Lungenerkrankungen

Lungenkrebs | Bronchialkarzinom

Lungenkrebs – medizinisch auch Lungenkarzinom bzw. Bronchialkarzinom – tritt meist zwischen dem 50. und 70. Lebensjahr auf. Das mittlere Erkrankungsalter, in dem die Diagnose gestellt wird, liegt allerdings erst bei 69 Jahren. Das Tückische an Lungenkrebs ist, dass er zunächst wenig typische Anzeichen und Symptome zeigt. Daher bleibt er oft sehr lange unentdeckt. Häufig entdecken Ärzte ein Lungenkarzinom zufällig bei einer Röntgenuntersuchung der Lunge. Wie auch bei der COPD gilt als Hauptursache Nummer eins das Rauchen.

Lungenkrebs : Was ist das?

Als Lungenkrebs bezeichnet man einen bösartigen Tumor, der aus den Schleimhautzellen der Bronchien oder den Zellen des Lungengewebes entstanden ist. Ein Bronchialkarzinom kann in allen Abschnitten der Lunge entstehen. Über die Hälfte der Tumoren entwickeln sich jedoch in den oberen Teilen der Lungenflügel, da diese Lungenbereiche beim Atmen stärker belüftet werden und somit auch schädigenden Substanzen in höherem Maße ausgesetzt sind. Der überwiegende Anteil der Lungentumoren entwickelt sich aus den Zellen der Schleimhaut, die die Bronchien auskleidet. Dies ist ein schrittweiser Prozess. In über 80 Prozent der Fälle sind Tumoren der Lunge bösartig. Eine Früherkennung ist schwierig: Zwar treten bisweilen in einer frühen Phase der Krebsentwicklung Veränderungen in der Schleimhaut auf, die als Krebsvorläufer erkannt werden können. Da Lungenkrebs im Frühstadium jedoch keinerlei Beschwerden verursacht, wird er fast immer per Zufallsbefund entdeckt.

Welche Formen von Lungenkrebs gibt es?

Grob lassen sich zwei Arten von Lungenkrebs unterscheiden: das kleinzellige Bronchialkarzinom (»SCLC: small cell lung cancer«) und das nicht-kleinzellige Bronchialkarzinom (»NSCLC: non small cell lung cancer«). Etwa 80 Prozent der Lungenkrebs-Patienten leiden unter ersterem. Wie der Name schon vermuten lässt, besteht der nicht-kleinzellige Lungenkrebs bei Betrachtung unter dem Mikroskop aus größeren Zellen. Diese Tumoren wachsen relativ langsam, in begrenzten Bereichen der Lunge und bilden langsamer Metastasen. Daher lassen sich solche Lungenkarzinome im Anfangsstadium oft noch operativ entfernen. Bei etwa jedem fünften Lungenkrebs-Patienten wird ein kleinzelliges Bronchialkarzinom diagnostiziert. Dieses ist aggressiver: Er wächst besonders schnell und breitet sich schon frühzeitig mit Metastasen in andere Organe aus. Die besten Überlebensaussichten bestehen, wenn Ärzte mehrere Therapien miteinander kombinieren – etwa Chemotherapie plus Strahlentherapie oder Operation.

Lungenkrebs: Welche Ursachen gibt es?

Ursache Nummer eins für Lungenkarzinome ist mit Abstand das Rauchen! Neun von zehn Bronchialkarzinom-Patienten sind oder waren Raucher. Dabei hängt das Risiko vor allem davon ab, wie viel der Erkrankte geraucht hat. Lungenärzte drücken dies anhand der so genannten Packungsjahre aus: Je mehr Zigaretten geraucht wurden, desto höher ist das Krebsrisiko. Immerhin noch zirka fünf Prozent aller Bronchialkarzinome werden durch krebserregende Stoffe ausgelöst, mit denen die Betroffenen während ihrer Arbeit in Kontakt kamen. Speziell Asbestfasern stehen hier im Mittelpunkt: Sie sind in dieser Gruppe für die allermeisten Krebsfälle verantwortlich. Daneben spielen auch Lungennarben, die als Folge von Entzündungen oder Verletzungen entstanden sind und erbliche Vorbelastung eine Rolle. 

Lungenkrebs: Welche Symptome können auftreten?

Das Tückische an Lungenkrebs ist, dass er sich zumeist meist im Verborgenen entwickelt, so dass Betroffene zunächst keinerlei Anzeichen oder Symptome bemerken. Unspezifische Krankheitsbilder treten bei Bronchialkarzinomen erst dann auf, wenn ein fortgeschrittenes Stadium erreicht ist. Typische Symptome eines Lungenkarzinoms - die unbedingt ärztlich abgeklärt werden sollten - sind: 

  • Neu einsetzender Husten, der sich trotz Antibiotikabehandlung über zwei bis drei Wochen hartnäckig hält
  • Chronischer Husten, der seinen Charakter verändert
  • Blutiger und unblutiger Auswurf
  • Pfeifende Atmung, Atemnot
  • Fieberschübe und Nachtschweiß
  • Abgeschlagenheit
  • Ungewollter Gewichtsverlust
  • Heiserkeit
  • Schmerzen im Brustbereich
  • Schwellungen im Gesicht und am Hals

 

 

Vor allem die erstgenannten Anzeichen für Lungenkrebs können aber ebenso bei einer normalen Erkältung oder – insbesondere bei starken Rauchern – bei einer chronischen Bronchitis bzw. einer Lungenentzündung auftreten. Dennoch sollten die Beschwerden ernst genommen und unbedingt von einem Arzt abgeklärt werden.

Therapie: Wie wird Lungenkrebs behandelt?

In der Therapie von Bronchialkarzinomen gilt: Lungenkrebs ist nicht gleich Lungenkrebs. Bei der Therapie müssen für jeden Patienten individuell berücksichtigt werden, um welche Form von Lungenkrebs es sich handelt und wie weit die Erkrankung zum Zeitpunkt der Diagnose fortgeschritten ist. Je nach Stadium und Art der Lungenkrebs-Erkrankung sieht die Therapie daher anders aus. Generell besteht die Möglichkeit einer Operation, einer Chemotherapie, einer Bestrahlung und weiteren Therapie-Optionen. Da die Therapie – insbesondere eine Operation oder eine Lungenbestrahlung – Einfluss auf die Lungenfunktion hat, müssen auch das Alter, der allgemeine Gesundheitszustand und Begleiterkrankungen des Patienten berücksichtigt werden. Herz- und Lungenfunktionsprüfungen geben Auskunft darüber, ob bestimmte Behandlungsmethoden aus gesundheitlichen Gründen möglicherweise nicht eingesetzt werden können. Um dies am besten beurteilen zu können, arbeiten verschiedene Fachärzte wie Pneumologen, Onkologen und Chirurgen eng zusammen.