Wenn für Patienten mit Herzrhythmusstörungen eine medikamentöse Behandlung nicht dauerhaft erfolgreich ist, bieten die Kardiologen des Karl-Olga-Krankenhauses mit der sogenannten Elektrophysiologie eine echte Alternative bei den Behandlungsmöglichkeiten für Vorhofflimmern. Darüber hinaus sind nun mit zwei neuen Herzkatheteranlagen und einem 24-Stunden-Bereitschaftsdienst die nötigen Voraussetzungen für die rasche und umfassende Versorgung der Herzinfarkt-Patienten geschaffen. Zudem wird die Kapazität der internistischen Intensivstation ab Oktober 2010 auf 19 Betten erweitert.
Möglichst schon bei den ersten Anzeichen eines Herzinfarktes sollte sofort die Notrufnummer 112 gewählt werden. Denn je schneller der Herzmuskel nach einem Infarkt durchblutet wird, desto weniger Schaden erleidet das Herz. Im Extremfall entscheiden Minuten über Leben und Tod. Möglichst innerhalb von zwei Stunden, spätestens aber nach sechs Stunden sollte der Gefäßverschluss im Herzkatheterlabor behandelt werden. „Dabei sollten idealerweise vom Eintreffen des Patienten mit der Verdachtsdiagnose Herzinfarkt in der Notaufnahme bis zur Aufdehnung des Herzkranzgefäßes im Herzkatheterlabor keine 30 Minuten vergehen“, formuliert Professor Dr. Hartmut Hanke, Chefarzt der Inneren Klinik II, Kardiologie, Angiologie und Internistische Intensivmedizin am Karl-Olga-Krankenhaus, die Qualitätsvorgabe.
Seit seinem Amtsantritt im Oktober 2009 hat der Chefarzt vor allem die Optimierung der kardiologischen Notfallversorgung im Karl-Olga-Krankenhaus mit Etablierung eines 24-Stunden Herzkatheter-Rufdienstes vorangetrieben. Mit einem neuen Linksherzkatheter-Messplatz der neuesten Generation und ab Oktober 2010 dann mit der Ausweitung auf 19 Betten auf der internistischen Intensivstation, ist die rasche und umfassende Versorgung der Herzinfarkt-Patienten in der Region Stuttgart im Karl-Olga-Krankenhaus optimal gewährleistet.
Darüber hinaus wurde bei laufendem Betrieb eine zweite Herzkatheteranlage eingerichtet. Das neue hochmoderne Labor setzt in der Behandlung von komplexen Herzrhythmusstörungen einen weiteren neuen kardiologischen Schwerpunkt: die elektrophysiologische Untersuchung (EPU) sowie die kathetergeführte Ablationsbehandlung von Herzrhythmusstörungen.
Häufig äußert sich die Herzrhythmusstörung in sogenanntem Vorhofflimmern. Beim Vorhofflimmern zuckt der Herzmuskel des Vorhofes 500 bis 1.000 mal pro Minute, er flimmert. Zusätzliche elektrische Impulse überlagern den normalen für den Herzschlag verantwortlichen elektrischen Reiz und lösen so die Herzrhythmusstörungen aus. Mit der sogenannten Elektrophysiologie bieten die Kardiologen des Karl-Olga-Krankenhauses nun zur medikamentösen Therapie eine echte Alternative in der Behandlung von Herzrhythmusstörungen wie dem Vorhofflimmern. Bei einer elektrophysiologischen Untersuchung werden bis zu vier mit Elektroden ausgestattete Katheter von der Leistenvene aus in das Herz eingeführt, um dann elektrische Signale an verschiedenen Stellen des Herzens messen zu können. Kleine, für den Patienten schmerzfreie Stromimpulse lösen anschließend die Herzrhythmusstörung aus, wodurch deren Ursprungsort lokalisiert werden kann. In den meisten Fällen kann die Herzrhythmusstörung bereits während des Eingriffs mittels Katheterablation (= Verödungsbehandlung) therapiert werden. Dabei wird die Katheterspitze direkt am Ursprungsort der Herzrhythmusstörung platziert. Hochfrequenzstrom verödet dann das für die Rhythmusstörung verantwortliche Gewebe. Da sich beim Vorhofflimmern der Taktgeber für den falschen Rhythmus an der Einmündung der vier Lungenvenen ins Herz befindet, wird um diese Adern geradezu ein Saum von Verödungen gelegt. Das dadurch entstehende Narbengewebe bildet somit eine wirksame Barriere für die falschen Impulse, die so den Herzmuskel nicht mehr erreichen können. In bis zu 90 % der Fälle kann damit die zu behandelnde Herz-rhythmusstörung dauerhaft beseitigt werden.
Die neue Technologie zur Darstellung komplexer Bildinhalte unterstützt die neuen innovativen Kathetertechniken optimal und bietet den Patienten zusätzliche Sicherheit. „Mittels dreidimensionalen Navigationssystemen und dynamischer Computertomographie können Strukturen des Herzens exakt dargestellt werden, die für das Auftreten von Herzrhythmusstörungen wesentlich sind“, schwärmt Sektionsleiter Dr. Rolf Oliver Ickrath, welchen das Krankenhaus für diese Therapieformen gewinnen konnte. Mit dieser „high end“-Technologie sind das langjährig in der Katheterablation erfahrene Team um Dr. Ickrath in der Lage, neben konventionellen Eingriffen auch hochkomplizierte Eingriffe wie elektrische Pulmonalvenen-Isolationen bei Vorhofflimmern kompetent durch-zuführen.
Die Innere Klinik II, Kardiologie, Angiologie und Internistische Intensivmedizin am Karl-Olga-Krankenhaus ist auf die Behandlung von Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt, Herzrhythmusstörungen, Herzklappenfehlern oder Bluthochdruck spezialisiert. Für Interventionen wie Stentimplantation und Ballondilatation ermöglichen die neuen Herzkatheteranlagen ein sehr effizientes Arbeiten auch für hochkomplexe Gefäßengstellen. Für die adäquate Versorgung von akuten Notfallpatienten mit Herzinfarkt oder Schlaganfall verfügt die Klinik über eine Internistische Intensivstation.
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Zweiter Linksherzkatheter-Messplatz etabliert Elektrophysiologie