Jedes Jahr müssen allein in Deutschland mehr als 30.000 Kinder unter 15 Jahren mit Verbrennungen ärztlich versorgt werden. Rund 6.000 Kinder verletzten sich so schwer, dass sie stationär behandelt werden müssen. Um auf die Unfallgefahren, die Folgen von thermischen Verletzungen im Kindesalter, deren Behandlung und die Erste Hilfe aufmerksam zu machen, ruft Paulinchen - Initiative für brandverletzte Kinder e.V. - jährlich am 7. Dezember zum bun-desweiten „Tag des brandverletzten Kindes“ auf.
Unfälle mit heißen Flüssigkeiten wie Tee oder Kaffee sowie umgefallene Wasserkocher und vom Herd gezogene Kochtöpfe verursachen schwerste Verletzungen bei Kindern. Kaum jemand weiß, dass bereits Flüssigkeiten ab 52 Grad Celsius die zarte Kinderhaut nachhaltig schädigen können. Schon der Inhalt einer Tasse kann bis zu 30 Prozent der Körperoberfläche eines Säuglings oder Kleinkindes verbrühen. „Eine Verbrennung geht immer mit starken Schmerzen einher und die Folgen sind dramatisch: Oft sind zahlreiche Operationen notwendig. Den Kindern steht ein wochen-, manchmal monatelanger Krankenhausaufenthalt, meist sogar eine jahrelange Therapie bevor. Und die Narben auf der Haut sind ein Leben lang zu sehen“, erklärt Dr. med. Thomas Ebinger, Chefarzt der Klinik für Hand-, Plastische und Mikrochirurgie am Karl-Olga-Krankenhaus. Die gute Nachricht: Die meisten thermischen Verletzungen lassen sich tatsächlich vermeiden. Deshalb unterstützt das Karl-Olga-Krankenhaus die Aktion „Paulinchen“ und möchte Eltern auf die Unfallgefahren hinweisen.
Gerade im häuslichen Bereich lauern viele Gefahren für Kinder, sich zu verbrennen oder zu verbrühen, die mit den richtigen Maßnahmen abgesichert werden können.
In der Küche:
• Kochen Sie auf den hinteren Herdplatten. Stellen Sie Töpfe und Pfannen immer mit dem Griff nach hinten auf den Herd. Besser noch: Sichern Sie das Kochfeld mit einem Herdschutzgitter.
• Stellen Sie Tassen oder Kannen mit heißen Getränken weit weg von der Tischkante.
• Achten Sie auf herabhängende Kabel, z.B. Wasserkocher.
Im Bad:
• Lassen Sie niemals nur heißes Wasser einlaufen, kontrollieren Sie die Badewassertemperatur.
• Sichern Sie die Wasserhähne mit einem Thermostat, der die Wassertemperatur auf maximal 50 Grad Celsius begrenzt.
• Lassen Sie Eimer oder Wannen mit heißen Flüssigkeiten nicht auf dem Boden stehen.
Beim Umgang mit Feuer:
• Lassen Sie das Kind nie mit offenem Feuer, brennenden Kerzen etc. allein.
• Schließen Sie Streichhölzer und Feuerzeuge konsequent weg.
• Verwenden Sie geprüfte Lichterketten (mit GS-Zeichen) am Weihnachtsbaum an Stelle von Kerzen.
Weiterführende Informationen finden Sie auch unter <link http: www.paulinchen.de external-link-new-window external link in new>www.paulinchen.de