Gallenblasenentfernung (Gallensteine)

Gold-Standard bei der Therapie des symptomatischen Gallensteinleidens sowie der Gallenblasenentzündung ist die laparoskopische Entfernung der Gallenblase. Hierbei wird die Gallenblase über drei kleine Schnitte unter Kamerasicht mit speziellen Instrumenten pärariert und entfernt. Gegenüber der konventionellen, offenen Methode weist die laparoskopische Technik eine Reihe von Vorteilen auf: weniger Schmerzen, geringere Einschränkung der Lungenfunktion, kürzerer Krankenhausaufenthalt, schnellere Arbeitsfähigkeit, weniger Narbenhernien und bessere postoperative Lebensqualität.

Gallenblasenentfernung über den Bauchnabel
Eine Variante der laparoskopischen Chirurgie stellt die »SILS« (Single Incision Laparoscopic Surgery), bzw. »Single-Port« Methode dar. Hierbei wird nur über einen einzigen Schnitt operiert. Damit wird das laparoskopische Operieren für die Patient*innennoch schonender und bietet einen kosmetischen Vorteil. In unserem MIC- Zentrum bieten wir seit 2010 die laparoskopische Gallenblasenentfernung über einen einzigen Zugang im Nabel an. Hierbei wird ein Spezialtrokar (Operationshülse) über einen kleinen Schnitt (1,5 - 2 cm) in der Nabelgrube eingeführt. Dieser Trokar verfügt über mehrere Arbeitskanäle, über die dann die Gallenblase in üblicher Weise operiert und entfernt werden kann. Die Narbe ist mit dieser Methode kaum noch sichtbar.

Wie entstehen eigentlich Gallensteine?

Gallensteine können aus verschieden Gründen entstehen: Mögliche Ursachen sind zum Beispiel zu wenig Gallensäure oder eine veränderte Beweglichkeit der Gallenblasenwand. Auch zu hohe Cholesterinwerte und eine fettreiche Ernährung können Gallensteine mit verursachen. Besonders bei Frauen spielt auch familiäre Veranlagung eine Rolle.

Wie gefährlich sind Gallensteine?

Gallensteine können Schmerzen im rechten Oberbauch, im Rücken- und im Schulterbereich verursachen. Hält der Schmerz länger als eine halbe Stunde an, spricht man von einer Gallenkolik. Diese ist in den meisten Fällen ungefährlich, aber sehr schmerzhaft. Eine Entzündung der Gallenblase kann auch mit Fieber einhergehen.

Sind große Gallensteine gefährlicher als kleine?

Nein, umgekehrt – kleine Gallensteine bergen ein größeres Risiko. Sie können aus der Gallenblase »heraus wandern« und dadurch einen Gallenstau verursachen. Gelbsucht oder eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse wären mögliche Folgen. Sehr große Steine sollten auch ohne Beschwerden operiert werden.

Welche Funktion hat die Gallenblase?

In der Gallenblase wird die Gallenflüssigkeit eingedickt und gespeichert, die in der Leber produziert wird. Diese unterstützt die Verdauung. Die Gallenblase ist allerdings kein lebensnotwendiges Organ.

OP auch wenn diese keine Beschwerden verursachen?

Nein. In den meisten Fällen muss nicht sofort operiert werden. Nötig ist eine OP auch ohne Beschwerden, wenn zum Beispiel die Gallenblase nicht mehr richtig funktioniert, sich viele Steine gebildet haben oder die Steine sehr groß sind.

Gibt es eine Alternative zur OP?

Goldstandard ist die minimalinvasive Gallenblasenentfernung. Liegen reine Cholesterinsteine vor (z. B. bei schweren Fettstoffwechselstörungen), besteht die Möglichkeit, die Gallensteine durch Medikamente aufzulösen.  Allerdings müssen diese Medikamente zeitlebens eingenommen werden. Das Zertrümmern von Gallensteinen (Lithotripsie - bekannt auch bei Nierensteinen) ist seit Mitte der 1990er Jahre kein standardisiertes Verfahren mehr. 

Welche Untersuchungen sind vor einer Operation notwendig?

Vor der OP werden durch eine Ultraschalluntersuchung der Gallenblase die Steine gesichert. Bestimmte Laborwerte sind zwingend erforderlich. Sollten sich hieraus Hinweise auf einen Gallengangsstein ergeben, sind weiterführende Untersuchungen (Endosonografie, ERCP) erforderlich. Eine CT-Untersuchung ist nur speziellen Fragestellungen vorbehalten, da viele Gallensteine bei dieser Untersuchung gar nicht sichtbar sind. 

Brauche ich in jedem Fall eine Magenspiegelung vor der Operation?

Nein. Eine Magenspiegelung ist nur nötig, wenn unspezifische Oberbauchbeschwerden auftreten. Dann muss überprüft werden, ob eine operative Entfernung der Gallensteine notwendig ist.

Ist eine Eigenblutspende vor der Operation sinnvoll?

Nein. Erfahrungsgemäß ist der Blutverlust bei einer Gallensteinoperation eher gering. Eine Blutübertragung ist dann nicht erforderlich.

Was muss ich in die Klinik mitbringen?

Alle üblichen Toilettenartikel und Wechselkleidung – wie etwa bei einem Kurzurlaub.

Wie lange muss ich im Krankenhaus bleiben?

Im Normalfall dauert der stationäre Krankenhausaufenthalt etwa zwei Tage.

Wie lange dauert die Operation?

Die Operation in Vollnarkose dauert je nach Schwere der Entzündung 30 bis 60 Minuten.

Was passiert bei der OP?

Bei der Operation wird die Gallenblase mit den Steinen während einer Bauchspiegelung entfernt. Der Eingriff wird minimalinvasiv durchgeführt, das heißt, die durchgeführten Schnitte sind sehr klein. Dadurch treten wesentlich geringere Beschwerden auf und die Genesung verläuft schneller als bei einer »großen« OP.

Was muss ich nach der OP beachten?

Nach der Operation sind Sie wieder völlig  gesund. Sie brauchen weder spezielle Medikamente einzunehmen, noch eine bestimmte Diät einzuhalten. Nach Entfernung der Naht etwa am zehnten Tag nach der Operation können Sie sich wieder wie gewohnt belasten und Sport treiben.