Medizinische Schwerpunkte

Kinderurologie, Hypospadie-OP

Angeborene Fehlbildungen der oberen und unteren Harnwege sowie Fehlbildungen des Genitaltraktes kommen in bis zu 8,5% bzw. 5,5% der Neugeborenen vor.

Das Spektrum dieser Fehlbildungen ist sehr breit gefächert, ebenso wie die möglichen Folgen für die weitere Entwicklung des Kindes. Diese können von lebensbedrohlichen Zuständen über schwerwiegende Beeinträchtigungen der Lebensqualität bis hin zu Veränderungen reichen, die in der Regel erst zufällig im Rahmen anderer Untersuchungen festgestellt werden.

Genitalfehlbildungen

Genitalfehlbildungen bilden einen Schwerpunkt unserer Klinik. Neben dem Hodenhochstand (Hodenretention) spielt die Fehlmündung der Harnröhre (Hypospadie) eine große Rolle. Die operative Korrektur dieser Fehlbildungen sollte bis zum 2. Lebensjahr abgeschlossen sein. Insbesondere die Therapie der Hypospadie macht je nach Ausprägung der Fehlbildung eine komplexe Operationsstrategie unter Einsatz mikrochirurgischer Techniken notwendig.

Neben den Harnwegsfehlbildungen gibt es weitere Ursachen für eine fortschreitende Nierenfunktionseinschränkung, die schließlich bis zur Behandlung mit der künstlichen Niere (Dialyse) gehen kann.

Bei entsprechender Früherkennung und adäquater Therapie lassen sich auch schwerwiegende Fehlbildungen am oberen und unteren Harntrakt günstig beeinflussen. Dennoch liegen bei 30 bis 42 % der Kinder und Jugendlichen mit einer Niereninsuffizienz ursächlich Harnwegsfehlbildungen vor.

Häufige Harnwegsfehlbildungen sind:

  • Urinrückfluss aus der Blase in die Niere (vesiko-renaler Reflux)
  • Nieren- und Harnleiterdoppelbildungen
  • Harnleitermündungsenge (Uretermündungsstenose)
  • Harnröhrenklappen

Neben den bisher genannten Erkrankungen wird das gesamte Spektrum urologischer Erkrankungen im Kindesalter wie Tumorbehandlungen, Diagnostik und Therapie des Harnsteinleidens (inkl. Zertrümmerung von außen ESWL in Kooperation), konservative Behandlung von Blasenfunktionsstörungen, Biofeedbacktraining u. a. abgedeckt.