- Ärzte-Team um Chefarzt PD Dr. Thomas Ebinger stellt erfolgreich die Funktionsfähigkeiten der Hand wieder her
- Einladung zum Pressetermin mit Farzad und Dr. Ebinger am Mittwoch, 13. Februar, 11.30 Uhr im Karl-Olga-Krankenhaus
Stuttgart, den 07. Februar 2013 – Farzad strahlt. Mit einem Lachen im Gesicht präsentiert der 12-jährige Junge aus Afghanistan Priv. Doz. Dr. med. Thomas Ebinger seine rechte Hand. Stolz beugt und streckt er seine Finger. Noch vor einigen Jahren und ohne die Hilfe des Chefarztes der Klinik für Hand-, Plastische und Mikrochirurgie am Karl-Olga-Krankenhaus wäre es für Farzad undenkbar gewesen, seine Finger derart zu bewegen oder feine Gegenstände wie einen Bleistift oder einen Löffel zu ergreifen. Durch die Vermittlung der Organisation Friedensdorf International kam Farzad im Herbst 2010 erstmals ans Karl-Olga-Krankenhaus und wurde seitdem mehrfach von Dr. Thomas Ebinger und seinem Team operiert. In einem ersten Schritt gelang es, seine hochgradig deformierte rechte Hand wiederherzustellen, wenn auch mit eingeschränkter Funktionstüchtigkeit. In den letzten beiden aktuell durchgeführten Operationen konnte durch die erfolgreiche Verlängerung des Daumens und die Transplantation von Beugesehnen die Greiffunktion wiederhergestellt werden. Nach insgesamt fünf Operationen – über einen Zeitraum von mehr als zwei Jahren hinweg – verlässt Farzad nun das Karl-Olga-Krankenhaus und kehrt zu seiner Familie nach Afghanistan zurück. Dank seiner neuen Hand kann er optimistisch und voller Energie in die Zukunft starten. Möglich wurde Farzads Behandlung, da das Karl-Olga-Krankenhaus das ganze Jahr über ein Bett für kranke Kinder aus Krisen- und Kriegsregionen zur Verfügung stellt und die gesamten Kosten für Aufenthalt, Behandlung und Pflege übernimmt.
Im Kindesalter erlitt Farzad schwere Verbrennungen an der rechten Hand. Bei einem durch einen Stromunfall ausgelösten Explosionstrauma hat er sich eine schwergradige Teilamputation aller Finger der rechten Hand zugezogen. In seiner Heimat Afghanistan konnten die Ärzte nur begrenzt helfen und eine adäquate medizinische Versorgung blieb aus. Notdürftig wurde die Hand in die Bauchdecke ein-genäht, um das noch teilweise verbliebene knöcherne Skelett nach dem Unfall zu retten und somit eine Amputation der ganzen Hand zu verhindern. Nach einem Monat wurde seine Hand mit dem
angewachsenen Bauchhautgewebe wieder operativ ausgelöst, die Finger konnten jedoch nicht wieder voneinander getrennt werden. Dr. Thomas Ebinger verdeutlicht: „Man kann sich das so vorstellen, wie wenn Farzad die ganze Zeit über einen Fäustlingshandschuh trägt, jedoch ohne die Finger bewegen zu können. Zu diesem Zeitpunkt war es für Farzad unvorstellbar, auch nur einen Malstift in der Hand zu halten.“
Durch die Vermittlung von Friedensdorf International kam Farzad Ende September 2010 erstmals nach Stuttgart um am Karl-Olga-Krankenhaus operiert zu werden. In insgesamt drei Operationen lösten Dr. Ebinger und sein Team schrittweise Daumen, Zeige-, Mittel- und Ringfinger aus dem vernarbten Gewebeblock. Den kleinen Finger hatte der Junge bei der Explosion leider verloren. In diesem ersten Schritt ist es gelungen, die Hand – wenn auch mit eingeschränkten Funktionen – wiederherzustellen. Seinen Daumen konnte Farzad nun dreidimensional bewegen, die anderen drei Finger allerdings nur strecken und spreizen, da durch den Unfall die Beugesehnen zerstört wurden. „Dank der Operationen und dem Training mit unseren Physio- und Handtherapeuten war Farzad nun wieder in der Lage, einen großen Buntstift zu halten“, so Dr. Ebinger.
Seit Herbst 2012 ist Farzad – mit Unterbrechungen – erneut als Patient im Karl-Olga-Krankenhaus. Auf dem Operationsplan standen zwei weitere wichtige Eingriffe mit dem Ziel, die Funktionen der Hand wiederherzustellen. Chefarzt Dr. Ebinger erläutert das Vorgehen: „In einem ersten Schritt haben wir Farzads Daumen verlängert, da dieser durch seine Teilamputation zu kurz war, um komplett zu den anderen Fingern greifen zu können. Einige Wochen später folgte mit der Beugesehnentransplantation die zweite Operation. Hierbei haben wir eine Sehne aus dem linken Bein entnommen und in die Handinnenfläche transplantiert. Dies ermöglicht Farzad, seine Finger nicht mehr nur zu strecken son-dern auch zu beugen und damit grobe und feine Gegenständen greifen zu können. Mit diesen letzten beiden Behandlungsschritten haben wir einen Zustand erreicht, in dem für Farzad keine weiteren Ope-rationen mehr notwendig sein werden.“
Auch wenn Farzad Stuttgart und das Team im Karl-Olga-Krankenhaus vermissen wird, freut er sich auf ein Wiedersehen mit seiner Familie in Afghanistan. Ohne seine Eltern und ohne ein Wort Deutsch zu sprechen war der damals 9-jährige 2010 erstmals nach Stuttgart gekommen. Dank des großen Engagements aller Beteiligten war Farzad auch weit von seiner Heimat entfernt nie einsam. Gemein-sam mit Ärzten und Krankenschwestern sorgten die Klinikseelsorge und freiwillige Mitarbeiter von Frie-densdorf International für eine Rundumbetreuung des Jungen, der inzwischen sogar gut deutsch spricht. Auch Dr. Thomas Ebinger und die Mitarbeiter des Karl-Olga-Krankenhauses werden Farzad vermissen. „Mit seiner lebendigen Arzt, positiven Ausstrahlung und Lebensfreude wird uns Farzad sehr fehlen. Gleichzeitig freuen wir uns, dass seine Behandlung bei uns so erfolgreich verlaufen ist und er in seiner Heimat nun positiv in die Zukunft starten kann“, so der Chefarzt.
Einladung zum Foto- und Interviewtermin für Journalisten:
Wir laden Sie herzlich zu einem Foto- und Interview-Termin ins Karl-Olga-Krankenhaus ein, an dem Sie Farzad kennenlernen können.
Zusammen mit Herrn Dr. Thomas Ebinger steht er Ihnen für Fotos und Interviews zur Verfügung.
Termin: Mittwoch, 13. Februar, 11.30 Uhr im Karl-Olga-Krankenhaus,
Hackstr. 61, 70190 Stuttgart
Aus organisatorischen Gründen bitten wir um eine kurze Rückmeldung, ob Sie zu dem Foto- und In-terviewtermin kommen können.
Bitte wenden Sie sich an: Jörg Skupin, Tel. 0711. 2639-2254 oder <link mail window for sending>joerg.skupin@sana.de
Hintergrundinformationen:
Zusammenarbeit mit der Organisation Friedensdorf International
Kindern wie Farzad hilft seit mittlerweile über 40 Jahren die Organisation Friedensdorf International aus Oberhausen. Neben 15 Friedensdörfern, über 100 Basisgesundheitsstationen, Krankenstationen, Orthopädiewerkstätten und vielem mehr vor Ort, ermöglicht die Organisation Einzelfallhilfe für Kinder, die in ihren Heimatländern nicht adäquat medizinisch versorgt werden können. Für diesen Zweck stellt seit 2005 die Geschäftsführung des Karl-Olga-Krankenhauses dem Chefarzt der Klinik für Hand-, Plastische und Mikrochirurgie, Priv. Doz. Dr. med. Thomas Ebinger, ein Bett zur Verfügung, damit er Kinder aus Krisengebieten behandeln kann. Farzad ist bereits das fünfte Kind, dem Dr. Ebinger und sein Team geholfen haben.
Weitere Informationen unter: <link http: www.friedensdorf.de external-link-new-window external link in new>www.friedensdorf.de
Karl-Olga-Krankenhaus Stuttgart GmbH
Das Karl-Olga-Krankenhaus (KOK) entwickelte sich in den 110 Jahren seines Bestehens zu einem erstklassigen Medizin- und Gesundheitszentrum in der Region Stuttgart. Seit 1985 ist die private Sana Kliniken AG Hauptträger des diakonisch geprägten Krankenhauses. Den rund 35.000 Patienten im Jahr steht nicht nur ein hochrangiger, sondern auch ein umfassender Leistungskatalog mit spezialisierter medizinischer Behandlung zur Verfügung: Elf Kliniken, fünf zertifizierte Zentren und elf ans Haus angegliederte Arztpraxen, unterstützt durch kompetentes Pflege- und Therapiefachpersonal, sorgen für eine hochwertige, auf modernen und wissenschaftlichen Erkenntnissen basierende Diagnostik und Therapie. Das KOK ist zudem Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Ulm.
Spendenkonten:
Friedensdorf International
Stadtsparkasse Oberhausen
BLZ 365 500 00 / Konto-Nr. 102 400
Ihr Pressekontakte:
Sana Herzchirurgie Stuttgart
Jörg Skupin, Referent Public Relations
c/o Karl-Olga-Krankenhaus
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Telefon 0711 2639-2254
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E-Mail <link>joerg.skupin@sana.de