Hameln, 16.11.2016. Der 17. November steht ganz im Zeichen der ganz Kleinen, die etwas zu früh das Licht der Welt erblicken. Schließlich kommt nicht nur für sie und ihren Organismus alles zu früh, sondern auch für die Frühcheneltern, die plötzlich neuen Herausforderungen gegenüberstehen.
Der Welt-Frühgeborenen-Tag thematisiert die Frühgeburt und ihre Folgen. „In Deutschland erblicken jährlich ca. 60.000 Kinder zu früh das Licht der Welt. Demnach ist etwa eines von zehn Neugeborenen ein Frühchen“, erklärt Dr. Thomas Noesselt, Chefarzt der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe im Sana Klinikum Hameln-Pyrmont. Gleichbedeutend sind Frühchen damit die größte Kinderpatientengruppe Deutschlands. Trotz dieser Tatsache werden Probleme und Risiken für die weitere Entwicklung dieser Kinder nicht entsprechend wahrgenommen.
Wenn das Kind vor Vollendung der 37. Schwangerschaftswoche geboren wird, gilt es als Frühgeborenes. „Hier im Sana Klinikum Hameln-Pyrmont werden in enger Kooperation mit der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin Frühgeborene ab der 29+0 Schwangerschaftswoche und ab einem Gewicht von 1250 Gramm entbunden und stationär behandelt“, so Dr. Noesselt. Der Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, Dr. Philipp von Blanckenburg fügt an: „Die Arbeit unserer Neonatologen (Neu- und Frühgeborenenärzte) beginnt hierbei jedoch bereits vor der Geburt. Besonders bei Schwangeren mit vorzeitigen Geburtsbestrebungen führen wir täglich fachübergreifende Besprechungen mit den Geburtshelfern durch, um das weitere Vorgehen planen zu können.“
Nach der Geburt bleibt das oberste Gebot, die Bindung zwischen Mutter und Kind so eng wie möglich zu halten, weshalb das Bonding ein wesentlicher Bestandteil der Zeit kurz nach der Geburt ist. Hierzu wird das Kind auf die Brust der Mutter gelegt. Diese Nähe zum Herzschlag der Mutter leitet das Abflauen von Stresshormonen ein. „Auch für den Fall, dass das Frühgeborene aus gesundheitlichen Gründen noch einige Zeit bei uns auf der neonatologischen Station verbringen muss, sollen die Eltern von Anfang an die wichtigsten und engsten Bezugspersonen sein“, erläutert Dr. von Blanckenburg. Um diesen engen Kontakt zu gewährleisten, sind auch auf der neonatologischen Intensiv- und Überwachungsstation Elternbesuche rund um die Uhr erlaubt und erwünscht.
Neben einer zentralen Monitor-Überwachungsanlage und modernen Beatmungsgeräten, stehen hier ein mobiles EKG, ein digitales EEG und ein Hochleistungs-Ultraschallgerät zur Verfügung. Dadurch sind Untersuchungen nahezu aller Organsysteme inklusive des Herzens möglich. „Mit Hilfe dieser Technik und dem Wissen und der Erfahrung unseres Ärzte- und Pflegeteams haben wir die besten Voraussetzungen, die Frühgeborenen in ein gesundes und glückliches Leben ohne Einschränkungen zu entlassen“, teilt Dr. von Blanckenburg mit.