Hameln, 21.08.2017. Sehr erfreut waren die Verantwortlichen des Sana Klinikums Hameln-Pyrmont, als sich Cornelia Rundt, die niedersächsische Ministerin für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung, gemeinsam mit weiteren Gästen aus der Politik zu einem Besuch der Kinderklinik und im Besonderen der Kinder- und Jugendpsychosomatik anmeldete.
Dr. Philipp von Blanckenburg, Chefarzt der Kinderklinik freut sich besonders über die Beachtung seitens der Politik: „Die Kinder- und Jugendpsychosomatik ist ein wichtiger Bestandteil unserer Arbeit, hat jedoch in der Wahrnehmung immer noch nicht den Stellenwert, den sie benötigt“. Dabei ist es gerade für die gesellschaftliche Entwicklung wichtig, Kindern und Jugendlichen, welche mit einer Kopplung aus psychischen Problemen und daraus resultierenden körperlichen Erkrankungen in die Klinik kommen, nachhaltig zu helfen, so Dirk Adomat, Landtagskandidat der SPD. Auch der SPD Bundestagskandidat Johannes Schraps hatte sich mit diesem Thema beschäftigt und sieht einen wachsenden Bedarf, den auch Dr. von Blanckenburg bestätigen konnte.
Auf einem Rundgang durch die Kinderklinik des Sana Klinikums konnten sich die Besucher ein Bild von der Arbeit mit den jungen Patienten machen. Die Fachtherapie findet in Kooperation mit der Ameos Klinik in einem besonders ausgestattetem Bereich der Kinderklinik am Standort Wilhelmstraße statt. Die therapeutische Wohngruppensituation mit Erlernen von adäquaten Verhaltensmustern und dem Abbau von Ängsten in der der Kinder- und Jugendpsychosomatik ist mit seinen besonderen Therapieangeboten in speziellen Räumen der Kinderklinik des Sana Klinikums eingerichtet. „So werden die Patienten vorbereitet, ein normales Leben führen zu können,“ erläutert Dr. von Blanckenburg, „denn wir gestalten den Tagesablauf zudem mit den Dingen, welche für die jeweilige Altersgruppe relevant sind. Dazu gehört unter anderem eine abgestimmte Freizeitgestaltung, in der durchaus moderne Medien oder das Fernsehen ihren Raum bekommen.“ Allerdings müssten die Patienten auch lernen verbindlich zu sein und Verantwortung zu übernehmen, wie beispielsweise für die Ordnung oder das Vorbereiten des Essens.
Die Krankheitsbilder seien sehr verschieden, jedoch würden überwiegend Körper-Selbstwahrnehmungsstörungen und Essstörungen behandelt. Auch verhaltensauffällige Kinder bei chronischen Grunderkrankungen wie beispielsweise Epilepsie, Diabetes oder Morbus Chron würden therapiert.
Nach dem Besuch der Kinderklinik wollte Ministerin Rundt natürlich auch die Therapieeinrichtung im Gesundheitscampus Wilhelmstraße kennen lernen. Hier beeindruckten die Ministerin nicht alleine die Räumlichkeiten mit eigenem Kochbereich, Therapie-, Aufenthalts- und Rückzugsräumen, einem Klassenzimmer um den Anschluss in der Schule nicht zu verlieren oder dem Snoezelen-Raum um auch das so wichtige Entspannen zu lernen. Der wesentlichste Baustein, so wurde es den Gästen vermittelt, sei das gemeinsame, schlüssige Konzept der Kinderärzte vom Sana Klinikum im Verbund mit der psychologisch-psychiatrischen Fachkenntnis der Mitarbeiter der Ameos Klinik. Ein multiprofessionelles Team, bestehend aus Kinder- und Jugendärzten, Kinder- und Jugendpsychiatern, Psychologen, Psychotherapeuten, Familientherapeuten, Gesundheitspflegern, Kunst- bzw. Ergotherapeuten, Lehrern sowie Sozialarbeitern, betreut ständig acht Kinder und Jugendliche, deren Aufenthalt durchaus einige Monate dauern kann. Abschließend waren sich alle Beteiligten einig, dass die Politik im Rahmen ihrer Möglichkeiten diese Form der Betreuung unterstützen sollte, um den Kindern und Jugendlichen eine Chance für ein gesundes erfolgreiches weiteres Leben zu eröffnen.