Als eine von 46 Kliniken deutschlandweit ist das Sana Klinikum Hameln-Pyrmont jetzt als Kompetenzzentrum für Adipositas- und metabolische Chirurgie von der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie (DGAV) ausgezeichnet worden. Die Auszeichnung bescheinigt das hohe Qualitätsniveau bei der Behandlung von krankhaftem Übergewicht.
Fast 50 Prozent der Bundesbürger leiden an Übergewicht und rund 15 Prozent sind laut Statistischem Bundesamt adipös, also stark übergewichtig, Tendenz steigend. Übergewicht hat schwerwiegende Folgen für Psyche und Körper und begünstig zahlreiche bis lebensbedrohliche Begleit- und Folgeerkrankungen, wie Diabetes mellitus Typ 2 (Zuckerkrankheit), Fettstoffwechselstörung und Bluthochdruck. Auch erhebliche orthopädische sowie viele psychosoziale Probleme gehören zu begleitenden Krankheitsbildern. Zu den Letzteren zählen Depressionen, soziale Isolation und Selbstwertstörungen, aber auch Minderung der Erwerbsfähigkeit und Dauerarbeitslosigkeit. Ziel einer Behandlung ist daher die dauerhafte Gewichtsreduktion.
Seit sieben Jahren ist die Abteilung für Adipositas- und metabolische Chirurgie am Sana Klinikum Hameln etabliert. Die Fachexperten des Zentrums zählen derzeit rund 1.000 Patientenkontakte im Jahr, Tendenz deutlich steigend. Rund 100 Patienten werden in der Abteilung des Sana Klinikums jährlich operiert und ein Leben lang begleitet, denn die Nachsorge spielt besonders bei diesem Krankheitsbild eine zentrale Rolle. Die kontinuierliche Weiterentwicklung des Fachbereiches in den vergangenen Jahren hat zu einer erfolgreichen Zertifizierung geführt. Damit bescheinigt die Gesellschaft der Klinik ein hohes Qualitätsniveau in der Behandlung von Patienten mit Adipositas. „Die Auszeichnung ist eine Teamleistung, die alle Partner unseres Netzwerkes einschließt. Wir freuen uns, dass wir unsere hohe Kompetenz in der Adipositaschirurgie unter Beweis stellen konnten und damit alle erforderlichen Kriterien erfüllen, um diesen professionellen Behandlungsstandard bieten zu können“, freut sich Dr. Andreas Hoffmann, Leiter des Zentrums und leitender Oberarzt in der Allgemein- und Viszeralchirurgie. Auch Geschäftsführer Marco Kempka gratuliert dem Team zur erfolgreichen Zertifizierung: „Hohe Qualitätsstandards, eine ausgezeichnete Expertise und die langjährige Erfahrung der an der Behandlung beteiligten Ärzte bietet unseren Patienten ein hohes Maß an Sicherheit und exzellente Versorgung. Das Team kann zu Recht stolz sein, dies nun auch von externer Stelle bescheinigt zu bekommen.“
Adipositaszentrum erster Ansprechpartner
In der Region ist das Sana Klinikum Hameln-Pyrmont erste Anlaufstelle für stark übergewichtige Menschen. Betroffene werden hier nicht nur beraten, sie erhalten auch Hilfe bei Anträgen und Erarbeitung von Therapieplänen. „Erst wenn eine dauerhafte Gewichtsreduktion nicht mehr mit konservativen Maßnahmen, wie Bewegung, Ernährung und Verhaltenstherapie zu erreichen ist, werden operative Maßnahmen, wie Magenband, Schlauchmagen oder Magenbypass in Erwägung gezogen“, so Dr. Hoffmann. Alle OP-Methoden führen zu einer Verkleinerung des Magenvolumens und somit zu einem frühzeitigen Sättigungsgefühl. Um ein multimodales Therapiekonzept sicherzustellen, sind viele Partner beteiligt. Neben den Chirurgen stehen Endokrinologen, Diabetologen, Ernährungsberaterinnen, Physiotherapeuten, Psychologinnen und Selbsthilfegruppen als Ansprechpartner zur Verfügung. „Das Team arbeitet ganzheitlich zusammen und das nicht nur im Vorfeld einer Operation, sondern explizit auch bei der Nachsorge“, so der Zentrumsleiter.
Kompetenzzentrum mit umfassendem Konzept
Neben der personellen Ausstattung mit entsprechender Expertise und der Sicherstellung einer bereichsübergreifenden Behandlung ist für die Zertifizierung auch die technische Ausstattung von Bedeutung. „In unserer Abteilung haben wir uns auf die Bedürfnisse dieser Patienten angepasst. So verfügen wir zum Beispiel neben speziellen OP-Tischen und einem CT mit extra großer Öffnung über bedarfsgerechte Zimmer mit speziellen Betten, XXL-Sesseln und umgebauten Badezimmern“, so Dr. Hoffmann.
Nach der stationären Behandlung hört die Versorgung und Begleitung der Patienten nicht auf. Ein weiterer wichtiger Baustein für die erfolgreiche Arbeit des Kompetenzzentrums sind die verschiedenen Selbsthilfegruppen, die sich in regelmäßigen Abständen im Sana Klinikum Hameln-Pyrmont, in Bad Münder und in Bad Pyrmont treffen. „Hier kommen Betroffene zusammen, die sich gegenseitig motivieren, sich austauschen und unterstützen“, so Dr. Hoffmann. Das Angebot der Selbsthilfegruppen besteht neben Gesprächen unter anderem aus gemeinsamen Sportangeboten, Ernährungsberatung und Unterstützung bei den verschiedenen OP-Methoden.
Auf dem Weg zum Wunschgewicht und mehr Lebensqualität
Nach einer Operation, oder in sehr seltenen Fällen nach erfolgreicher konservativer Therapie, haben viele der Patienten den Teufelskreis durchbrochen, es haben sich ihre Begleiterkrankungen gebessert oder sind sogar geheilt worden. Zu einem Wohlbefinden gehört jedoch auch eine Zufriedenheit mit dem Körperäußeren. Was vor vielleicht einem Jahr noch zu viel an Pfunden war, ist nun ein „zu viel an Haut“. Die Lebensqualität ist erheblich gebessert, das Aussehen jedoch oft nicht befriedigend. Die Klinik für Plastische und Ästhetische Chirurgie im Sana Klinikum Hameln-Pyrmont ist im Bereich "Bodylift" spezialisiert und dafür mehrfach vom Focus ausgezeichnet worden. Das Behandlungsspektrum reicht von der Straffung einzelner Körperregion bis hin zu einer kompletten Körperstraffung.