Als Refluxchirurgie bezeichnet man Eingriffe, die bei Patienten durchgeführt werden, die stark unter Sodbrennen oder saurem Aufstoßen leiden. Diese Beschwerden werden durch das Zurückfließen von Magensäure in die Speiseröhre verursacht – das nennt man Reflux.

Sven Henne
Sven Henne
Termine für die Sprechstunde bei Chefarzt Sven Henne in der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie vereinbaren Sie jederzeit unter 09128 50-43478. Dies gilt sowohl für gesetzlich als auch privat versicherte Patienten. Das Telefon ist werktags von 7:30 bis 13:30 Uhr besetzt. Sollte das Telefon nicht besetzt sein, hinterlassen Sie uns eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter und wir rufen Sie zurück! Alternativ nutzen Sie unser Kontaktformular für Ihren Terminwunsch.
Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie
Refluxchirurgie
Nein. Zunächst sollten konservative Therapieoptionen ausgeschöpft werden. Der Verzicht auf Nikotin, häufigen Alkoholkonsum sowie eine Gewichtsreduktion sollten angestrebt werden. Auch eine Reduktion von Stress kann zu einer Linderung führen. Auch ist die Einnahme von magensäurehemmenden Medikamenten, sog. Protonenpumpeninhibitoren (z.B. Pantoprazol, Esomeprazol) eine Therapieoption.
Patientinnen und Patienten, die hierunter keine Besserung erfahren oder die Medikamente nicht vertragen, sollte eine Operation vorgeschlagen werden. Gleiches gilt bei schwerer oder komplizierter Refluxerkrankung mit ausgeprägten Veränderungen der Speiseröhrenschleimhaut. Gleiches gilt für Beschwerden außerhalb der Speiseröhre, wie z.B. (morgendliche) Heiserkeit, Reizhusten aus dem Boden, sog. Mikroaspirationen oder auch bei Zahnschäden durch die Magensäure. Sind junge Menschen betroffen, kann die Operation eine Alternative zur oft lebenslangen Medikamenteneinnahme sein. Manchmal liegt den Beschwerden ein Zwerchfellbruch zugrunde, der eine Operationsindikation darstellt.
Wer lange unter ausgeprägtem, krankhaftem Sodbrennen leidet, kann unbehandelt dauerhafte Schleimhautveränderungen der Speiseröhre (Barrettmukose) entwickeln. Diese müssen engmaschig endoskopisch kontrolliert werden, denn sie sind eine Vorstufe von Speiseröhrenkrebs.
Als erstes erfolgt typischerweise eine Spiegelung von Speiseröhre, Magen und Zwölffingerdarm (Ösophagogastroduodenoskopie). So kann die Schwere der Veränderung beurteilt werden, außerdem können ein möglicher Zwerchfellbruch oder andere krankhafte Veränderungen im oberen Verdauungstrakt erkannt werden.
Besteht ein Zwerchfellbruch, benötigen wir zur besseren Beurteilbarkeit und Operationsplanung eine Computertomographie. Anschließend werden, zur Objektivierung des Refluxes, eine pH-Metrie, die den Säuregehalt in der Speiseröhre misst, und eine Ösophagomanometrie, die die Muskelspannung der Speiseröhre während des Schluckaktes misst, veranlasst.
Sind weite Teile des Magens in den Brustraum verlagert, so sind die beiden letztgenannten Untersuchungen nicht aussagekräftig und werden nicht durchgeführt.
Als Goldstandard gilt die laparoskopische Fundoplikatio. Die Operation besteht in der Regel aus mehreren Teilschritten, die verschiedene Mechanismen der „natürlichen Abdichtung“ adressieren. Sind Teile des Magen durch einen Zwerchfellbruch in den Brustkorb verlagert, wird der Magen zunächst in die korrekte anatomische Lage gebracht, der Zwerchfelldurchtritt wird, ggf. mit Netzverstärkung, rekonstruiert. Zusätzlich wird eine Manschette aus dem oberen Magenanteil (Fundus) gebildet, die um die Speiseröhre gelegt und dort fixiert wird.
Durch diese Operation kann effektiv der Reflux therapiert werden. Die Einnahme von Säureblockern ist anschließend nicht mehr notwendig.
Kontakt
Chefarzt
Sven Henne
Facharzt für Visceralchirurgie
Facharzt für Allgemeinchirurgie
E-Mail: kru-viszeralchirurgie@sana.de
Chefarztsekretariat
Christiane Wabner
Tel.: 09128 50-43478
Fax: 09128 50-41478
E-Mail: kru-viszeralchirurgie@sana.de