Wismar

Die heute eingeweihte Stationseinheit bietet zwei Betten für ein nicht-invasives Beatmungsverfahren per Maske. Dadurch wird die Lebensqualität und Selbstbestimmung der Patienten erheblich verbessert.

Neue Intensivbeatmungseinheit am Sana HANSE-Klinikum Wismar etabliert

Das Sana HANSE-Klinikum Wismar weiht heute einen neuen Stationsbereich ein: die Intensivbeatmungseinheit (IBE). Damit können alle Patienten, die maschinelle Unterstützung bei der Atmung benötigen, bei intensiver Überwachung über eine Maske beatmet werden. Das bietet gegenüber dem Schlauch – der sogenannten endotrachealen Intubation – einige Vorteile, so wird insbesondere die Lebensqualität von schwer Kranken deutlich gesteigert.

„Bedingt durch den demografischen Wandel behandeln wir immer mehr ältere Patienten. Gerade diese haben aber ein erhöhtes Risiko, nach einer endotrachealen Intubation mit möglicher Langzeitbeatmung Komplikationen zu erleiden. Daher ist es schön, nun diese Alternative bieten zu können“, erläutertet Oberärztin Dr. med. Jördis Frommhold. Das Angebot richte sich daher vorrangig an ältere Patienten und solche mit plötzlicher Verschlechterung vorbestehender Lungenkrankheiten. „Außerdem gibt es viele alte Menschen, die aufgrund ihrer zahlreichen Begleiterkrankungen nicht mehr intubiert und von Maschinen dauerhaft am Leben erhalten werden möchten. Der Patientenwille steht bei uns natürlich immer an erster Stelle“, ergänzt Dr. Frommhold. 

Die Intensivbeatmungseinheit zeichnet sich – wie der Name bereits vermuten lässt – vor allem durch eine intensive Überwachung der Patienten und durch die interdisziplinäre Zusammenarbeit der einzelnen Fachbereiche aus. „Insbesondere die Anästhesisten und Intensivmediziner sowie die Lungenspezialisten des Teams um Oberarzt Dr. Thomas Hartung und eine Atmungstherapeutin arbeiten hier eng zusammen“, zählt  Dr. med. Andrea Amling, Chefärztin der Abteilung, auf. Außerdem werden die Ärzte und Pflegedienstmitarbeiter rund um Stationsschwester Karin Beckmann in regelmäßigen Schulungen speziell für diesen Intensivbereich fortgebildet. „Zur Prozessoptimierung wurde zudem ein Rufdienst eingerichtet, sodass auch nachts und am Wochenende immer ein Spezialist erreichbar ist“, betont Dr. Amling.

Für die Patienten bedeutet die Neuerung vor allem eines: Verbesserung der Lebensqualität und Selbstbestimmung auch bei schweren und mitunter lebensbedrohlichen Krankheiten. „Wenn der Patient die speziell angepasste Maske toleriert – das ist die Voraussetzung – bestehen gute Chancen, auch schwere Lungenerkrankungen zu behandeln ohne ins künstliche Koma versetzt zu werden“, so Oberarzt Dr. med. Thomas Hartung. Denn auf der IBE sind die Patienten bei der Beatmung wach, sie können also lesen oder fernsehen. „Außerdem können längere Pausen von der Maskenbeatmung eingelegt werden, sodass die Patienten Besuch empfangen, sich mit Freunden und Familie unterhalten oder selbstständig auf die Toilette gehen können. Diese ,Kleinigkeiten‘ sind extrem wichtig, da die  Selbstbestimmung erhalten wird und Fortschritte in der Behandlung für den Patienten zügig erkennbar sind“, ergänzt Dr. Frommhold.

Ebenfalls ist es über die IBE möglich, Patienten, die zuvor auf der Intensivstation waren, mithilfe der Maskenbeatmung allmählich wieder an den Alltag zu gewöhnen. Im Anschluss können die Patienten dann bei medizinischer Notwendigkeit in der Abteilung für Lungenkrankheiten auf ein Heimbeatmungsgerät eingestellt werden – oder im Zentrum für Altersmedizin des Klinikums wieder fit für die Selbständigkeit gemacht werden. „Da können wir auf eine sehr gute Zusammenarbeit im Haus zählen“, versichert der Ärztliche Direktor Dr. med. René Keller.

Gleiches gilt für den Sana-Verbund, der in diesem Jahr sein 40. Jubiläum feiert. Denn eine vergleichbare Beatmungseinheit wurde bereits an den Sana Kliniken Lübeck etabliert. „Wir haben uns umgeschaut und mit den Kollegen vor Ort gesprochen. Das Konzept läuft dort sehr gut. Ich bin mir sicher, dass auch wir damit vielen unserer Patienten neue Behandlungsoptionen und Lebensqualität geben können“, blickt Chefärztin Dr. Amling voraus. 

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