Arztbesuche bei schweren Erkrankungen nicht aufschieben

Die gegenwärtige Situation um die Corona-Pandemie ist eine nie dagewesene Herausforderung für alle. Die Krankenhäuser bereiten sich seit Wochen unter Hochdruck auf eine Vielzahl von schwer kranken Corona-Patienten vor, haben unter anderem ihre Intensivbetten und Beatmungsplätze erhöht sowie planbare Behandlungen und Operationen aufgeschoben. Diese Vorbereitungen der Kliniken auf eine große Anzahl von intensivmedizinisch zu betreuenden Patienten mit schweren Krankheitsverläufen haben zum Ziel, jedem Erkrankten die bestmögliche Versorgung zuteil werden zu lassen. „Aber trotz der Corona-Pandemie darf nicht außer Acht gelassen werden, dass es selbstverständlich auch weiterhin die klassischen Notfallpatienten mit ernsten gesundheitlichen Problemen gibt, für die die Krankenhäuser auch weiterhin Kapazitäten bereithalten. Denn Schlaganfall oder Herzinfarkt machen auch vor Corona nicht halt“, so PD Dr. med. Wolfgang Bocksch, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin mit Schwerpunkt Kardiologie, Angiologie und Internistische Intensivmedizin am Karl-Olga-Krankenhaus. Er sagt daher: „Bitte nehmen Sie Ihre Krankheitssymptome wie vor der Corona Pandemie auch weiterhin ernst und begeben sich bei typischen Beschwerden wie starken Brustschmerzen, neu aufgetretenen Lähmungen oder Sprachstörungen sofort in ärztliche Behandlung!“.

Denn angesichts der Corona-Krise scheuen sich offenbar viele Menschen mit ernsten Gesundheitsproblemen den Notarzt zu rufen oder anderweitig medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen. „Landauf, landab vermelden Krankenhäuser, in denen Schlaganfall- und Herzinfarktpatienten versorgt werden, dass sie seit einigen Wochen einen teils deutlichen Rückgang dieser Patientengruppe verzeichnen. Es ist davon auszugehen, dass viele Patienten mit leichten Schlaganfällen, oder auch Herzinfarkten, aus Angst vor einer Infizierung mit dem Coronavirus lieber bewusst zu Hause bleiben, anstatt sich medizinisch versorgen zu lassen. Das Problem: Vor allem die als COVID-19-Risikogruppe bezeichnete Altersklasse der Über-70-Jährigen trägt auch das Hauptrisiko für Schlaganfälle und Herzinfarkte“, berichtet Bocksch.

Doch auch in Zeiten von Corona ist die unverzügliche Behandlung dringlicher Erkrankungen, wie eben eines Schlaganfalls oder eines Herzinfarkts, notwendig, da nicht selten schwere bleibende Folgen, wie Lähmungen, Schluck- und  Sprachstörungen, eine Herzmuskelschwäche, Herzrhythmusstörungen oder gar der Tod drohen können. Symptome wie plötzlicher Brustschmerz oder Luftnot müssen deshalb auch während der Corona-Pandemie immer ärztlich abgeklärt werden. Im Zweifelsfall wählen Sie 112!

„Das Risiko, sich mit dem neuen Virus im Krankenhaus anzustecken ist, gegenüber den körperlichen Einbußen, die eine verzögerte Diagnose und Behandlung von Herz- oder Hirnschlag nach sich ziehen, gering. Zudem ist bei der Notfallversorgung in medizinischen Einrichtungen hierzulande die gleichzeitige Trennung von Covid-19-Erkrankten und anderen Patienten, sowie die Einhaltung der allerhöchsten Hygienestandards, sichergestellt“, so Bocksch.

Sein dringender Appel lautet daher: „Wir Ärzte sagen ganz klar: Wenn Sie o.g. Symptome an sich oder anderen bemerken, bleiben sie bitte nicht zuhause, sondern begeben Sie sich in medizinische Obhut! Die Qualität der Behandlung ist genauso hoch wie vor der Corona Pandemie und wird flächendeckend vorgehalten!“

 

 

 

Über das Karl-Olga-Krankenhaus

Das Karl-Olga-Krankenhaus wurde 1894 von König Karl und seiner Ehefrau Olga gegründet und trägt deshalb den Namen des königlichen Paares. Schon damals kümmerten sich die Olgaschwestern um die Patienten. Seit 1985 ist die private Sana Kliniken AG mit 74 Prozent der Hauptträger des Krankenhauses. Nur eine optimale wirtschaftliche Betriebsführung ermöglicht, dass das Wohl des Patienten in den Mittelpunkt gerückt werden kann. Gleichzeitig wird aber weiterhin Wert darauf gelegt, dass der diakonische Charakter des Hauses erhalten bleibt. Dieser christliche Grundgedanke ist fest in dem Selbstverständnis des Karl-Olga-Krankenhauses verankert. Noch heute ist das Diakonissenmutterhaus der Olgaschwestern in Stuttgart e. V. als Träger an der Karl-Olga-Krankenhaus GmbH beteiligt. Das Karl-Olga-Krankenhaus zählt ca. 680 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, 12.000 stationäre Patienten pro Jahr, 355 Akutbetten und stellt damit ein führender Anbieter von Gesundheitsleistungen in der Region Stuttgart dar.