Elmshorn und Pinneberg

Aktionstag „Alarmstufe Rot“: Mitarbeiter:innen der Regio-Kliniken protestieren unterm Brandenburger Tor und ziehen Bilanz

Unter dem Motto „Krankenhäuser in Not“ demonstrierten am 20. September Klinik-Beschäftigte in der gesamten Republik. Auch 18 Mitarbeiter:innen der Regio Kliniken Elmshorn und Pinneberg waren dabei. Sie reisten nach Berlin, um auf die bedrohlichen Finanzlücken durch Inflation und hohe Energiepreise aufmerksam zu machen. Im Gepäck: Selbst bemalte Regenschirme, Schilder mit Aufschriften wie „Der letzte Strohhalm“ und passend dazu überdimensionale, gestreifte Strohhalme.

„Wir wurden auf unsere Protest-Deko viel angesprochen“, erzählt Hauke Kerling, Mitglied des Betriebsrates der Regio Kliniken. „Die Stimmung war gut.“ Das Anliegen der Demonstrierenden dagegen ist sehr ernst. Gundolf Thurm, Geschäftsführer der Regio Kliniken und Mit-Demonstrant vorm Brandenburger Tor: „Die Demo richtete sich gegen den sog. kalten Strukturwandel. Unter anderem da es keinen ausreichenden Inflationsausgleich in der Krankenhausvergütung gibt, geraten die Kliniken in Deutschland in wirtschaftliche Schieflagen. Einige müssen ganz aufgeben, ohne dass dies krankenhausplanerisch so angestrebt wurde. Patienten und Mitarbeiter sind die Leidtragenden.“

Davon berichtet auch Hauke Kerling: „Wir haben uns viel mit anderen Klinik-Mitarbeiter:innen unterhalten. Bei vielen ist die Lage sehr ernst. Sie machen sich große Sorgen, dass ihre Krankenhäuser die nächste Zeit nicht überleben.“

Auch die Regio Kliniken leiden, trotz des geplanten Neubaus „Regio 2030“, unter der finanziellen Last. Gundolf Thurm: „Wir haben mit Regio 2030 gezeigt, dass ein aktiver Strukturwandel, gemeinsam mit allen Betroffenen, möglich ist. Dafür muss es aber geeignete Rahmenbedingungen geben, sowohl was die Finanzierung des Wandels betrifft (d.h. Investitionsfinanzierung), als auch was die Finanzierung des laufenden Betriebs betrifft. Dafür haben wir uns am Mittwoch in Berlin eingesetzt.“