Hameln, 21. Dezember 2015.
Dr. med. Tolga Atilla Sagban (40) übernimmt ab sofort die Leitung der Klinik für Gefäßmedizin am Sana Klinikum Hameln-Pyrmont. Damit löst er den kommissarischen Chefarzt Dr. Ali Esmaaiel ab, der in seine Funktion als leitender Oberarzt der Abteilung zurückkehrt. Eingebettet in das Konzept eines Gefäßzentrums versorgt die in den vergangenen zwei Jahren stark gewachsene Abteilung rund 500 Patienten jährlich.
Jeder Zweite in Deutschland leidet nach aktuellen Zahlen an Gefäßveränderungen. Insbesondere ältere Menschen sind häufig von Erkrankungen des arteriellen und venösen Gefäßsystems betroffen. Mehr als 30 Millionen Gefäße winden sich durch unseren Körper und versorgen diesen mit wichtigen Nährstoffen. Erkrankungen der Gefäße können daher schnell auch den Rest des Kreislaufes beeinflussen. Gefäßerkrankungen wie etwa Verengung der Halsschlagader, Schaufensterkrankheit, Aneurysmen, Diabetischer Fuß, Nierenversagen, Krampfadern oder chronische Wunden sind vielfältig, und auch ihre Behandlung ist häufig komplex.
„Bei der Behandlung von Gefäßerkrankungen greifen viele Rädchen ineinander. Daher ist es wichtig, neben den Details den gesamten Organismus im Blick zu behalten“, sagt Dr. Tolga Atilla Sagban. „Gemeinsam mit unterschiedlichen Fachdisziplinen wie Angiologie, Kardiologie und Radiologie wird das schonendste und effektivste Verfahren für den Patienten ausgewählt. Ich habe hier in Hameln ein kompetentes Team vorgefunden und eine hervorragende technische Ausstattung, mit der wir in der Lage sind, das gesamte Spektrum der Gefäßmedizin anzubieten. Ich freue mich darauf, mich nun in dieser familiäreren Atmosphäre und mit den kurzen Wegen innerhalb des Klinikums um meine Patienten intensiv kümmern zu können.“
Dr. Sagban erhielt für Forschungsarbeit den Hans und Geri Fischer-Preis
Der Experte für Durchblutungsstörungen, gebürtig aus Kandel in der Südpfalz, absolvierte sein Medizinstudium an der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz und arbeitete unter anderem dort als Arzt der Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie an verschiedenen Forschungsprogrammen aktiv mit. Unter anderem forschte und promovierte Dr. Sagban über eine neue, unbekannte Ursache bei der Entstehung von Arteriosklerose.
Als Oberarzt der Klinik für Gefäßchirurgie und Nierentransplantation an der Universitätsklinik Düsseldorf wurde ihm unter anderem im Jahr 2010 der Hans und Geri Fischer-Preis für seine Forschungsarbeit zum Thema: „Behandlung periphere Gefäßerkrankungen mit Hilfe künstlich gezüchteter Arterien“ durch die Rheinische-Westfälische Gesellschaft für Innere Medizin verliehen. Zuletzt arbeitet Dr. med. Sagban als geschäftsführender Oberarzt der Abteilung für Gefäßchirurgie der Friedrich-Alexander Universitätsklinik in Erlangen.
„Wir freuen uns, mit Dr. Sagban einen erfahrenen Gefäßmediziner für unser Klinikum gefunden zu haben. Mit seiner langjährigen Erfahrung als Gefäßchirurg und seinem Schwerpunkt im Bereich der Behandlung von Spätfolgen und akuten Beschwerden der Thrombose wird er gemeinsam mit seinem Team die Klinik für Gefäßmedizin auf hohem Niveau fortführen und weiterentwickeln“, sagt Marco Kempka, Geschäftsführer des Sana Klinikums Hameln-Pyrmont. „Insbesondere auf dem Gebiet der minimalinvasiven und endovasculären Chirurgie hat sich in den vergangenen Jahren viel getan. Diese Entwicklungen wird Dr. Sagban nun auch in Hameln begleiten.“ Dr. Sagban freut sich ebenso, mit seiner Frau und seinen zwei Kindern in Hameln angekommen zu sein. „Die Stadt gefällt mir und meiner Familie ausgesprochen gut“, sagt er. Neben seiner medizinischen Expertise bringt Dr. Sagban auch interkulturelle Kompetenz mit. Außer seiner Muttersprache Türkisch beherrscht er noch drei weitere Fremdsprachen in Wort und Schrift.