Wann kommt eine Endoprothese zum Einsatz?

Eine Endoprothese, d. h. ein „künstlicher Gelenkersatz“, stellt den Ersatz des körpereigenen Gelenks durch ein vergelichbar geformtes Kunstgelenk aus Metall, Keramik oder Kunststoff dar. Dieses Kunstgelenk kommt zum Einsatz, wenn das patienteneigene Gelenk stark abgenutzt, verformt oder zerstört ist, was zu starken Schmerzen oder auch erheblichen Bewegungseinschränkungen führen kann. Wenn eine derartige Situation vorliegt, ist ein künstliches Gelenk ein bewährtes Verfahren, um Lebensqualität zurückzubringen. Hauptsächlich werden in Deutschland Hüftgelenke, Kniegelenke und Schultergelenke ersetzt, es gibt jedoch auch künstliche Gelenke am Ellbogen, an der Wirbelsäule oder am Sprunggelenk.

Was gibt es bei der Vorbereitung einer Gelenkoperation zu beachten?

Wenn nicht operative Behandlungsmethoden nicht zur gewünschten Schmerzlinderung oder verbesserten Beweglichkeit führen, sollte zwischen Patient und Behandler ein operatives Vorgehen in Betracht gezogen werden. Hat man sich zu einer Operation entschieden sind einige Vorbereitungen notwendig. Einerseits kann der Patient, im Rahmen seiner Möglichkeiten, durch Bewegung die Muskulatur kräftigen, um den Körper gut auf die operative Maßnahme vorzubereiten. Andererseits sollte unmittelbar nach Festlegung des OP-Termins über den Sozialdienst unserer Klinik der Termin einer gewünschten Reha-Maßnahme abgesprochen werden. Unmittelbar vor dem geplanten OP-Termin findet in unserer Klinik vorbereitende Maßnahmen wie Blutentnahme, Röntgen und ggf. weitere Voruntersuchungen sowie das Gespräch mit dem Narkosearzt statt.

Wie läuft der stationäre Aufenthalt ab?

Am geplanten Operationstag erhalten Sie auf unserer Station ihr Patientenzimmer, dass sie für die nächsten 4 - 6 Tage beziehen werden. Falls es gewünscht ist, können Sie moderne Einbettzimmer dazu buchen. Vom Zimmer aus werden Sie von unserem Personal in den OP gebracht und nach der circa 60-minütigen Operation und einer kurzen Phase im Aufwachraum auch wieder zurückgebracht. Nach der Operation erhalten Sie in ausreichendem Maße Schmerzmittel, so dass sie am folgende Tag bereits mit den Physiotherapeuten die ersten krankengymnastischen Übungsbehandlungen und Mobilisationsversuche unternehmen. Während des weiteren stationären Aufenthaltes werden durch Ärzte und Pflegepersonal die Wundverhältnisse, der Schmerzmittelbedarf und die Mobilität täglich mit ihnen kontrolliert, um rechtsseitig die Entlassung (nach circa 5 Tagen) und die weiteren notwendigen Behandlungsschritte zu planen. Mitte Entlassung erhalten Sie Ihren persönlichen Endoprothesen-Pass, den sie bitte sorgfältig aufbewahren und bei allen Arztbesuchen mitführen. In diesem Dokument sind die Daten über das bei Ihnen verwendete Implantat abgelegt.

Wie muss ich mich nach dem stationären Aufenthalt verhalten?

Nach einer Gelenkoperation und dem entsprechenden stationären Aufenthalt ist eine krankengymnastische Nachbehandlung dringend erforderlich. Neben Hilfsmitteln, wie z. B. einer Bewegungsschiene nach Knieoperationen, soll durch ambulante oder stationäre Rehabilitationsmaßnahmen der Behandlungserfolg sichergestellt werden. Gerade für ambulante krankengymnastische Übungsbehandlungen ist eine sehr frühzeitige Terminvereinbarung zu empfehlen, um Wartezeiten auf Behandlungstermine zu vermeiden. Sobald es Mobilität und Schmerzen zulassen, sollen Hilfsmittel, wie Unterarmgehstützen, weggelassen werden. Eine Thromboseprophylaxe, d. h. der Schutz vor Blutgerinnseln, sollte nach Knieprothesenoperationen für 2 Wochen und nach für Hüftgelenksersatzoperationen für 4 Wochen fortgeführt werden. Spätestens nach 6 Wochen ist Nachuntersuchung beim Operateur vorgesehen.