Klinik für Innere Medizin

Geschichte

Vor 1945 gab es in der Hansestadt Wismar keine Fachabteilung für Innere Medizin. Lediglich im Stadtrankenhaus am Dahlberg wurden einige Infektionsbetten vorgehalten.

Nach Ende des 2. Weltkrieges wurde mit der rasant wachsenden Einwohnerzahl der Stadt die Einrichtung einer stationären Fachabteilung für Innere Medizin notwendig. Zunächst wurden im Krankenhaus am Dahlberg interne Krankenstationen und eine Außenstation in der Goethestraße 1 unter Leitung eines Facharztes eingerichtet.

Ab 1947 war Dr. med. Otto Zuber Chefarzt der neu etablierten Inneren Abteilung. Sein besonderes Verdienst bestand in der Einführung endoskopischer Untersuchungsmethoden -wie zum Beispiel die internistische Laparoskopie und die Magenspiegelung mit halbflexiblen Instrumenten.

1967 übernahm Dr. med. Werner Roscher die Leitung dieser internistischen Fachabteilung. Im Jahr 1972 wurde unter seiner Leitung eine Infektionsabteilung mit 57 Betten am Standort des ehemaligen Luftwaffenlazaretts am Friedenshof eingerichtet, welches bis dahin noch teilweise als Heim für Kriegsflüchtlinge diente.

1975 erfolgte dann der Umzug der Inneren Klinik in den neu rekonstruierten Südflügel des Klinikkomplexes Friedenshof. In den darauffolgenden Jahren wurden Spezialabteilungen innerhalb der Inneren Medizin etabliert:

  • Abteilung für Kardiologie und Angiologie
  • Abteilung für Hämatologie und Gastroenterologie
  • Abteilung für Endokrinologie und Stoffwechselkrankheiten
  • Abteilung für Infektions- und Lungenkrankheiten
  • Abteilung für Funktionsdiagnostik und Endoskopie

Die Klinik umfasste ab 1979 insgesamt 180 Betten war damit die größte Klinik am damaligen Bezirkskrankenhaus Wismar. Nach der Pensionierung von Dr. Roscher im Jahr 1986 übernahm zunächst Oberarzt Dr. med. Edgar Schäfer die kommissarische Leitung der Klinik. 1988 wurde der Gastroenterologe Doz. Dr. Friedrich Hauzeur zum neuen Chefarzt berufen. Er führte die Klinik bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand im Jahre 2004.

Seit 2004 leitet der Gastroenterologe Dr. med. René Keller als Chefarzt die Innere Klinik. Zahlreiche neue Diagnostik- und Therapieverfahren wurden eingeführt und die gesamte Klinik modernisiert und umstrukturiert.

Meilensteine in der medizinischen Entwicklung der Klinik
  • 1960 internistische Laparaskopie
  • 1975 erster temporärer Schrittmacher
  • 1975 Pleurabiopsie und Beckenkammbiopsie
  • 1976 Magenspiegelung mit flexiblen Fibergastroskopen
  • 1977 Nierenbiopsien
  • 1979 Schilddrüsenpunktionen
  • 1980 Ultraschalluntersuchungen des Bauches
  • 1986 Echokardiografie
  • 1987 flexible Bronchoskopie
  • 1988 flexible Sigmoidoskopie
  • 1988 Eröffnung der Dialyseabteilung
  • 1989 Ultraschalluntersuchungen der Schilddrüse mit sonografisch gesteuerter Punktionsmöglichkeit
  • 1990 Koloskopie und Polypektomie
  • 1991 Endoskopisch retrograde Cholangiopankreatikografie (ERCP)
  • 1992 Schrittmacherimplantation
  • 1993 Endoskopische Papillotomie
  • 1995 Einführung der Videoendoskopie
  • 1996 Eröffnung der Fachabteilung für Geriatrie in der Inneren Klinik
  • 1999 endoskopische Bougierungen und Stent-Implantationen in der Speiseröhre
  • 2002 Etablierung der Spezialsprechstunde für Leberkrankheiten, die zu den größten im Bundesland Mecklenburg-Vorpommern zählt
  • 2004 Cholangioskopie mit flexiblen Endoskopen
  • 2005 Kapselendoskopie zur Untersuchung des Dünndarms
  • 2006 Erste Linksherzkathether-Untersuchung
  • 2007 Ballonenteroskopie
  • 2008 Endosonografie
  • 2021 Pleuravideoskopie
  • 2023 starre Videobronchoskopie, EBUS mit Minisondentechnik

Seit dem Jahr 2000 erfolgte der kontinuierliche Ausbau und die Erweiterung der Endoskopieabteilung mit Etablierung sämtlicher moderner Diagnostik- und Therapietechniken in der gastroenterologischen und pneumologischen Endoskopie.

In der Abteilung für Onkologie wurde die Tagesklinik in den Landesbettenplan aufgenommen und die Abteilung für Palliativmedizin etabliert.

Im Jahr 2011 wurde die Fachabteilung für Geriatrie als eigenständige Klinik mit angeschlossener Tagesklinik etabliert.

2013 wurde die Abteilung für Kardiologie als eigenständige Klinik ausgegliedert und unter Leitung von Prof. Dr. Henrik Schneider kontinuierlich weiterentwickelt.

Die Innere Klinik als integraler Bestandteil des Schwerpunktkrankenhauses Wismar besteht heute aus den spezialisierten Fachabteilungen Gastroenterologie und Endoskopie, Diabetologie und Endokrinologie, Hämatologie/Onkologie und Palliativmedizin sowie Nephrologie (in Kooperation mit dem auf dem Klinikgelände befindlichen KfH-Nierenzentrum).

Nichtstationäre Bereiche und Ambulanzen der Klinik:

  • Onkologische Tagesklinik
  • Spezialsprechstunde für Lebererkrankungen
  • Ambulante gastroenterologische Funktionsdiagnostik
  • Spezialsprechstunde für Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (MVZ)
  • Diabetologie und Endokrinologie (MVZ)
  • Pneumologie (MVZ)

 

Chefärzte der Inneren Klinik

image

Dr. med. Otto Zuber (1947 - 1967)

image

Dr. med. Gottfried Werner Roscher (1967 - 1986)

image

Dr. med. Edgar Schäfer – komm. (1986 - 1988)

image

Doz. Dr. sc. med. Friedrich Hauzeur (1988 - 2004)

Dr. med. René Keller

Dr. med. René Keller (seit 2004)