Stuttgart

Karl-Olga-Krankenhaus hilft 9-jährigem Jungen aus Tadschikistan

Hilfe für Kinder aus Krisengebieten

Im Alter von 4 Jahren hatte sich Zarif beide Arme und Hände mit heißem Öl verbrannt. Seither waren die Finger aufgrund der schweren Verletzungen funktionsuntüchtig. Nun konnte der Junge aus Tadschikistan dank dem Friedensdorf International im Karl-Olga-Krankenhaus in Stuttgart behandelt werden. Die Sana Klinik im Stuttgarter Osten hält dauerhaft ein Bett für Kinder aus Krisen- und Kriegsregionen bereit. Das Krankenhaus trägt dabei die gesamten Kosten für Aufenthalt, Behandlung und Pflege.

Als der 9-jährige Zarif in Stuttgart ankam, konnte er seine Finger kaum mehr bewegen. Als Kleinkind hatte sich der Junge beide Hände mit heißem Öl verbrüht und sich dabei schwere Verletzungen zugezogen. An den schlimmen Unfall kann sich Zarif nicht mehr erinnern, jedoch waren seine Finger aufgrund der Unfallfolgen seither funktionsuntüchtig. Inzwischen ist Zarif mehrfach operiert. Der kleine Patient kann nun wieder nach groben Gegenständen greifen,  wie etwa einer Wasserflasche. Zarif ist über den Verein Friedensdorf International nach Deutschland gekommen. Zunächst hielt er sich in der Heim- und Pflegeeinrichtung des Friedensdorfes in Oberhausen (Nordrhein-Westfalen) auf, bevor er zur Behandlung in das Karl-Olga-Krankenhaus an Dr. med. Thomas Ebinger weitervermittelt wurde. Der Chefarzt der Klinik für Hand-, Plastische und Mikrochirurgie führte mit seinem Ärzteteam die operativen Eingriffe an Zarifs Händen durch. Die Fachabteilung ist innerhalb des Schwerstverletzungsartenverfahrens Hand (SAV) für jede Verletzung bis hin zu sehr komplexen Eingriffen spezialisiert.

Für die Wiederherstellung der Greiffunktion waren an jeder Hand jeweils drei operative Eingriffe unter Vollnarkose notwendig. Dazu entfernte der Mediziner die Narbenstränge, welche die starke Bewegungseinschränkung der Hände verursachte. Danach erfolgte die Defektdeckung, wobei eigenes Gewebe aus dem Leistenbereich und des Armes auf die Hand transplantiert wurde. „Eine Einschränkung wird sicherlich immer bleiben“, sagt Ebinger. „Aber Zarif trainiert fleißig mit unseren Pysio- und Ergotherapeuten und kann dadurch seine Finger jetzt wieder bewegen und zugreifen.“

„Jedes Jahr behandeln wir ein Kind komplett unentgeltlich“, berichtet Ebinger. Für die Behandlungskosten, die sich auf mehrere Tausend Euro belaufen, kommt das Karl-Olga-Krankenhaus auf. Um die Reise nach Deutschland, sämtliche Formalitäten und die Nachbetreuung kümmert sich das Friedensdorf. Seit vielen Jahren arbeitet der Mediziner mittlerweile mit der Hilfsorganisation zusammen, die sich um kranke Kinder wie Zarif kümmert. „Wir ziehen dabei alle an einem Strang“, so Ebinger, dessen Dank dem Pflegepersonal gilt. „Mein Ärzteteam leistet mit den operativen Eingriffen nur einen kleinen Teil. Um den größten Part aber kümmert sich das Pflegepersonal“. So ist Zarif nur selten allein, denn er erhält regelmäßigen Besuch, entweder von ehrenamtlichen Betreuern oder von den Krankenpflegern der Station. Zarif kann nun wieder in das Friedensdorf entlassen werden, bevor er in ein paar Tagen schließlich in seine Heimat nach Tadschikistan zurückkehrt. Worauf er sich dann am meisten freue? Auf seine Familie.

Sandra Wilderotter
Referentin Unternehmenskommunikation, Marketing und PR

Karl-Olga-Krankenhaus GmbH
Hackstraße 61
70190 Stuttgart

sandra.wilderotter@sana.de
http://www.karl-olga-krankenhaus.de
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