Im Rahmen der Alzheimer Wochen 2019 im Landkreis Hameln-Pyrmont werden die Demenzbeauftragten sowie die Auszubildenden des Sana Bildungszentrums am 12. September 2019 von 10 bis 15 Uhr im Blauen Salon ein "Demenz-Café" anbieten. Vorgestellt werden tagesstrukturierende Maßnahmen für stationär liegende Patienten mit der Nebendiagnose Demenz. Interessierte sind ebenfalls herzlich willkommen.
Die Demenzbeauftragten werden im „Demenz-Café“ gemeinsam mit den Auszubildenden für stationäre Patientinnen und Patienten mit kognitiven Einschränkungen die Tageszeitung lesen, tagesaktuelle Themen vertiefen, Sprichwörter erraten, Lieder singen, Gesellschaftspiele spielen sowie die Einnahme eines gemeinsamen Mittagessens mit abschließendem Kaffee und Kuchen in einer möglichst wohnlichen Atmosphäre begleiten.
Das Demenz-Café „Vergiss-dich-nicht“, ist angelehnt an das Modellprojekt „Teekesselchen“ aus dem Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke mit dem Ziel, die Versorgung von Menschen mit kognitiven Einschränkungen in unserem Klinikum zu verbessern, bzw. als Mini-Projekt als ersten Schritt zu erproben.
Das „Teekesselchen“ ist ein speziell eingerichteter Tagesbetreuungsraum, in dem Patienten in wohnlicher Atmosphäre im Rahmen einer kleinen Gruppe von stationär einliegenden Patienten mit der Nebendiagnose Demenz vielfältige Anregungen erhalten, die sie geistig, seelisch, kommunikativ und physisch aktivieren und mobilisieren. Dort können sie auch mit entsprechender Begleitung ihre Mahlzeiten gemeinschaftlich zu sich nehmen. Beim Spielen, Singen, Basteln und Erzählen können sie aktiv und kreativ werden und Gemeinschaft und Bestätigung erleben. Das Projekt wurde in dem Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke wissenschaftlich begleitet. In der Evaluation des damaligen Projektes wurden auch verschiedene Nutzungsaspekte der Betreuungsform und deren Einfluss auf die teilnehmenden Patienten untersucht. Eines der Ergebnisse deutete darauf hin, dass sich der Besuch im Teekesselchen stabilisierend auf die Fähigkeiten und die Selbstständigkeit der Patienten auswirkt. Weiter ergaben die Ergebnisse, dass sich der durchschnittliche Grad der Beeinträchtigung von Mobilität, kognitive Fähigkeiten und auffällige Verhaltensweisen im Verlauf stabilisierten oder sogar verbesserten, wodurch das Personal auf den Stationen entlastet wurde. Die Patienten mit kognitiven Einschränkungen zeigten durch das Angebot der tagesstrukturierenden Maßnahmen auch außerhalb des Angebotes weniger herausforderndes Verhalten, so dass die Abläufe auf den Stationen im Sinne aller Patientinnen und Patienten reibungslos umgesetzt werden konnten.