Hameln

Brustkrebs: Sport als wichtiger Teil der Prävention & Be-handlung

Seit Jahren ist die Bedeutung von Bewegung im Zusammenhang mit Brustkrebs in der Forschung und Therapie anerkannt und erwiesen. Deswegen ist Sport auch eine wichtige therapeutische Säule in der Prävention und der Rehabilitation. Die Deutsche Krebsgesellschaft empfiehlt, sich möglichst jeden Tag zu bewegen und pro Woche mindestens 150 Minuten moderat oder 75 Minuten intensiv körperlich aktiv zu sein. Anlässlich des Brustkrebsmonats Oktober informiert Dr. Thomas Noesselt, Chefarzt der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe am Sana Klinikum Hameln-Pyrmont, zum Thema.

 

Nicht nur in der Prävention einer Tumorerkrankung spielt Bewegung und Sport eine wichtige Rolle. Brustkrebs-Patientinnen können so ihre Kondition aufrechterhalten und etwas für ihre mentale Gesundheit tun. Bereits seit einigen Jahren wird am Brustzentrum des Sana Klinikums Hameln-Pyrmont neben einer Ernährungsberatung auch eine wöchentliche Sportgruppe angeboten. Diese ist sowohl auf Chemotherapie-Patientinnen ausgelegt, als auch auf Frauen, die nach der Behandlung weitere therapeutische Unterstützung brauchen und möchten. Eine Selbsthilfegruppe für Sporttherapie nach Brustkrebs, die „Pink-Paddler“ bringt Patientinnen beispielsweise zusammen, hilft ihnen dabei, sich auszutauschen und nebenbei noch das eigene Immunsystem zu stärken. Reha-Sport kann in Kooperation mit den lokalen Reha- und Sportstudios angeboten werden.

Sport und gesunde Ernährung gehen Hand in Hand. Aber was heißt eigentlich gesunde Ernährung? Dr. Thomas Noesselt empfiehlt vor allem die mediterrane Mischkost: „Viel Gemüse, etwas Obst, wenig Zucker und dazu einmal die Woche ein gutes Stück Fleisch oder Fisch.“ Zucker kann tatsächlich indirekt Krebs verursachen, denn übermäßiger Verzehr macht dick. Laut WHO gilt Übergewicht als drittgrößter Risiko-Faktor für mindestens 13 Krebsarten. Ganz auf Süßigkeiten oder Alkohol müssen wir aber nicht verzichten. „Das Maß, beziehungsweise die Menge, macht es aus.“

Gesunde Ernährung und regelmäßige Bewegung bilden die Grundpfeiler eines gesunden Lebens. Aber einen Faktor bei der Entstehung von Brustkrebs kann niemand beeinflussen: die Gene. Familiär vorbelastete Frauen haben eine höhere Wahrscheinlichkeit die Genmutation BRCA in sich zu tragen. Vor ein paar Jahren galt noch die Annahme, dass bei Frauen, die positiv auf die BRCA-Mutation getestet wurden, eine 90-prozentige Wahrscheinlichkeit besteht, an Brustkrebs zu erkranken. Deswegen rieten Expert:innen häufig, sich vorbeugend die Brüste abnehmen zu lassen. Das bekannteste Beispiel dafür ist Angelina Jolie, die sich präventiv im Jahr 2013 operieren ließ. „Das hat sich aber mittlerweile gewandelt“, sagt Dr. Thomas Noesselt. Anhand des Mutationsmusters ist es nun möglich, die statistische Wahrscheinlich des Auftretens von Krebs zu berechnen. „Dementsprechend ist man zurückhaltender mit der Empfehlung, sich beide Brüste abnehmen zu lassen.“

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Damaris Schwanse
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