Hameln

Dr. Ben Schwerdtfeger gibt Tipps zum Umgang mit Hitze

Dr. Ben Schwerdtfeger (Foto: Sana)

So schön wie der Sommer auch ist, die hohen Temperaturen bedeuten enormen Stress für den Körper. Dr. Ben Schwerdtfeger, Chefarzt der Hamelner Notaufnahme gibt Tipps. 

Sonne und Hitze, Baden, Sport im Freien, Motorradfahrten. Das alles sind nicht nur beliebte Sommerfreuden, sondern auch einige der Gründe, warum in der Notaufnahme des Sana Klinikums im Sommer besonders viel Andrang herrscht. „Auch Patienten mit Hitzeerscheinungen sind bei den sommerlichen Hochtemperaturen häufig. An heißen Tagen versucht der Körper sich durch Schwitzen zu kühlen, dabei können schnell mehrere Liter Flüssigkeit verloren gehen. Insbesondere ältere, geschwächte Menschen, Schwanger und Kinder sollten sich vor den hohen Temperaturen entsprechend Schützen und viel trinken. Kreislaufschwäche bis hin zum Kreislaufzusammenbruch, Schläfrigkeit, Kopfschmerzen, Übelkeit oder Bauchweh können Folgen von Wassermangel sein. Aber auch Menschen, die mit Herz- oder Nierenproblemen vorbelastet sind oder einen zu hohen Blutdruck haben sollten besonders auf sich achten“, erklärt Dr. Ben Schwerdtfeger, Chefarzt der Notaufnahme.

Damit der Weg an den heißen Sommertagen nicht in die Notaufnahme führt, rät Dr. Schwerdtfeger: „Oberstes Gebot ist es viel zu Trinken – mindestens zwei Liter am Tag. Wichtig ist auch die Wahl der Getränke, denn beim Schwitzen verliert der Körper viele wichtige Salze, Magnesium und andere Elektrolyte. Diese können am besten durch Wasser, Saftschorlen oder andere isotonischen Getränke ausgeglichen werden. Patienten mit Bluthochdruck sollten aber nicht zu viel Kochsalz zu sich nehmen. „Alkoholische oder stark gezuckerte Getränke sind als Durstlöscher hingegen ebenso zu meiden wie zu viel Kaffee oder schwarzer Tee. Die löschen zwar kurzzeitig den Durst, entziehen aber dem Körperkreislauf letztlich Wasser, was wiederum eine Belastung darstellt.“

Bei hohen Temperaturen hilft es auch, sein Essverhalten zu ändern. Bei großer Hitze ist es besser, mehrere kleine Mahlzeiten statt der üblichen drei großen zu sich zu nehmen. Das belastet den Körper weniger. Besonders gut verträglich ist leichte Kost mit viel frischen Obst und Gemüse. Gerade die Küche aus dem Mittelmeerraum ist empfehlenswert. Auch stark wasserhaltige Obst- und Gemüsesorten wie Gurken, Zucchini, Tomaten oder Melonen helfen dem Körper, den Flüssigkeitshaushalt zu regulieren.

Der Sommer macht zudem keine Ausnahme, dass Bewegung grundsätzlich gut ist. Auch für ältere Menschen und auch für solche, die Herz- und Kreislaufprobleme haben. Das hält das Herz-Kreislauf-System fit. „An besonders heißen Tagen ist es allerdings besser, die sportlichen Aktivitäten auf die kühleren frühen Morgenstunden oder auf den späten Abend zu verschieben. Gut sind Spaziergänge im kühleren Wald oder eine kleine Fahrradtour, da der Fahrtwind erfrischt“, sagt Dr. Schwerdtfeger. Dabei ist es ratsam, es gemächlich angehen zu lassen und keine körperlichen Höchstleistungen vollbringen zu wollen. Körperliche Arbeiten und Anstrengungen in der Mittagshitze sollten komplett vermieden werden.

Insgesamt rät der Chefarzt der Notaufnahme folgende fünf Punkte zu beachten.

  1. Trinken Sie viel! Vor allem Wasser und ungesüßte Fruchtsäfte. Wasserhaltige Früchte sind zudem eine gute Ergänzung – gerade bei Kindern. Alkohol, übermäßiger Kaffeekonsum oder Energydrinks sollten tabu sein, da sie den Kreislauf zusätzlich belasten. Bei Autofahrten immer Getränke mitnehmen!
  2. Genießen Sie leichtes Essen! Ihr Kreislauf wird durch fette und schwer verdauliche Speisen zusätzlich belastet.
  3. Tragen Sie luftige Kleidung! Weite und helle Kleidung verhindert, dass sich die Hitze am Körper staut.
  4. Vermeiden Sie körperliche Belastung! Wer nicht muss, sollte keine schwere körperliche Arbeit verrichten oder sie in die kühleren Morgen- und Abendstunden verlegen.
  5. Schützen Sie sich vor der Sonne! Um einen Sonnenbrand zu verhindern, sollten Sie sich mit einer Sonnencreme mit ausreichendem Lichtschutzfaktor eincremen. Auch hier gilt es, besonders auf Kinder zu achten, da ihre Haut empfindlicher ist. Am besten ist es aber, die pralle Sonne zur Mittagszeit und am frühen Nachmittag komplett zu meiden. Vor allem Kleinkinder gehören nicht in die pralle Sonne. Kinder und ältere oder behinderte Menschen nicht im Auto warten lassen – auch nicht für kurze Zeit – das Auto wird schnell zum Backofen!

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Damaris Schwanse
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