Die Refluxkrankheit ist eine chronische Erkrankung, bei der saurer Mageninhalt wiederholt zurück in die Speiseröhre (Ösophagus) fließt. Dies kann passieren, wenn der Schließmuskel zwischen Magen und Speiseröhre (Ösophagussphinkter) nicht mehr richtig schließt oder ein erhöhter Druck im Bauchraum besteht. Typische und bekannte Symptome der Refluxkrankheit sind Sodbrennen und saures Aufstoßen. Es können jedoch auch häufige Heiserkeit und Hustenreiz oder ein Druckgefühl hinter dem Brustbein auf die Erkrankung hinweisen. Unbehandelt kann die Refluxkrankheit zu Entzündungen der Speiseröhre und Schluckbeschwerden führen. Langfristig können Veränderungen der Speiseröhrenschleimhaut und bösartige Entartungen entstehen.
Oft kann eine Refluxerkrankung ambulant mit der Gabe von Protonenpumpenhemmern behandelt werden. Stellt sich dabei jedoch keine Besserung ein oder kommt es zu Komplikationen der Refluxkrankheit, sollte eine erweiterte Diagnostik durchgeführt und zusätzliche Behandlungsoptionen geprüft werden.
In enger Zusammenarbeit bieten die Klinik für Gastroenterologie und die Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie am Krankenhaus Rummelsberg eine erweiterte Reflux-Diagnostik an – und bei Bedarf eine operative Versorgung der Erkrankung.
Reflux-Diagnostik:
Zur Diagnostik der Schwere der Refluxkrankheit und um eine Therapieentscheidung treffen zu können, sind drei Diagnoseverfahren notwendig. Diese werden teilweise ambulant und teilweise stationär von der Klinik für Gastroenterologie in Rummelsberg durchgeführt.
24-Stunden-ph-Metrie
Das Ziel der Untersuchung ist die Messung des Säuregehalts in der Speiseröhre über 24 Stunden. Für die Untersuchung wird eine dünne Sonde durch die Nase in die Speiseröhre eingeführt. Durch das Verfahren kann festgestellt werden, wie häufig Refluxepisoden vorkommen, wie lange sie andauern und wie stark sie ausgeprägt sind. Zur Durchführung der Untersuchung ist eine stationäre Aufnahme notwendig.Impendanzmessung
Die Impendazmessung ergänzt die pH-Messung, indem Rückfluss von Flüssigkeit in die Speiseröhre – unabhängig vom Säuregehalt – erkannt wird. So kann auch nicht-saurer oder schwach-saurer Reflux erkannt werden. Dies ist beispielsweise bei Patienten mit Protonenpumpenhemmer-Therapie wichtig. Die Untersuchung erfolgt ambulantManometrie
Mittels der Manometrie werden die Bewegungsabläufe und die Druckverhältnisse in der Speiseröhre geprüft. So kann festgestellt werden, ob eine normale Schluckfunktion besteht und der Schließmuskel zum Magen richtig arbeitet. Die Untersuchung wird ebenfalls ambulant durchgeführt.
Nach Abschluss der Untersuchungen werden die Ergebnisse geprüft und abgewogen, ob der Magenverschluss mittels eines chirurgischen Eingriffs gestärkt werden sollte. Weitere Informationen zum operativen Verfahren finden Sie auf den Seiten der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie von Chefarzt Sven Henne.