Radiologie und Neuroradiologie

Vena Galeni Malformation

Die Behandlung

Eine enge Zusammenarbeit mit erfahrenen Kollegen aus dem Perinatalzentrum, der Gynäkologie, der Anästhesie und der Neurochirurgie ist für einen erfolgreichen Verlauf der Behandlung unabdingbar. Jährlich werden von uns etwa 60 Eingriffe an Säuglingen und Kindern mit einer Vena Galeni Malformation durchgeführt. Damit sind wir eines der größten Zentren Europas für die Behandlung dieser seltenen und hochkomplexen Erkrankung.

Die Prognose ist maßgeblich von der begleitenden Herzinsuffizienz schon intrauterin abhängig. Deshalb ist es wichtig, dass gerade Risikopatientinnen schon frühzeitig in unserer Klinik betreut werden, um eine endovaskuläre Behandlung zeitnah, teilweise innerhalb von Stunden nach der Geburt zu beginnen um das kindliche Herz somit zu entlasten und die Hirndurchblutung zu verbessern.

Die untenstehenden Aufnahmen zeigen beispielhaft eine Vena Galeni Malformation eines neugeborenen Kindes. Das linke Angiogramm zeigt die Gefäße des Neugeborenen vor der Behandlung. Das Blut aus den Arterien fließt über die Kurzschlussverbindungen so schnell in den großen, venösen Gefäßsack, dass das Gehirn des Kindes nicht ausreichend versorgt werden kann (siehe ovale Markierung; hier sind keine Gefäße abgrenzbar, welche eigentlich das Hirngewebe versorgen sollten). Das rechte Angiogramm zeigt den selben Säugling nach zweimaliger Behandlung. Durch den Verschluss einiger Kurzverbindungen steht den normalen Hirngefäßen wieder mehr Blut zur Verfügung (siehe Pfeilmarkierungen; die physiologischen Gefäße, die das Hirn versorgen sind wieder sichtbar).

 

Durch die in unserer Klinik entwickelten und optimierten Behandlungstechniken, durch die Verbesserung der Materialien zur minimal-invasiven Behandlung (Mikrodrähte und Mikrokatheter) und durch unsere langjährige Erfahrung gelingt es uns selbst Frühgeborene mit einer Vena Galeni Malformation zu behandeln und die Komplikationen zu reduzieren. Mit kleinsten Mikrokathetern (Durchmesser der Katheterspitze 0,5 mm) lassen sich die zuführenden, arteriellen (in der Schemazeichnung grüner Katheter in der Arterie) und abführenden, venösen Gefäße (in der Schemazeichnung gelber Katheter in der Vene) bis an den Punkt der Kurzschlussverbindungen vorführen und mit Gefäßkleber (linke Schemazeichnung) oder kleinsten Platinspiralen verschließen (rechte Schemazeichnung). Hierbei müssen mit den Kathetern oft höchst komplexe Wege überwunden werden, um bis an den Punkt der Kurzschlussverbindung zu gelangen, wie hier bei unserem kleinen Patienten bei der Behandlung mit Platinspiralen (siehe rechtes Bild).

Unsere modernen 2-Ebenen-Angiografie-Anlagen ermöglichen es uns zudem strahlen- und kontrastmittelsparend zu arbeiten.

Auf Grund der Komplexität der Erkrankung sind je nach Ausprägung des Krankheitsbildes in der Regel mehrere Eingriffe dieser Art notwendig. Auch hier bedarf es an Erfahrung und guter Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Abteilungen und den im Hause tätigen Spezialisten. Eine engmaschige Betreuung durch uns und ein zuverlässiges Vertrauensverhältnis sind daher ebenfalls essenziell.

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