Bei seiner Ankunft im Karl-Olga-Krankenhaus saß der kleine Junge schüchtern in seinem Zimmer und blickte neugierig in die Runde. Heute kann der siebenjährige Alisher aus Tadschikistan wieder lachen – dank einer Behandlung im Karl-Olga-Krankenhaus. Das Karl-Olga-Krankenhaus in Stuttgart stellt das ganze Jahr über ein Bett für kranke Kinder aus Krisen- und Kriegsregionen zur Verfügung. Das Krankenhaus trägt die gesamten Kosten für Aufenthalt, Behandlung und Pflege. Der siebenjährige Junge wurde über die Organisation Friedensdorf International an die Handchirurgie vermittelt. Dem Ärzteteam um Chefarzt Dr. Ebinger gelang es, die stark missgebildeten Hände von Alisher wiederherzustellen.
Als Alisher eineinhalb Jahr alt war, erlitt er schwere Verbrennungen an der rechten Hand. „Wir wissen nicht genau, was mit ihm passiert ist“, so Privatdozent Dr. Thomas Ebinger, Chefarzt der Klinik für Hand-, Plastische und Mikrochirurgie am Karl-Olga-Krankenhaus. Wahrscheinlich zog er sich die Verbrennung beim Wasserkochen am offenen Feuer zu. In seiner Heimat konnten die Ärzte ihm nicht helfen, die richtige Versorgung blieb aus, nur notdürftig wurde das Kleinkind behandelt. Die Wunden verheilten – doch die Narben hinterließen missgebildete Hände. Die Vernarbungen führten im Laufe des Wachstums der Hand dazu, dass der kleine Alisher seine rechte Hand nicht mehr bewegen konnte.
„Friedensdorf fragte bei mir nach – und ich habe empfohlen, das Kind bei mir vorzustellen“, erzählt Privatdozent Dr. Thomas Ebinger. So kam Alisher am 15. Juni dieses Jahres nach Stuttgart, um hier operiert zu werden. In drei Operationen lösten die Ärzte Daumen, Ring- und Kleinfinger aus dem vernarbten Gewebe. Anschließend wurde durch die Therapeuten der krankengymnastischen Abteilung im Hause fleißig trainiert. Zusätzlich konnte durch die Unterstützung der Firma Carstens Orthopädietechnik eine Schienenbehandlung erfolgen. „Die Greiffunktion der Hand ist jetzt wieder hergestellt“, sagt Dr. Ebinger.
Der Junge fliegt am Samstag wieder zurück in seine Heimat. Dann kann Alisher endlich seine Eltern wieder in die Arme schließen. Ganz alleine und ohne ein Wort Deutsch zu sprechen, reiste der Siebenjährige nach Stuttgart. „Er war unheimlich tapfer und für sein Alter sehr selbständig. Inzwischen spricht er sogar ein wenig Deutsch“, sagt Ebinger. Doch einsam war der kleine Junge nicht. Gemeinsam mit den Krankenschwestern hatte die Klinikseelsorge einen Plan aufgestellt, wer wann für die Betreuung des kleinen Alisher zuständig ist. So kümmerten sich nicht nur täglich die Mitarbeiter der Organisation Friedensdorf International um den Jungen. Mit Hilfe der Pflegedirektion im Karl-Olga-Krankenhaus konnte zu dieser Zeit ein Pflegepraktikant gewonnen werden, der neben Deutsch auch der tadschikischen Sprache mächtig ist. So hat Alisher immer jemandem zum Spielen und auch die Kommunikation verläuft problemlos. Die Wände in seinem Zimmer sind inzwischen mit vielen bunten Autos geschmückt.
Kindern wie Alisher hilft seit über 40 Jahren die Organisation Friedensdorf International aus Oberhausen. Neben 15 Friedensdörfern, über 100 Basisgesundheitsstationen, Krankenstationen, Orthopädiewerkstätten und vielem mehr vor Ort ermöglicht die Organisation Einzelfallhilfe für Kinder, die in ihren Heimatländern nicht mehr medizinisch versorgt werden können. Für diesen Zweck stellt seit 2005 die Geschäftsführung des Karl-Olga-Krankenhauses Chefarzt Privatdozent Dr. Thomas Ebinger ein Bett zur Verfügung, damit er Kinder aus Krisengebieten behandeln kann. Dr. Ebinger hat bereits 2005, 2007 und 2008 Kindern aus Krisenregionen geholfen. Die Klinik ist damit die einzige privatwirtschaftlich geführte Klinik und eine von nur zweien in Stuttgart und der Region, die über ein solches Bett verfügt. Das Karl-Olga-Krankenhaus übernimmt die gesamten Kosten für den Krankenhausaufenthalt des kleinen Gastes.
Fototermin
Dienstag, 18. August, 13.00 bis 14.00 Uhr, Station C 5, Ebene 5, Königin-Olga-Bau, Klinik für Hand-, Plastische und Mikrochirurgie
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LB BW Stuttgart
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Friedensdorf International
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Mehr unter: <link http: www.friedensdorf.de>www.friedensdorf.de
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Referentin für Öffentlichkeitsarbeit
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