In unserer Klinik wird für jede Patientin und jeden Patienten ein individuelles Behandlungskonzept entwickelt. Dieses entsteht in enger Zusammenarbeit mit unseren Ärztinnen und Ärzten sowie mit Therapeutinnen und Therapeuten. Das Behandlungskonzept setzt sich aus verschiedenen Therapiebausteinen, bestehend aus pharmakologischer (medikamentöser) und psychotherapeutischer Behandlung, ergänzt durch co-therapeutische Angebote, zusammen. Ziel ist es, ein ganzheitliches und ausgewogenes Behandlungsangebot zu schaffen, das individuell auf die Bedürfnisse und Ressourcen der Patientinnen und Patienten abgestimmt wird.
Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik für Erwachsene
Das Therapieangebot
Im Therapie- und Bewegungszentrum sind die präventiven und therapeutischen Angebote unter einem Dach zusammengefasst. Durch die individuelle Kombination verschiedener Techniken haben wir die Möglichkeit einen individuellen Therapieplan, der den Heilungsprozess unterstützt, zu erstellen und so ein optimales Behandlungsergebnis zu erzielen.
Die Ergotherapie ist eine wichtige Komponente in der Behandlung von psychischen Erkrankungen. Sie soll den Betroffenen helfen, ihre Potentiale zu entdecken und durch die Erkrankung verlorengegangene Fertigkeiten wieder zu erlangen. Die Ergotherapie in der Psychiatrie arbeitet ganzheitlich und bezieht auch das Umfeld der Patientin und des Patienten mit ein. Im stationären Bereich wird die Ergotherapie als Gruppentherapie angeboten.
Gestärkt werden Motivation, Belastbarkeit und Ausdauer. Hierbei ist ein wichtiger Aspekt das Einüben neuer Denkmuster und die Förderung des Selbstvertrauens. Die Patientinnen und Patienten werden angeleitet wieder selbständig ihren Tagesablauf zu gestalten und zu strukturieren, ohne in alte Verhaltensmuster zurück zu fallen. Auch die emotionalen Fähigkeiten werden gefördert. Die Patientin oder der Patient lernt, seine Gefühle auszudrücken.
Grundziele der Ergotherapie sind einerseits die Entwicklung, die Verbesserung und der Erhalt von psychischen Grundleistungsfunktionen, wie Selbständigkeit, Flexibilität und situationsgerechtes Verhalten. Andererseits gehört auch die Verbesserung der eigenen Körperwahrnehmung dazu. Angestrebt wird eine realistische Selbstwahrnehmung, das Zulassen von Nähe und das Abstecken von Grenzen.
Auch die Förderung der kognitiven Fähigkeiten wie Gedächtnisleistung, Konzentration und Aufmerksamkeit gehören zur Zielsetzung der Ergotherapie in der Psychiatrie.
Gearbeitet wird häufig mit Materialien wie Holz und Speckstein, mithilfe derer die Patientinnen und die Patienten versuchen ihre Gefühle und Ängste gestalterisch auszudrücken. Dazu gehören unter anderem auch weitere Techniken wie z. B. Malen, Korbflechten und Filzen.
Belastende seelische Einflüsse verursachen häufig funktionelle Störungen, aus denen im Laufe der Zeit organische Krankheiten entstehen können. Diese wiederum können auf die Seele rückwirken. Diese psychogen bedingten funktionellen Störungen finden ihren Ausdruck in der Körperhaltung, Gestik, Mimik und Muskeltonus.
Die im Einzelfall verwendeten physiotherapeutische Maßnahmen richten sich nach der vorliegenden Erkrankung und was Patientinnen und Patienten unter Berücksichtigung des psychischen Allgemeinzustands zuzumuten ist.
Oftmals geht es in der Psychiatrie nicht um eine präzise Therapieindikation, sondern vielmehr um einen nonverbalen körperbezogenen Zugang zu den Patientinnen und Patienten. Dieser somato-psychische Ansatz hat das Ziel, somatische Beschwerden zu lindern und die psychische Stimmungslage der Patientinnen und Patienten zu verbessern.
Musiktherapie ist der gezielte Einsatz von Musik im Rahmen der therapeutischen Beziehung zur Wiederherstellung, Erhaltung und Förderung seelischer, körperlicher und geistiger Gesundheit.
Der Begriff ist eine summarische Bezeichnung für unterschiedliche musiktherapeutische Konzeptionen.
Wir bieten Musiktherapie als Gruppen- und Einzeltherapie im stationären und tagesklinischen Bereich an. Abhängig von den Rahmenbedingungen und der jeweiligen Indikation arbeiten wir
- übend, stabilisierend, ressourcenorientiert
- erlebniszentriert (z. B. Schulung der Selbst- und Fremdwahrnehmung)
- konfliktzentriert (biographisch)
Ein weiteres Angebot der Musiktherapie ist das gemeinsame Trommeln in der Trommelgruppe mit dem Ziel Gemeinschaft über einen einheitlichen Rhythmus zu fördern.
Bewegungs- und Tanztherapie sind psychotherapeutische Verfahren, die sowohl am Körper als auch an den kreativen Prozessen der Patientinnen und Patienten ansetzen. Tanz und Bewegung werden in psychotherapeutischer Weise zur Integration von körperlichen, emotionalen, kognitiven, sozialen und spirituellen Prozessen genutzt.
Die Tanztherapie dient als Zugang zum Unbewussten und hilft bei der Körper- und Selbstwahrnehmung. Darüber hinaus erweitert sie das Bewegungsrepertoire. Die Persönlichkeit der Patientinnen und Patienten wird stabilisiert und gestärkt.
Aktuelle wie vergangene Konflikte können psychisch bearbeitet werden. Am eigenen Körper werden tiefgehende Erfahrungen gemacht und im Gespräch analysiert und integriert.
Die Kunst- und Gestaltungstherapie ist eine Form der Psychotherapie. Ihr wesentliches Merkmal ist der Ausdruck mit bildnerischen Mitteln. Die Begegnung mit dem eigenen Bild/Objekt bietet einen Ausdruck und Zugang zur Auseinandersetzung mit der eigenen Persönlichkeit. Innere, nach außen projizierte Anteile (Emotionen, Konflikte, Bedürfnisse) finden so eine Form, Farbe und Gestalt und können somit bewusst gemacht und integriert werden.
Im Gestaltungsprozess wird das eigene Erleben angesprochen. Psychische, sinnliche und geistige Anteile werden aktiviert und in Bewegung gebracht. Der Gestaltungsprozess und das schöpferische Resultat sind gleichermaßen Bezugspunkt der Kunst- und Gestaltungstherapie.
Unter dem Begriff Entspannungsverfahren fassen wir Techniken zusammen, die körperliche und seelische/geistige Anspannungen oder Erregung reduzieren und das allgemeine Wohlbefinden fördern sollen. Die Aufmerksamkeit wird dabei auf innere Prozesse gelenkt. Sie werden als „übende Verfahren“ bezeichnet, da die positiven Effekte durch regelmäßiges Üben zunehmen.
- Phantasiereisen (Hypnotherapeutische Entspannung)
Die vorgelesenen Geschichten führen in die Welt der Phantasie und fördern Entspannung und Resilienz. Die Patientinnen und Patienten erleben eine körperliche und geistige/seelische Entspannung. - Progressive Relaxation
Stress und Muskelverspannungen können sich gegenseitig verstärken. Die Progressive Relaxation, auch progressive Muskelentspannung genannt, setzt genau hier an: Lockere Muskeln entspannen die Nerven und erleichtern dadurch Stressbewältigung/-abbau.
Sie werden beweglicher, entspannter, körperlich und geistig fitter und entwickeln ein neues, gestärktes Selbstwertgefühl.