Der Schlaganfall ist eine akute und potentiell lebensbedrohliche Schädigung der Nervenzellen im Gehirn. In 80% der Fälle beruht er auf einem akuten Gefäßverschluss der hirnversorgenden Arterien, z.B. durch ein Blutgerinnsel (sog. ischämischer Schlaganfall). Folge ist eine Unterversorgung des Gehirns mit Sauerstoff, wodurch es ohne sofortige Therapie zu einem irreversiblen Untergang des betroffenen Hirnareals kommt. In den übrigen 20% der Fälle ist eine Hirnblutung ursächlich für die Schlaganfallsymptomatik. Die Symptome sind weitgefächert und können von plötzlich auftretenden Sprachstörungen bis zur Halbseitenlähmung und Bewusstlosigkeit reichen. Das entscheidende, um eine bleibende Hirnschädigung zu verhindern oder die Folgen zu minimieren, ist die unverzügliche Diagnostik und Therapie des Schlaganfalls (TIME IS BRAIN).
Im Falle eines vorliegenden Gefäßverschlusses stehen neben der medikamentösen Lysetherapie (starke Blutverdünnung) die Wiedereröffnung des verschlossenen Gefäßes über einen minimal- invasiven Kathetereingriff (sogenannte Thrombektomie) zur Verfügung. Innerhalb eines Zeitfensters von bis zu 4,5 Stunden ist es möglich diese beiden Therapien zusammen durchzuführen. Bei der Thrombektomie handelt es sich um eine moderne, hocheffektive Behandlung, für welche es im Gegensatz zur medikamentösen Lysetherapie kaum Kontraindikationen gibt. Nach aktueller Studienlage kann diese bei geeigneten PatientInnen und fortbestehender Minderdurchblutung auch noch bis zu 24 Stunden nach Symptombeginn angewendet werden. Wir führen im Jahr etwa 200 solcher endovaskulärer Schlaganfalltherapien mit den neuesten Materialien und Techniken in unserer Abteilung durch.
PatientInnen mit einem akuten Schlaganfall werden in unserer Klinik rund um die Uhr an 7 Tagen die Woche durch ein hochqualifiziertes Team aus Neuroradiologen, Neurologen und Anästhesisten betreut, um eine sofortige und bestmögliche Behandlung zu gewährleisten.