Hameln

Chefarzt Prof. von Bülow aus dem Kreiskrankenhaus geht in den Ruhestand

Hameln, Geschulter Blick und menschliches Verständnis

Mehr als 30.000 Patienten vertrauten ihm ihre Gesundheit und manchmal sogar ihr Leben an. Die Rede ist von Professor Markward von Bülow, dem scheidenden Chefarzt der Allgemein- und Visceralchirurgie im Kreiskrankenhaus Hameln.

Professor Jürgen Klempnauer, Chefarzt in der Medizinischen Hochschule Hannover und Experte für Transplantationschirurgie, warf in seinem Festreferat einen Blick in die Geschichte und erinnerte sich, dass besonders der Leberzellenkrebs zu der Zeit, als Professor von Bülow seine Karriere begonnen habe, noch eine Krankheit mit fast sicherem Todesurteil gewesen sei. Heutzutage sei der Krebs viel besser als früher behandelbar. Die langfristigen Erfolge durch Fortschritte in der chirurgischen Versorgung oder auch durch Lebertransplantationen betrügen bis zu 80 Prozent.

Allerdings habe sich in der Bewertung der Methoden einiges geändert. "Früher gab es ausschließlich die Chefarztmeinung", so Prof. Klempnauer, heute gebe es die so genannte 'evidenzbasierte Medizin', die die Chefarztmeinung mithilfe weltweiter Studien untermauere oder gegebenenfalls korrigiere. Allerdings sei es nach wie vor unverzichtbar, den geschulten Blick und das menschliche Verständnis in die Medizin miteinzubringen. "Das können PCs noch nicht", so Prof. Klempnauer.

Auch der Nachfolger von Professor v. Bülow, Dr. Rainer Lück, unterstrich diesen Aspekt und versprach den Anwesenden, diese Menschlichkeit immer hochzuhalten. "Eine umfassende, kompetente und menschliche chirurgische Versorgung möchte ich in Hameln sicherstellen", betonte Dr. Lück. Er wolle, ebenso wie Prof. v. Bülow das getan habe, auch der Teamarbeit einen besonderen Wert zumessen.  

Der leitende Oberarzt, Dr. Andreas Hoffmann, erinnerte auch an die Wichtigkeit einer sehr guten ärztlichen Ausbildung als Sicherung der medizinischen Zukunft. "Sie haben mehr als 50 Assistenzärzte ausgebildet, und es besteht immer noch zu vielen von ihnen ein guter Kontakt", so Dr. Hoffmann. "Das zeigt, dass ihre Art der Wissensvermittlung allseits gut angekommen ist." Eine Überraschung erlebte Professor v. Bülow, als die Piek Buben mit satirischen Chansons vielen Gästen Lachtränen in die Augen trieben.

Abschließend schilderte Prof. von Bülow seinen medizinischen Werdegang und gab erstmals zu, dass Hameln ursprünglich nicht seine erste Wahl gewesen sei. Eine zu kleine Intensivstation, fehlendes CT und zu alte Räumlichkeiten, das wäre eigentlich ein "Aus-Kriterium" gewesen, sagte er. "Man versprach mir aber, diese Aspekte zu bereinigen, und inzwischen ist ja alles wirklich modern und zukunftsfähig." Lediglich die Neubaufertigstellung fehle noch, merkte Prof. von Bülow an. Er bleibe der Medizin zwar noch weiter als Gutachter erhalten, aber in der Hauptsache werde das Skalpell der Rosenschere weichen.

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Peter Hoexter
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