Das Brustzentrum Hameln zeigt in der Zeit vom 16.09.2019 bis zum 07.10.2019 im Foyer des Sana Klinikums Hameln-Pyrmont die Fotoausstellung „Ansichtssache“ – eine Wanderausstellung mit außergewöhnlichen Fotos rund um Wissen und Entscheidungen bei familiärem Brust- und Eierstockkrebs.
Jedes Jahr erkranken in Deutschland 75.000 Frauen an Brustkrebs und 8.000 an Eierstockkrebs. Die Ursache bleibt meistens unklar. Anders hingegen stellt sich die Situation für ca. ein Fünftel der Erkrankten dar: sie haben eine genetische Veränderung z. B. in den sogenannten BRCA-Genen (BReast CAncer, engl., Brustkrebs), die auch an ihre Kinder vererbt werden kann. In den betroffenen Familien kommen Krebserkrankungen deshalb deutlich häufiger vor, oftmals auch in einem sehr frühen Alter.
Das BRCA-Netzwerk ist eine deutsche, 2010 in Köln gegründete Patientenorganisation, die Informationen über familiären Brustkrebs und Eierstockkrebs anbietet. Patienten mit dieser Diagnose wird Beratung und Unterstützung zu genetischen Risiken und möglichen präventiven Maßnahmen angeboten. Auch Personen, in deren Familie gehäuft Brust- und Eierstockkrebserkrankungen aufgetreten sind, erhalten aktuelle Sachinformationen zu den Möglichkeiten, durch einen Gentest ihr persönliches Krebsrisiko klären zu lassen. Ziel der Information und Beratung ist es, den Betroffenen Wissen zu vermitteln, um im Hinblick auf die eigene Gesundheit Entscheidungen fundiert treffen zu können.
Das BRCA-Netzwerk hat 2017 den Bildband „Ansichtssache“ -Wissen und Entscheidungen bei familiären Brust- und Eierstockkrebs - herausgegeben. Die Fotografien von 17 Frauen und kurze Texte dieses Bildbands werden in der Ausstellung präsentiert. Die Frauen zeigen ihren Umgang mit dem Wissen um das Risiko der Erkrankung, aber auch ihre Entscheidungen z. B. zu prophylaktischen Maßnahmen oder einer intensivierten Früherkennung. Es kommen Frauen zu Wort, die von ihren unterschiedlichen Entscheidungen berichten und zeigen, wie sie die „Verletzungen“ durch chirurgische oder auch systemische Therapien verarbeitet haben und „Heilung“ im Sinne von Annehmen der körperlichen Veränderungen erreicht haben. Sie wollen durch das Weitergeben eigener persönlicher Erfahrungen andere Frauen ermutigen, ihren eigenen Weg zu suchen und zu gehen, Ängste nehmen und Entscheidungshilfe ermöglichen.
Im Rahmen des Patiententages des Brustzentrums des Sana Klinikums am 01.10.19 werden Interessierte die Möglichkeit haben mit einer Vertreterin des BRCA-Netzwerks und langjährigen Mitarbeiterin des Sana Klinikums, Frau Andrea Hahne, ins Gespräch zu kommen, Fragen zu stellen und weitere Informationen zu erhalten.