Sana Blaubuch

Bernd Hardmann hatte als 14-Jähriger ein nach- drückliches Erlebnis. Sein Vater musste reanimiert werden. Von da an war ihm klar, dass er Herz- mediziner werden wollte. Sein Antrieb bis heute: «Den Leuten wieder Luft und Leben geben. » Dafür muss man in der Kardiologie «schnell handeln, da geht es häufig um die Wurst ». Als junger Kar- diologe hat er sich besonders für Herzinsuffizienz und Kunstherz begeistert. Mittlerweile hat es den gebürtigen Düsseldorfer in den Bayerischen Wald verschlagen. Dort ist er zuständig für die Kran- kenhäuser in Roding, Cham und Bad Kötzting. Zwei medizinische Leidenschaften pflegt Hardmann ganz besonders. Einmal die Herzultra- schalldiagnostik, die eine stürmische Entwicklung genommen hat. «Man kann heute alle Herzfunk­ tionsstörungenmit Ultraschall diagnostizieren, auch Herzklappenerkrankungen. Seit einigen Monaten steht hier ein 4-D-Echo, das Bilder wie ein Kern- spingerät macht. » Den Herzkatheter brauche man, so Hardmann, nur noch für die Diagnostik der Koronargefäße. Alle Herzfunktionsstörungen seien hingegen mit dem Herzultraschall zu erkennen. «Heute ist der Ultraschall eine eigene Disziplin S A N A K L I N I K E N D E S L A N D K R E I S E S C H A M Luft und Leben Bernd Hardmann hat die Entwicklung des Herzultraschalls von Anfang an miterlebt. Er hat sich stürmisch entwickelt. « Die Entwicklung des Herz­ ultraschalls ist grandios. Früher waren die Geräte so groß wie ein Kleiderschrank, heute sind sie nur doppelt so groß wie ein iPhone. » Dr. Bernd Hardmann Facharzt für Innere Medizin, Schwerpunkt Kardiologie, Chefarzt B E R N D H A R D M A N N K OMM U N I Z I E R E N 57 geworden. » Zum Zweiten setzt sich Hardmann weiterhin stark mit den Themen Herzinsuffizienz, Transplantation und Kunstherz auseinander. Höchste Dringlichkeit Im Krankenhaus Roding arbeitet man eng mit der Uniklinik Regensburg zusammen. Von dort werden Hardmann Patienten mit schwerster Herzinsuffizienz geschickt, die für eine baldige Transplantation gelistet sind. «High urgency», heißt das im Fachjargon, was allerdings immer noch eine Wartezeit von sechs Monaten bedeutet. Entscheidend ist, diese Patienten über die Zeit zu bringen. Oder vielleicht so gut zu therapieren, dass sie wieder von der High-urgency-Liste he- runterkommen. Vor allem brennt Hardmann das Patienten- verhalten in der Region auf den Nägeln. «Herz- erkrankungen werden hier oft sehr spät erkannt. Es herrscht die Mentalität vor: Passt scho. Typisch sind deshalb fortgeschrittene Herzschwächen. » Dennoch: Die Lebens- undArbeitsqualität vor Ort habe ihn restlos überzeugt. «Da habe ich wirklich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. » Krankenhaus Cham August-Holz-Straße 1 93413 Cham Telefon 09971 409-0 www.diekliniken.de

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