Ärzte-Newsletter

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Ausgabe 05/2015

Innovationen in der Kinderorthopädie | Jubiläumstagung in Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg

Vor 90 Jahren, am 25.10.1925, wurde eine der ersten orthopädischen Kliniken für bewegungsbehinderte Kinder von der Rummelsberger Diakonie in den Räumen der ehemaligen Nürnberger Universität in Altdorf gegründet.

Seither haben die „Big Five“-Erkrankungen der Kinderorthopädie Hüftdysplasie, Klumpfuß, Knickplattfuß, Skoliose und Achsenfehlstellung durch frühe und minimal-invasive Interventionen, wie Spreizhose, Ponseti-Behandlung, Schrauben-Arthrorise, RSC-Korsett und vorübergehenden Stopp der Wachstumsfugen, ihren einstigen Schrecken verloren.

Aber auch für die anderen, meist systemischen Erkrankungen des kindlichen Bewegungsapparates gibt es neue präventive Behandlungsansätze nach dem Grundprinzip: Je früher die Therapie beginnt, umso wirksamer und weniger belastend ist sie für das Kind.

Dazu ist Wissen über die Anwendung neuer Erkenntnisse zur Analyse von Alltagsfunktionen, computergestützten Bewegungsanalyse, Neuro-, Osteo- und Chondro-Plastizität notwendig, wie sie Ihnen international bekannte Spezialisten gemeinsam mit dem Rummelsberger Kinderorthopädie-Team vermitteln wollen.

Wir laden Sie herzlich ein und freuen uns auf Ihren Besuch am 14.11.2015 im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg!

Themen:

  • Kinderorthopädie im Wandel der Zeit
  • Präventionsprogramme in der Kinderorthopädie
  • Bewegungserkrankung, Lebensqualität und Transition
  • Kausale Therapien aus Sicht der Grundlagenforschung
  • ICF - Funktionelle Diagnostik als Basis jeder Behandlung
  • Neueste Technologien der 3D-Bewegungsanalyse
  • Osteoplastizität - Zukunft der Extremitätenrekonstruktion
  • Chondroplastizität - Minimal-invasive orthopädische Operationen im Kindesalter
  • Neuroplastizität - Postoperative Frühmobilisation mit Lokomotions- und Vibrationstherapie
  • Erfahrungen mit Krafttrainings-Therapie im Kindesalter
  • Orthetik und Neuro-Orthetik, Sport und Rehabilitation
  • Erste Ergebnisse einer neuen integrierten Kombinationsbehandlung
  • Moderne Ansätze kinderorthopädischer Entwicklungszusammenarbeit
  • Bedeutung der Patientenedukation für das Behandlungsergebnis

Im Rahmen der Tagung erfolgt die Vorstellung erster Erfahrungen mit einem neuen Behandlungskonzept bei kinderorthopädischen Systemerkrankungen.

Ausgabe 04/2015

10 Jahre Stroke-Unit am Krankenhaus Rummelsberg | Rezertifizierung bis 2018

Die Schlaganfallstation im Krankenhaus Rummelsberg ist die einzige im Nürnberger Land. Anlässlich des zehnjährigen Bestehens dieser Spezialstation fanden sich zum Jubiläum Vertreter aus Politik und Ärzteschaft sowie Mitarbeiter des Krankenhauses ein, um auf die geleistete Arbeit zurückzublicken und ein Ausblick in die Zukunft der Schlaganfallversorgung zu wagen. Wir sind stolz auf die Rezertifizierung der Station durch die Deutsche Schlaganfall Gesellschaft (DSG) als regionale Stroke Unit und im Rahmen des STENO Netzwerkes.

Chefarzt Winterholler (5.v.li.) und Geschäftsführer Holm (3.v.li.) freuen sich mit Landrat Kroder (5.v.re.) und Bürgermeister Ernstberger (5.v.re.) über die Erfolgsgeschichte der Rummelsberger Stroke Unit.

Der Erfolg der Station ruht nicht zuletzt auch auf der unermüdlichen Arbeit des Pflegeteams unter der Leitung von Diakon Grieninger und dem Engagement und der Kompetenz der Therapeutenteams. Dies zeigen auch die aktuellen Daten der Qualitätssicherung (QS Schlaganfall), die der Behandlung in Rummelsberg eine deutlich über dem Landesdurchschnitt liegende Qualität – vor allem auch in den pflege- und therapierelevanten Bereichen -  bescheinigen. Wir behandeln jährlich rund 350 Schlaganfallpatienten, seit Eröffnung der Stroke Unit wurden gut 5000  Patienten (Stroke und Stroke mimics) auf der Station versorgt - der jüngste Patient war 16 Jahre alt, der älteste 102.

Neben den diagnostischen Standardverfahren stehen Angiographieverfahren (MRA, CTA) zur Verfügung.  Mit gut 14 % liegt die Rate der mit systemischen Lysen (rtPA) deutlich über dem Bundesdurchschnitt.

In enger Kooperation mit dem Klinikum Nürnberg können wir ab Anfang August  zusätzlich die Möglichkeit der Thrombektomie anbieten: schwer betroffene Patienten erhalten unmittelbar eine CT-Angiograpie, durch ein „Bridging Konzept“, das gemeinsam mit dem Klinikum erarbeitet wurde, kann dann im Anschluss an eine systemische Lyse eine Thrombektomie großer Gefäße in der Neuroradiologie des Klinikums erfolgen.

Ausgabe 03/2015

Einladung zum Knorpelsymposium am Samstag, den 20.06.2015

Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,

gelenkserhaltende Techniken nehmen einen immer größeren Stellenwert in der Orthopädisch- Unfallchirurgischen Praxis ein. Nicht nur der Knorpel, auch die Morphologie, die anatomischen Herausforderungen, die Defektgrößen und das biologische Milieu spielen eine erhebliche Rolle in der Wahl des geeigneten Knorpelersatzverfahrens. Am Krankenhaus Rummelsberg werden aufgrund der unterschiedlichen topographischen Situation an der Hüfte, Kniegelenk und Sprunggelenk auch unterschiedliche Verfahren angewendet.

Wir möchten im Rahmen dieser Veranstaltung Ihnen die Möglichkeiten und Grenzen der verschiedenen Knorpelersatzverfahren an den verschiedenen Gelenkstrukturen aufzeigen. Darüber hinaus ist zur Validierung der verschiedenen Verfahren eine geeignete kernspintomographische Diagnostik notwendig. Durch die Etablierung eines neuen MRT`s mit geeigneten Knorpelspulen kann mit einem sog. Knorpelmapping ein nahezu histologisches Abbild der Knorpelsituation geschaffen werden. Von wesentlicher Bedeutung ist die Finanzierung von knorpelerhaltenden Maßnahmen. Dies wird im Rahmen unserer Veranstaltung individuell und unter Berücksichtigung der jeweiligen Verfahren angesprochen werden.

Wir würden uns freuen, Sie zu einem Erfahrungsaustausch zu einem sicherlich sehr speziellen Thema, mit jedoch sehr hoher Bedeutung für unsere Patienten, in Rummelsberg begrüßen zu dürfen.

Ausgabe 02/2015

Minimalinvasiv-schonende Hüft- und Kniechirurgie und patientenspezifische Implantate im Krankenhaus Rummelsberg

Seit Jahresbeginn wird die Klinik für orthopädische Chirurgie der unteren Extremitäten und Endoprothetik am Krankenhaus Rummelsberg von Prof. Dr. Dr. Wolf Drescher geleitet.

Einerseits setzen wir weiterhin gemäß dem Anspruch „Fortschritt aus Tradition“ modernste Technologien auf Basis einer evidenzbasierten Datenlage ein. Zum anderen schöpfen wir aus der hausinternen immensen Fülle von Erfahrungen und Ergebnissen der letzten Jahrzehnte in der Behandlung von verschleißbedingten Problemen am Hüft- oder Kniegelenk.

Neu an der Klinik etabliert hat Prof. Drescher u.a. die

  • Minimalinvasiv-schonende Operationstechnik

Durch besonders gewebeschonende, minimalinvasive Operationsweise wird der Blutverlust während und nach der Operation minimiert, die Genesung und Mobilisation beschleunigt sowie Risiken und Komplikationen minimiert. Bei der Hüftprothesenimplantation durchtrennen wir keine Muskeln, so dass diese bei der anschließenden Rehabilitation noch vollständig erhalten sind. Die Patienten haben hierdurch nach der Operation weniger Schmerzen und kommen wesentlich schneller „in Gang“. Unsere Klinik ist internationales Hospitationszentrum für „Minimalinvasive Hüftendoprothetik“ und bietet Ärztinnen und Ärzten weltweit die Möglichkeit, Einblick in diese patientenfokussierte Operationstechnik zu geben.

Ebenfalls neu an unserer Klinik ist die Möglichkeit der Implantation eines

  • Patientenspezifischen Knie(teil)oberflächenersatzes

Die Lebensqualität des Patienten wesentlich zu verbessern ist das Ziel der operativen Implantation eines künstlichen Gelenkes. Dabei ist zu beachten, dass künstliche Gelenke, trotz allen Fortschritts, nur eine begrenzte Lebensdauer haben. Bereits bei der Erstimplantation ist insbesondere bei jüngeren Patient(inn)en der Knochen- und Gewebeerhalt wichtig, da dieser bei einer evtl. später notwendigen Wechseloperation wichtig wird. Hierbei wird auf der Grundlage einer speziellen CT-Sequenz in den USA das Implantat und die zugehörigen Schnittblöcke für den Patienten maßangefertigt und kann 6-8 Wochen später hier in Rummelsberg implantiert werden.

Ausgabe 01/2015

Krankenhaus Rummelsberg - Internationales AO-Spine-Referenzzentrum

Die Klinik für chirurgische und konservative Wirbelsäulentherapie am Krankenhaus Rummelsberg ist seit September 2013 Referenzzentrum der AO-Spine. Diese Akkreditierung wird nur Kliniken zuteil, die den strengen Vorgaben der AO-Spine hinsichtlich der Klinikausstattung des angebotenen Behandlungsspektrums und der Behandlungspolitik entsprechen.

Die AO-Spine ist die weltgrößte Wirbelsäulenorganisation, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, über eine verbesserte Ausbildung von Wirbelsäulenchirurgen die Patientenversorgung zu verbessern.

Das Team der Klinik für chirurgische und konservative Therapie der Wirbelsäule mit den beiden brasilianischen Gastmedizinern Dr. Lucas Aurich und Dr. Theophilo Asfora Lins (3. und 5. von links) 

Im Rahmen des AO-Spine-Fellowship-Programms (Ausbildungsprogramm für internationale Ärzte) werden Stipendien an Wirbelsäulenchirurgen aus der ganzen Welt vergeben. Renommierte Kliniken werden in die Weiterbildungsprozesse eingebunden.

Die Klinik für chirurgische und konservative Wirbelsäulentherapie des Krankenhauses Rummelsberg konnte so in den letzten 12 Monaten 4 Kollegen aus Südamerika in einem 6-monatigen Fellowship-Programm einbinden. Weitere Gäste aus Ghana sowie aus der Ukraine werden erwartet.

Ausgabe 05/2014

Krankenhaus Rummelsberg erneut unter Deutschlands Top-Kliniken

Der FOCUS listet das Krankenhaus Rummelsberg in der Top-Liste „Orthopädie“

Das Krankenhaus Rummelsberg gehört im Bereich Orthopädie laut dem Krankenhausvergleich des FOCUS zu den besten Kliniken in Deutschland. Dies ermittelte das Nachrichtenmagazin Focus in Deutschlands größtem Krankenhausvergleich. Bereits zum dritten Mal in Folge konnte die renommierte Rummelsberger Fachklinik in den Rubriken „Orthopädie“ und „Regionale Top-Klinik“ punkten.

Als nur eine von drei Kliniken der Metropolregion Nürnberg schaffte es das Krankenhaus Rummelsberg in die Top-Liste „Orthopädie“ und darf sich stolz zu den besten Adressen in Deutschland zählen – und das zum dritten Mal in Folge! Besondere Beachtung fand in der FOCUS - Bewertung die Empfehlung durch niedergelassene Haus- und Fachärzte. Auch im Bereich der medizinischen Qualität und Hygiene konnten überdurchschnittliche Ergebnisse erzielt werden. Bei der Bewertung wurde zudem darauf geachtet, dass ein orthopädisches Krankenhaus über viele verschiedene Spezialisten verfügt. Insbesondere dies zeichnet das Krankenhaus Rummelsberg als einzige Klinik in Nordbayern aus. Hier sind insgesamt sechs verschiedene Fachabteilungen vereint:  Die orthopädische Chirurgie der unteren Extremitäten und Endoprothetik, die Kinder-, Jugend- und Neuroorthopädie, die Wirbelsäulenchirurgie, die Unfall-, Schulter- und Wiederherstellungschirurgie, Sportmedizin und Sporttraumatologie, die Wechsel- und Sonderendoprothetik sowie die Fuß- und Sprunggelenkschirurgie. Geschäftsführer Sebastian Holm zeigte sich sehr erfreut: „Wir sind stolz darauf, dass uns die hervorragende Qualität unserer medizinischen Leistungen und unser hoch-spezialisiertes Leistungsspektrum wiederholt durch externe Experten bestätigt wurde.“

Der Geschäftsführer Sebastian Holm und die sechs Chefärzte der orthopädischen Abteilungen freuen sich über die Auszeichnung in der Focus Klinikliste.

Bereits zum dritten Mal veröffentlicht der FOCUS in Zusammenarbeit mit einem unabhängigen Recherche-Institut den größten und umfangreichsten Qualitätsvergleich für Krankenhäuser und Fachkliniken in Deutschland. Dafür wurden 15.000 Haus- und Fachärzte gefragt, welches Krankenhaus sie für Ihre Fachrichtung empfehlen würden. Zudem erfassen die Ergebnisse die Erfahrung einer Klinik unter anderem in Form von Fallzahlen, nachhaltigem Behandlungserfolg und Komplikationsquoten. Des Weiteren werden Hygienestandards und Patientensicherheit berücksichtigt. Als Neuerung in der diesjährigen Ausgabe bezieht die Klinikliste auch die Befragung zur Patientenzufriedenheit der Techniker Krankenkasse in die Bewertung mit ein.

Ausgabe 04/2014

Akut-Geriatrie im Krankenhaus Rummelsberg

In der Medizinischen Klinik des Krankenhauses Rummelsberg betreiben wir seit Herbst 2012 eine sogenannte akut-geriatrische Behandlungseinheit, kurz auch als Akut-Geriatrie bezeichnet. Diese Einrichtung folgt dem Konzept des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Umwelt aus dem Jahre 2009, das in einem „Fachprogramm Geriatrie“ die Verbesserung der stationären Versorgung geriatrischer Patienten zum Ziel hat.

Wesentliches Charakteristikum ist die gleichzeitige Durchführung von

  • akut-medizinischer Behandlung bei einer akuten oder chronischen internistischen Erkrankung und von
  • Rehabilitationsmaßnahmen zur Wiederherstellung oder zum Erhalt der funktionellen Gesundheit, d.h. von Mobilität, Selbsthilfefähigkeiten und geistiger Gesundheit. Dazu gehört auch die Organisation sozialer Aspekte der weiteren Versorgung.

Kernpunkt dieser akut-geriatrischen Behandlung ist die Komplexpauschale 8.550 (frührehabilitative geriatrische Komplexbehandlung), die neben einer notwendigen akut-medizinischen Diagnostik und Therapie eine regelmäßige, d.h. tägliche therapeutische Anwendung in Form krankengymnastischer, ergotherapeutischer, logopädischer und/oder pflegetherapeutischer Maßnahmen vorsieht. Gemäß dem Fachprogramm muss eine Klinik die entsprechenden strukturellen und prozeduralen Voraussetzungen nachweisen, um die Komplexpauschale anwenden zu können. In Ergänzung dazu ist unsere Klinik auch nach dem „Qualitätssiegel Geriatrie“ des Bundesverbandes Geriatrie und der Bundesarbeitsgemeinschaft Rehabilitation (BAR) zertifiziert.

Die akut-geriatrische Behandlungseinheit hat die Verbesserung der stationären Versorgung geriatrischer Patienten zum Ziel.

Insgesamt können wir damit den Bedürfnissen geriatrischer Patienten nach umfassender medizinischer, pflegerischer und hauswirtschaftlicher Versorgung besser gerecht werden. Es geht um die Verbesserung der Lebensqualität älterer Menschen, v.a. um eine selbstbestimmte Lebensführung.

Diese Komplexbehandlung ermöglicht eine bedarfsgerechte Versorgung hochbetagter multimorbider Patienten. Sie ist für die Dauer von sieben, 14 oder 21 Behandlungstagen konzipiert, womit die oft sehr aufwendige Behandlung älterer Patienten auch im DRG-System adäquat abgebildet ist. Insbesondere der meist sehr problematische Übergang von der stationären zur ambulanten Versorgung kann organisatorisch besser geregelt werden. Die bisher gemachten Erfahrungen zeigen, dass dieses Modell nicht nur für die Patienten und  ihren Angehörigen, sondern auch für die Krankenhäuser von Vorteil ist.

Hinweis:

Am Mittwoch, den 19. November 2014 von 18:00 bis 20:00 Uhr findet eine Fortbildungsveranstaltung mit drei Kurzvorträgen statt:

  • Akutgeriatrie im Krankenhaus Rummelsberg
  • Das geriatrische Assessment
  • Osteoporose - Diagnostik und Therapie bei geriatrischen Patienten

Ort: Vortragssaal im Krankenhaus Rummelsberg

Ausgabe 03/2014

Krankenhaus Rummelsberg verbessert die Notfallversorgung in Anlehnung an das nationale Projekt "Heart Safe Hospital"

Erleidet ein Patient einen Herz-Kreislauf-Stillstand, so ist auch in klinischen Notfällen schnelles Handeln notwendig. Mit jeder Minute sinkt die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Reanimation. Bei primärem Kammerflimmern sollte die Zeitdauer zwischen Kreislaufkollaps und Defibrillation möglichst unter 3 min liegen.

Das Krankenhaus Rummelsberg hat daher in Anlehnung an das nationale Projekt "Heart Safe Hospital" mit einem neuen  Notfallmanagement sichergestellt, dass überall im Krankenhaus innerhalb von 3 Minuten eine Defibrillation durchgeführt und mit einer Herz-Lungen-Wiederbelebung begonnen werden kann.

Zu dem nationalen Projekt „ herzsicheres Krankenhaus“ gehört eine standardisierte Notfallausrüstung in jedem Bereich des Krankenhaus. Weiterhin muss jeder Mitarbeiter des Hauses – auch die Empfangsdame oder der Physiotherapeut – in Reanimation geschult werden. Mit der Anschaffung von insgesamt 6 neuen automatisierten externen Defibrillatoren wurde das ganze Haus flächendeckend mit modernsten Defibrillatoren ausgerüstet und die Notfallversorgung der Patienten erheblich verbessert.

Automatisierter externer Defibrillator (AED)

Ein automatisierter externer Defibrillator, kurz AED, ist ein medizinisches Gerät, welches den Herzrhythmus selbstständig analysiert und bei Bedarf einen Stromimpuls abgegeben kann. Der AED wurde speziell für die Anwendung durch nichtärztliches Personal konzipiert und analysiert in wenigen Sekunden den Herzrhythmus des Patienten und empfiehlt dem Anwender per Sprachanweisung ob ein Schock abgegeben werden muss.

Mit den neuen automatischen Defibrillatoren können Patienten jeden Alters ohne spezielles Zubehör defibrilliert werden. Die modernen Geräte von Philips mit dem führenden SMART Analyse-Algorithmus und kürzester Ladedauer bis zum Erreichen der Schockenergie wird die Zeit zwischen Wiederbelebung und Schockabgabe erheblich verkürzt. Die Benutzeroberfläche ist klar und übersichtlich aufgebaut, damit schnell und sicher reagiert werden kann.

Mit dem neuen Notfallmanagement bietet das Krankenhaus besonders hohe Sicherheit bei akuten Notfällen wie z.B. bei Kammerflimmern oder plötzlichem Herzstillstand.

Ausgabe 02/2014

Neue Behandlungsmöglichkeiten der Kinder- und Neuroorthopädie

Von 23. bis 24. Mai 2014 trifft eine traditionsreiche interdisziplinäre Veranstaltung, die alle 2-3 Jahre einen Überblick über die aktuellsten Behandlungsverfahren für Kinder und Erwachsene mit cerebralen Bewegungsstörungen und neuromuskulären Erkrankungen bietet, auf einen traditionsreichen Ort gelebter Inklusion: Das 11. Internationale Symposium für Neuroorthopädie und Rehabilitation findet in Rummelsberg statt.

Zum Thema „Leben mit neuromotorischer Erkrankung – Inklusion durch professionelle Unterstützung vom Säugling bis ins hohe Alter“ werden 300 Experten aus Medizin, Therapie und Orthopädietechnik aus Deutschland, Österreich und Schweiz neueste und bewährte Behandlungsverfahren und Betreuungsformen diskutieren. Vortragende aus den Bereichen Kinder- und Neuroorthopädie, Pädiatrie, Neurologie, Physio- und Ergotherapie, Pflege, Rehabilitation, Sportwissenschaften, Orthopädie- und Reha-Technik, Pädagogik, Berufsausbildung und Selbsthilfegruppen präsentieren und teilen ihre Erfahrungen.

So ermöglichten in den vergangenen Jahren beispielsweise neue Materialien den zeitlich intensiveren Einsatz von Funktionsorthesen zur Funktionsverbesserung unter Belastung und zur Dehnung während der Verwendung als Lagerungsorthese. Neue Steh- und Gehorthesen ersetzen so zunehmend die ehemals häufig angewandten Therapiegips-Behandlungen. Verbesserungen des Gewichtes, der Ästhetik und des Tragekomforts erhöhten die Compliance und damit die Wirksamkeit. Erste Ganganalyseergebnisse liegen vor.

Bei der Kombination neuroorthopädischer minimal-invasiver, perkutaner Mehretagen-Operationen und knöcherner Operationen mit neuen Implantaten in Verbindung mit Robotic-unterstützter Frühmobilisation handelt es sich um eine derzeit vieldiskutierte grundlegende Innovation in der Behandlung spastischer Bewegungsstörungen. Es wird von einer von den Patienten gut akzeptierten und von einer rasch funktionsverbessernden Behandlungsmethode mit signifikant positiven Auswirkungen auf den gesamten Rehabilitationsprozess bei spastischen Bewegungsstörungen im Kindes- und Erwachsenenalter gesprochen. Als Vorteil wird die minimale Wundfläche, die rasche, relativ schmerzfreie Mobilisierbarkeit, und der nur geringfügige Kraftverlust mit gutem Funktionsgewinn angeführt. Nachteil der Operationsmethode ist das Risiko von möglichen Blutungen, Schwellungen und Nervenläsionen. Das minimal-invasive OP-Verfahren, die aktuellen stabilisierenden Implantate, die neuen Steh-Geh-Trainingsgeräte und ihre Kombination bedürfen einer weiteren kritischen Evaluierung in der Hand erfahrener Spezialisten um insbesondere weitere Daten zum Erfolg, den möglichen Risiken und zur Nachhaltigkeit der beeindruckenden Funktionsverbesserungen zu generieren.

Wir freuen uns diese und weitere aktuelle Themen mit Ihnen diskutieren zu können und auf  Ihre Teilnahme am Neuroorthopädie-Symposium in Rummelsberg!

Anmeldungen sind auf der Kongress-Website www.motio.org ab sofort möglich, wo Sie auch laufend aktualisierte Informationen zum Symposium erhalten.

Mit freundlichen Grüßen
Ihr Walter Michael Strobl

Prof. h. c. Dr.med. Walter Michael Strobl, MBA
Klinik für Kinder-, Jugend- und Neuroorthopädie
Krankenhaus Rummelsberg gGmbH
90592 Schwarzenbruck - Nürnberg
Tel. 0049 9128 50 43 240
E-Mail: walter.strobl@sana.de

Ausgabe 01/2014

Kinespring – eine kniegelenkserhaltende therapeutische Option bei medialer Gonarthrose?

Die mediale betonte Gonarthrose stellt eine Herausforderung bei Patienten mit erhöhtem Körpergewicht im Alter von 40-55 Jahren dar. Bewährte Techniken wie die Umstellungsosteotomie oder die mediale Schlittenprothese sind insbesondere beim weiblichen Geschlecht und einem BMI > 35 mit schlechteren Ergebnissen verbunden. Nach Ausschöpfen der konservativen Therapie verbleibt oft die frustrane Empfehlung zur Gewichtreduktion als die einzige nachhaltige therapeutische Alternative.

Seit Einführung des Kinespring-Systems im Jahre 2008 in Australien sind nationale und internationale Multicenter-Studien (OASYS, OAKS und COAST) durchgeführt worden. Nach Modifikation des Lastabsorbers Kinespring erfolgte im Jahre 2012 die Einführung in Europa. Das Krankenhaus Rummelsberg (Prof. Stangl) hat im Jahre 2013 die ersten Implantationen des Kinesprings bei Patienten mit medialer Gonarthrose mit einem BMI  zwischen 33 und 52 durchgeführt. Der Lastabsorber Kinespring wird empfohlen bei symptomatischer medialer Gonarthrose und gescheiterter konservativer Therapie. Die Beinachse sollte eine Varusfehlstellung von 10° nicht überschreiten , eine schwere Osteoporose sollte ebenfalls ausgeschlossen sein. Raucher und schwere Diabetiker gelten ebenfalls als Kontraindikation. In experimentellen Arbeiten konnte hoch signifikant gezeigt werden, dass der Lastabsorber eine signifikante Reduktion der Belastung des medialen Kompartimentes von bis zu 60% bei einer Absorberspannung von 13 KG erreicht. Das laterale Kompartment erfährt dabei keine Mehrbelastung. Das Kinespringsystem wird extrakapsulär unterhalb des M. vastus medialis und am Vorderrand des Lig. collaterale mediale auf Höhe des Pes anserinus achsneutral fixiert. Innerhalb weniger Tage nach Implantation kann die Vollbelastung freigegeben werden. Das Kinespring stellt erstmals eine lokale Entlastungstechnik bei medialer Gonarthose dar.

Die n = 4 operierten Patienten am Krankenhaus Rummelsberg sind bei etwa 500 weltweit operierten Patienten die ersten Patienten die in der Metropolregion Nürnberg mit dieser Technik versorgt wurden. 75% der Patienten zeigten eine frühe Reduktion des medialen Belastungsschmerzes. Bei einer Patientin wurde das Kinespringsystem nach Diskonnektion und nachfolgenden Infekt wieder ausgebaut. DER WOMAC Score hat sich bei allen anderen erfolgreich operierten Patienten hoch signifikant verbessert. In Anbetracht der schwierigen Ausgangssituation bei medialer Gonarthrose und Adipositas zeigt das Kinespringsystem eine interessante Option der lokalen Druckentlastung des medialen Kompartiments. Eine erste publizierte Multicenter-Nachuntersuchung von weltweit 99 implantierten Kinespringsystemen bestätigt die hoch signifikante Verbesserung von Schmerz, Funktion und Steifheit der operierten Kniegelenke. Weiterführende Untersuchungen sind jedoch notwendig um den Stellenwert des Kinespringsystems bei der Behandlung der medialen Gonarthrose zu bewerten.