Im Oktober 2011 war Chefarzt Dr. med. Friedbert Herm im Green Pastures Hospital in Nepal zu Gast, wo er Dr. Biswa Bhatterai, den leitenden Arzt des Krankenhauses und sein Therapeutenteam, im Rahmen der Planung einer weiteren Zusammenarbeit traf.
Neben dem Orientierungsbesuch und Kooperationsgesprächen erfolgten aktuelle Fallvorstellungen und -besprechungen sowie ein konkreter Erfahrungsaustausch.
Das Green Pastures Hospital und Rehabilitationszentrum in Pokhara ist eines von nur drei Zentren in Nepal, wo Versorgungen von Patienten mit Querschnittslähmungen möglich sind, und dies in einem Land mit fast 23 Millionen Einwohnern und erheblichen logistischen und infrastrukturellen Herausforderungen.
Die Arbeit im Zentrum für Querschnittsgelähmte begann mit einem Entwicklungshilfeeinsatz auf dem „Dach der Welt“ in den Jahren 1997 bis 2002, in denen Herr Dr. Herm mit seiner Familie nach Nepal umsiedelte und dort mit einem Team von Fachkräften eine Abteilung für dieses spezielle Verletzungsmuster ins Leben rief.
Dort in Pokhara, am Fuße des Annapurna Gebirges, startete das Team damals mit zwei Krankenhausbetten zur Versorgung der querschnittsgelähmten Patienten, die aus den westlichen Distrikten des Himalaya-Staates Nepal kamen.
Mittlerweile sind es 10 Betten, die für die Versorgung von Querschnittsgelähmten zur Verfügung stehen. Neben der Akutbehandlung, in der auch mittlerweile Wirbelsäulenoperationen durchgeführt werden können, steht die Vermeidung von Komplikationen wie Harnwegsinfekten, Druckulcerationen und Pneumonien im Vordergrund.
Darüber hinaus kann auch die Mobilisation der Patienten im Rahmen einer Rehabilitations-Behandlung erfolgen. Hier sah sich das Behandlungsteam von Anfang an besonderen Schwierigkeiten gegenüber, da eine Versorgung mit Rollstuhl oder Rollator, in einem Land mit teilweise sehr schwierigem Gebirgsterrain, oft keine wirkliche Lösung darstellte.
Insgesamt wurden aber mittlerweile seit 1997 über 200 Patienten in der Versorgungseinheit des Green Pastures Hospitals behandelt und größtenteils erfolgreich rehabilitiert. Die wesentlichen Ergebnisse dazu konnten im Mai 2009 auf dem Deutschen Kongress für Paraplegie in Halle/Saale veröffentlicht werden.
Im Rahmen der Kooperation haben die Sana Kliniken Sommerfeld nun in der Zwischenzeit die finanzielle Unterstützung für die Pflegekosten eines Krankenhausbettes für Querschnittspatienten übernommen.
Die Kooperation mit Sommerfeld begann als Dr. Herm nach seiner Rückkehr aus Nepal seinen Dienst in Sommerfeld aufnahm und zunächst 2005 zu einem Evaluationsbesuch nach Nepal reiste und dort die vorhandene Versorgungseinheit auf Möglichkeiten der weiteren Kooperation hin untersuchte.
Zunächst wurde ein nepalischer Chirurg aus Pokhara (Dr. Bharat Khatri) 2006 nach Sommerfeld eingeladen und konnte dort und auch im Unfallkrankenhaus Berlin die chirurgische Versorgung von Querschnittspatienten miterleben und sich in speziellen Operationstechniken ausbilden lassen.
In den Jahren 2007 und 2010 erfolgten dann weitere Besuche in Pokhara mit Evaluation der Arbeit, Fallbesprechungen und einem weiteren Ausloten der Möglichkeiten der Kooperation.
Derzeit sind folgende interkulturelle Aktivitäten für die Zukunft geplant:
Zunächst erfolgt die Fortsetzung der finanziellen Unterstützung der Versorgungseinheit für Querschnittsgelähmte und ein personelles Austauschprogramm. Hierbei soll zunächst ein Team aus Pokhara mit einem Arzt und Therapeuten sowie einer Schwester im Jahr 2012 nach Sommerfeld kommen und sich nochmals ein Bild über die Möglichkeiten der Versorgung in Deutschland verschaffen. Ein Gegenbesuch ist dann für möglicherweise Ende 2012 oder Anfang 2013 geplant, wo ein interdisziplinäres Team aus Sommerfeld das Green Pastures Hospital in Pokhara besuchen soll und sich vor Ort über die dortigen Versorgungsstrukturen informieren kann.
Die Kooperation mit Nepal soll auf Augenhöhe erfolgen. „Die Mitarbeiter aus Nepal können bei Ihrem Besuch in Deutschland und im Erfahrungsaustausch mit Kollegen Ideen und Vorschläge aus Deutschland mitnehmen und möglicherweise in Nepal adaptieren und einsetzen“, so Dr. Herm. „Allerdings“, so der Chefarzt weiter „ ist es mittlerweile auch unsere Erfahrung, dass vor allem wir Deutsche bei der Arbeit in Nepal vieles lernen und uns persönlich weiter entwickeln können. In diesem Sinne versprechen wir uns in den Sana Kliniken Sommerfeld einen gegenseitigen fachlichen und persönlichen Gewinn aller beteiligter Mitarbeiter aus der interkulturellen Kooperation mit Nepal.“
Die Sana Kliniken Sommerfeld – Hellmuth-Ulrici-Kliniken - gehören mit ihren zwei Fachkliniken für operative und nicht operative Orthopädie sowie der Rehabilitationsklinik für Orthopädie und Pneumologie zur Sana Kliniken Berlin-Brandenburg GmbH, die Einrichtungen zur ambulanten, stationären und rehabilitativen Gesundheitsversorgung in Berlin und Brandenburg betreibt und deren Mehrheitsgesellschafter die Sana Kliniken AG ist.
Die Sana Kliniken AG ist die viertgrößte private Klinikgruppe Deutschlands. Wir versorgen 1,3 Millionen Patienten in mehr als 40 Kliniken und erzielten 2010 einen Umsatz von 1,5 Milliarden Euro. Mit 22.400 Mitarbeitern zählen wir zu den größten Arbeitgebern der Gesundheitswirtschaft. Unser Ziel ist Spitzenmedizin in einem breiten Versorgungsangebot. Hinter Sana stehen 31 führende private Krankenversicherungen. Für unsere Eigner steht die Patientenversorgung und das nachhaltige Wachstum Vordergrund. Sana Kliniken sind offen für alle Versicherten. Nähere Informationen unter <link http: www.sana.de>www.sana.de
Ihr Pressekontakt
Martina Franzen
Leiterin Öffentlichkeitsarbeit
Sana Kliniken Berlin-Brandenburg GmbH
Fanningerstraße 32
10365 Berlin
Telefon 030 5518-3518 oder 033055 5-1207 (Sommerfeld)
Fax 033055 5-1111
E-Mail <link>m.franzen@sana-bb.de