Regionalanästhesie

Die Regionalanästhesie bezeichnet die zeitlich begrenzte Ausschaltung von Schmerzen, Empfindung und wenn nötig auch der Kraft einer bestimmten Körperregion. 

Diese Wirkung wird durch gezielte Gabe von örtlichen Betäubungsmitteln (»Lokalanästhetika«) an die Nerven von Arm oder Bein oder in die Nähe des Rückenmarks im Bereich der Brust- oder Lendenwirbelsäule erreicht. Durch eine einmalige Injektion der Lokalanästhetika kann dabei je nach Notwendigkeit eine Wirkdauer von zwei bis drei Stunden oder auch bis zu 24 Stunden erreicht werden. 

Wenn eine langanhaltende Schmerzausschaltung gewünscht ist, dann kann dies über einen sogenannten Schmerzkatheter erreicht werden, der an das Rückenmark oder an die jeweiligen Nerven heran gelegt wird. Dieser Schmerzkatheter ist ein dünner Kunststoffschlauch, welcher nach der o.g. ersten Injektion des Lokalanästhetikums an den betreffenden Nerven oder hinter das Rückenmark gelegt wird. Darüber kann nach der Operation ein Lokalanästhetikum oder auch eine Mischung aus Lokalanästhetikum und weiterem Schmerzmittel (Opioid) mittels einer kleinen Pumpe kontinuierlich verabreicht werden. Außerdem hat der Patient an dieser Pumpe die Möglichkeit sich – zusätzlich zur kontinuierlichen Gabe – sogenannte Boli (Einzahl: Bolus), also z. B. zusätzliche drei Milliliter des Lokalanästhetikums, zu geben.

Unsere Klinik ist nicht erst, aber besonders, seit Ende 2009 im Bereich der perioperativen Regionalanästhesie engagiert. Wir führen die Blockaden an Armen und Beinen seither zunehmend und mittlerweile fast ausschließlich ultraschallgeführt durch. Durch Unterstützung des Ultraschalls gelingt es die Zielstrukturen, also die Nerven, exakt zu lokalisieren und außerdem alle umgebenden Gewebe und Gefäße darzustellen. Auf diese Weise können wir die Injektionsnadeln kontrolliert und jederzeit sichtbar an die Nerven heranführen und das Lokalanästhetikum gezielt um die Nerven herumspritzen. Das Verfahren wird dadurch deutlich sicherer und für den Patienten angenehmer im Vergleich zu älteren Nervenlokalisierungstechniken.