Ärzte-Team um Chefarzt PD Dr. Thomas Ebinger operiert erfolgreich einen 12-jährigen Jungen aus Afghanistan
Das Karl-Olga-Krankenhaus stellt das ganze Jahr über ein Bett für kranke Kinder aus Kriegs- und Krisengebieten zur Verfügung und übernimmt die gesamten Kosten für Aufenthalt, Behandlung und Pflege. So konnte in den vergangenen Jahren zahlreichen jungen Patientinnen und Patienten geholfen werden. Aktuell wurde der zwölfjährige Omar aus Afghanistan von PD Dr. med. Thomas Ebinger, Chefarzt der Klinik für Hand-, Plastische und Mikrochirurgie, und seinem Team erfolgreich operiert. Das Kind mit schweren Brandverletzungen wurde über die Hilfsorganisation Friedensdorf International an das Karl-Olga-Krankenhaus vermittelt.
Dass es dem kleinen Omar deutlich besser geht, wird bereits auf den ersten Blick deutlich: Er hat nicht nur an Gewicht zugelegt, sondern kann endlich auch mit seinen Modellautos spielen, zeichnen oder in einem Buch blättern. Diese, für andere Kinder ganz selbstverständlichen Dinge, waren für den zwölfjährigen Jungen aus Afghanistan eine Tortur oder schlichtweg unmöglich. Im Alter von drei Jah-ren hatte sich Omar bei einer Explosion schwere Verbrennungen des gesamten Körpers und des Gesichts zugezogen. Im Laufe des Wachstums bildeten sich erhebliche Narbenstränge, insbesondere im Bereich des rechten Arms, die zu einer massiven Kontraktur mit Bewegungseinschränkungen der Finger, des Handgelenks, des Ellenbogengelenks und der rechten Schulter führten. Zusätzlich erlitt er bei dem Unglück großflächige Verbrennungen im Gesicht mit starken Beeinträchtigungen der Nase und damit der Atmung.
Die medizinische Erstversorgung in Omars Heimat Afghanistan und weitere Operationen in Pakistan sind wenig erfolgreich verlaufen. Dementsprechend war es für Omar ein Glücksfall, dass er über die Organisation Friedensdorf International zur weiteren Behandlung ans Karl-Olga-Krankenhaus kommen konnte und erfolgreich von PD Dr. Thomas Ebinger und seinem Team operiert wurde.
„Als Omar zu uns kam, befanden sich sein Arm und seine Hand quasi in einer gebeugten „Zwangshaltung“. Es war ihm unmöglich, Finger oder Handgelenk aus zu strecken oder gar Gegenstände zu greifen.“ So beschreibt PD Dr. Ebinger, Chefarzt der Klinik für Hand-, Plastische und Mikrochirurgie, die Ausgangslage. „Durch mehrere operative Eingriffe konnten wir Handgelenk, Ellenbogengelenk sowie Schulter auslösen und korrigieren, so dass nun eine freie Streckung der Gelenke möglich ist. Zusätzlich erfolgte die Auflösung von Narbensträngen im Gesicht gemeinsam durch den HNO-Arzt Dr. Patrick Oster und die Plastische Chirurgin Dr. Sarah Tran Viet, wodurch die Atmung durch die Nase deutlich verbessert wurde“, so Dr. Ebinger weiter.
Die ersten Übungen mit den Physio- und Handtherapeuten zeigen, wie erfolgreich die Operationen verlaufen sind: Die Bewegungen sind zwar noch ungewohnt und anstrengend, dennoch zaubert jeder Gegenstand, den Omar ergreift, ein freudiges und stolzes Lächeln in sein Gesicht. Dank des großen Engagements aller Beteiligten ist das KOK für Omar ein zweites Zuhause fern der eigenen Heimat geworden. Gemeinsam mit Ärzten und Krankenschwestern sorgten die Klinikseelsorge und freiwillige Mitarbeiter von Friedensdorf International für eine Rundumbetreuung des Jungen, der inzwischen sogar recht gut Deutsch spricht. Ein großer Dank geht auch an das Sanitätshaus Carstens, das Omar kostenfrei mit einer Kompressionsweste zur Narbenbehandlung ausgestattet hat.
Hintergrundinformationen:
Zusammenarbeit mit der Organisation Friedensdorf International
Kindern wie Omar hilft seit mittlerweile über 40 Jahren die Organisation Friedensdorf International aus Oberhausen. Neben 15 Friedensdörfern, über 100 Basisgesundheitsstationen, Krankenstationen, Orthopädiewerkstätten und vielem mehr vor Ort, ermöglicht die Organisation Einzelfallhilfe für Kinder, die in ihren Heimatländern nicht adäquat medizinisch versorgt werden können. Für diesen Zweck stellt seit 2005 die Geschäftsführung des Karl-Olga-Krankenhauses dem Chefarzt der Klinik für Hand-, Plastische und Mikrochirurgie, Priv. Doz. Dr. med. Thomas Ebinger, ein Bett zur Verfügung, damit er Kinder aus Krisengebieten behandeln kann. Omar ist bereits das sechste Kind, dem Dr. Ebinger und sein Team geholfen haben.
Weitere Informationen unter: <link http: www.friedensdorf.de>www.friedensdorf.de
Spendenkonto:
Friedensdorf International
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BLZ 365 500 00 / Konto-Nr. 102 400
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