Rummelsberg

Freudebetonte Bewegung und Sport sind die beste Vorsorge und Therapie bei Rückenschmerzen – Tag der Rückengesundheit am 15. März

Was gegen Rückenschmerzen hilft: Mehr Bewegung, weniger Stress

Die möglichen Ursachen für Rückenschmerzen sind vielfältig. Bei länger anhaltenden Rückenschmerzen empfiehlt sich der Gang zum Orthopäden.

Rummelsberg. Nahezu jeder dritte Erwachsene und jedes fünfte Kind in Deutschland leiden unter Rückenschmerzen. Das hat das Statistische Bundesamt jüngst ermittelt. Die jährlichen Krankheitskosten liegen laut aktuellen Berechnungen bei 3,8 Milliarden Euro. Zum Tag der Rückengesundheit am 15. März klärt PD Dr. Uwe Vieweg auf: Woher kommt der Rückenschmerz, was hilft und wie beugen wir vor.

Die gute Nachricht: „Rückenschmerzen sind meistens unspezifisch, das heißt sie haben keine eindeutige körperliche Ursache, und lassen sich mit konservativen Maßnahmen in den Griff kriegen“, betont PD. Dr. med. Uwe Vieweg, Chefarzt der Klinik für konservative und operative Wirbelsäulentherapie am Krankenhaus Rummelsberg. Bewegung, die Spaß bereitet, und Sport sind immer noch die beste Prophylaxe und Therapie bei Rückenschmerzen.

Zehn einfache Empfehlungen

Der Bundesverband deutscher Rückenschulen (BdR e. V.) und die Aktion Gesunder Rücken (AGR e. V.) haben für dieses Jahr zehn „goldene“ Empfehlungen in den Mittelpunkt des Aktionstages gestellt. Regelmäßige Bewegung, Ausgeglichenheit und eine ergonomische Gestaltung von Arbeitsplatz und häuslichem Umfeld stehen dabei im Fokus.

10 "goldene" Empfehlungen

  1. Vertraue deinem eigenen Gefühl – du kennst deinen Rücken am besten
  2. Bewege dich täglich ausreichend
  3. Halte dein Becken und deinen Kopf in Balance
  4. Trainiere regelmäßig und gezielt deine Rumpfmuskulatur
  5. Bleibe auch bei Rückenbeschwerden möglichst körperlich aktiv
  6. Fördere deine psychische Balance – Stress verstärkt Rückenschmerzen
  7. Pflege die Beziehungen zu Personen, die dir wichtig sind
  8. Gestalte deinen Arbeitsplatz und dein häusliches Umfeld ergonomisch
  9. Ernähre dich bewusst vollwertig
  10. Sorge für gesunden Schlaf

Bewegung ist Heilung

Und alles, was Heilung bedeutet, ist auch gut für die Vorbeugung. Körperliche Aktivität geht dabei schon beim Spazieren oder Walken los, entspannt in stressigen Zeiten die Psyche, ist gut für den Kreislauf und wirkt sich positiv auf unser Muskel- und Skelettsystem aus. Das trägt auch zur Rückengesundheit bei. „Für einen gesunden Rücken sind Übungen mit Dehnung und Kraftaufbau für Arme, Beine und Rumpf zu empfehlen. Speziell für die Wirbelsäule ist es hierbei wichtig, ein Gleichgewicht von Bauch-, Flanken- und Rückenmuskulatur zu erzielen, da diese in ihrem Zusammenspiel unsere Wirbelsäule entlasten und stabilisieren. Die Bauchmuskeln stellen dabei einen wichtigen Gegenpart und gleichzeitig Mitspieler der Rückenmuskeln dar“, so Vieweg. 

Es gibt viele Sportarten, die sich auch für Menschen eignen, die schon Beschwerden haben, zum Beispiel Nordic Walking, Wandern, Radfahren oder Schwimmen. Am wichtigsten dabei ist die Freude an der Bewegung, denn nur dann lassen sich Trainingsroutinen finden und regelmäßig umsetzen.

Sorgen und Stress vermeiden

Wichtig ist auch das psychische Gleichgewicht, denn Sorgen, Angst, Konflikte, Stress und eine passive, leidende Einstellung können zu Rückenschmerzen beitragen oder Beschwerden verstärken. Zu den bewährten Entspannungsmethoden gehören Progressive Muskelrelaxation, Autogenes Training, Yoga oder Meditation. „Jeder muss für sich herausfinden, auf welche Weise eine Entspannung in stressigen Alltagssituationen möglich ist. Wichtig für die Rückengesundheit ist ein achtsamer Lebensstil mit Entspannung und Gelassenheit“, betont Vieweg, und ergänzt: „Der klassische Wirbelsäulenpatient hat eine Leidensgeschichte zu erzählen und oftmals auch diverse Voroperationen. Die Macht der Gedanken und die Psyche spielen bei der Genesung eine entscheidende Rolle. Insofern kümmern wir uns nicht nur um das körperliche Problem an der Wirbelsäule, sondern pflegen auch die Psyche.“

Wann ist ärztliche Expertise gefragt?

Bei unspezifischen Rückenschmerzen liegt in der Regel kein struktureller Schaden zugrunde. Eine Ärztin oder ein Arzt sollte konsultiert werden, wenn die Schmerzen innerhalb einer Woche nicht besser werden, wenn eine Schmerzausstrahlung vom Nacken bis in Arme und Hände oder von der Lendenwirbelsäule bis in die Beine und Füße hinzukommt – „Ischiasschmerz“ genannt – oder gar, wenn neue Gefühlsstörungen, Kraftminderungen in den Armen oder Beinen auftreten. In diesen Fällen ist eine gezielte ärztliche Befragung und Untersuchung der richtige Schritt. Wenn der Rücken akut schmerzt und Sie Urin oder Stuhl nicht halten können, gehen Sie bitte sofort zum Arzt und lassen Sie die Ursache klären.

Zweitmeinungsverfahren und Informationsveranstaltungen nutzen

PD Dr. Uwe Vieweg ist seit Januar 2023 als erster Wirbelsäulenchirurg für das Zweitmeinungsverfahren in Bayern zugelassen. Konkret bedeutet dies für Patienten, dass Sie sich bei einer anstehenden Wirbelsäulenoperation eine Zweitmeinung beim Chefarzt der Klinik für konservative und operative Wirbelsäulenchirurgie als Kassenleistung einholen können. Der behandelnde Orthopäde ist gesetzlich dazu verpflichtet, eine Überweisung mit dem Vermerk Zweitmeinungsverfahren auszustellen, wenn der Patient das wünscht. Im Rahmen der Sprechstunde wird dann die gestellte Indikation und Therapie auf den Prüfstand gestellt. Der Chefarzt informiert regelmäßig im Rahmen von Informationsveranstaltungen – konkret am 17. April online zum Thema „Volkskrankheit Rückenschmerzen: Das Kreuz mit dem Kreuz“ und am 8. Mai zum Thema „Bandscheibenvorfall der Lendenwirbelsäule – Was ein Patient wissen sollte“. Beginn ist jeweils um 17 Uhr. Den Link zur Teilnahme finden Sie hier: https://www.sana.de/rummelsberg/gut-zu-wissen/veranstaltungen.

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