Stuttgart

Ein Workshop von Frauen für Frauen organisiert vom Karl-Olga-Krankenhaus

Traumberuf Ärztin im Spannungsfeld Klinik-Familie-Karriere

Am 28. und 29. Oktober 2022 findet im Karl-Olga-Krankenhaus in Stuttgart der erste Workshop von Frauen für Frauen statt. Die Veranstaltung richtet sich an Medizinstudentinnen und Ärztinnen. Im Rahmen der Veranstaltung möchten die Organisatorinnen gemeinsam mit den Teilnehmerinnen intensiv ins Gespräch gehen und über die derzeitige zu verbessernde Arbeitssituation für Ärztinnen sprechen.

„Nach dem Studium mit vollem Engagement in den Traumberuf ‚Ärztin‘ starten – auch bei mir war das so. Doch bald musste ich erleben, dass sowohl in den Köpfen vieler Führungskräfte, als auch im Rollenverständnis in der Bevölkerung, die Frau als Ärztin immer noch als ‚Exotin‘, insbesondere in den chirurgischen Fächern wahrgenommen wird. Sprüche wie ‚Operieren Sie auch?‘, ‚Chirurgie ist für Frauen viel zu anstrengend‘, ‚Wie sagt man zu Ihnen: Schwester oder Frau Ärztin?‘ sind derzeit aus unserem Klinikalltag leider nicht wegzudenken. Auch mir als Chefärztin passiert das noch. Manchmal lächelt man darüber hinweg und manchmal fragt man sich, warum das immer noch so ist. Kommt nun noch der Kinderwunsch hinzu, kommt die nächste Herausforderung auf uns Ärztinnen zu: die Schwangerschaft. Derzeit wird die Weiterbildung aufgrund eines Beschäftigungsverbots in der Schwangerschaft wegen Corona notgedrungen unterbrochen. Die Frau reduziert meist nach der Geburt der Kinder die Arbeitszeit, um die Care-Arbeit zu erledigen. Die Facharztweiterbildung verlängert sich dadurch weiter. Zudem werden wir nicht mehr als vollwertige Arbeitskraft wahrgenommen und gefördert. Familienfreundliche Arbeitsbedingungen in Kliniken scheinen derzeit unerreichbar. Das wollen wir ändern!“, so beschreibt Dr. med. Petra Büchin, Chefärztin des Zentrums für Wirbelsäulenchirurgie und Rücktherapie und Ärztliche Direktorin am Karl-Olga-Krankenhaus, häufig erlebte Situationen ihres Arbeitsalltags, mit denen nicht nur sie selbst, sondern auch viele andere Ärztinnen tagtäglich konfrontiert sind.

Aus diesen Gründen beschlossen die Initiatorinnen kurzerhand eine Veranstaltung zu organisieren bei der die unterschiedlichen Herausforderungen für (werdende) Ärztinnen gemeinsam diskutiert werden können. Denn die Probleme sind sehr vielschichtig: Sie beginnen am Arbeitsplatz, reichen aber auch ins familiäre Umfeld und sind sehr geprägt vom Rollenverständnis der Frau und des Arztberufes in der Gesellschaft.

Deshalb stellen Expertinnen im Rahmen von Vorträgen die Ist-Situation dar – sowohl von Seiten der Ärztinnen als auch von Seiten der Geschäftsführung. Es werden Lösungsstrategien erarbeitet und den Teilnehmerinnen „Werkzeug“ an die Hand gegeben, wie sie mit der Doppelbelastung Familie und Beruf besser umgehen können und welche Lösungsansätze von der Klinik gefordert bzw. erwartet werden können. Ebenfalls wird aufgezeigt, wie der Einstieg nach der Elternzeit gut gelingt und wie Karriere gepaart mit einem erfüllten Familienleben gelingen kann.

Organisiert wird die Veranstaltung von Dr. med. Petra Büchin, Dr. med. Gabriele du Bois und Madeleine Roller. Die Organisatorinnen sind sich einig: „Wir freuen uns gemeinsam diese Veranstaltung ausrichten zu dürfen, alle Teilnehmerinnen kennenzulernen und gemeinsam gewinnbringende Diskussionen zu führen und New Work ein klein wenig Wirklichkeit werden zu lassen. Denn wir brauchen die Ärztinnen in der Patientenversorgung. Mehr als die Hälfte aller Studienanfänger:innen in der Medizin sind weiblich. Wenn wir nicht endlich aufwachen und Arbeitsbedingungen schaffen, die es möglich machen Familie und Beruf erfüllt zu meistern, entstehen große Probleme in der Patientenversorgung sowohl im Krankenhaus als auch in der Niederlassung.“

 

Pressekontakt:

Karl-Olga-Krankenhaus
Sarina Gehrung
Referentin Unternehmenskommunikation
Tel.: +49 711 2639-2394, sarina.gehrung@sana.de
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