Krankheitsbilder

Parkinson

Was ist Parkinson?

Der englische Arzt James Parkinson beschrieb vor 200 Jahren die ersten Patienten mit Parkinsonsymptomen, jedoch finden sich bereits im Altertum Beschreibungen, die uns heute an Parkinson denken lassen. Die Parkinson-Krankheit wird auch als »Schüttellähmung« benannt, weil es einerseits zum Schütteln (»Tremor«) meist der einen mehr als der anderen Hand kommt. Der Begriff »Lähmung« ist dahingehend irreführend, dass Patienten langsamer werden, im Gesicht unbeweglicher, aber eine Lähmung im eigentlichen Sinn nicht eintritt.

Ursache der Parkinson-Krankheit

In unserem Gehirn findet sich eine beidseitige Region namens »Basalganglien«, die für unsere Beweglichkeit zuständig ist. Die Basalganglien benötigen den Botenstoff Dopamin, der wiederum in einer kleinen Struktur im sog. Hirnstamm produziert wird. Warum die dopaminherstellenden Zellen im Hirnstamm bei den Parkinsonpatienten früher als bei anderen absterben, ist bisher nicht geklärt.

Symptome der Parkinson-Krankheit

Hauptsymptome des Parkinson sind:

  • Muskelstarre (»Rigor«)
  • Bewegungsarmut (»Akinese«)
  • Zittern (»Tremor«)

Der Verlangsamung, der Muskelsteifheit bzw. dem Schütteln gehen häufig weniger deutliche Zeichen voraus. Eine verstärkte körperliche Anstrengung mündet in Müdigkeit, der Mangel an Botenstoffen des Gehirns kann zu einer depressiven Verstimmung führen. Weiter finden sich im Vorfeld der Parkinsonsymptome Schlafstörungen mit nächtlichem Um-sich-Schlagen (»REM-Schlafstörung«), die Patienten haben häufig lange im Vorfeld Verstopfung und können Jahre im Vorfeld kaum noch riechen. Gelegentlich fallen die Patienten auch über eine »steife Schulter« auf und stellen sich beim Orthopäden vor.

Spätsymptome der Parkinson-Krankheit

Die Parkinsonerkrankung verläuft sehr unterschiedlich. Einige Patienten können aus dem Stand nicht mehr loslaufen, sie scheinen am Boden zu kleben (»Freezing«), andere kommen ins Laufen, ohne sich selber bremsen zu können (»Festination«), wieder andere Patienten sind sturzgefährdet durch ihre Körperhaltung, auch psychische Probleme können auftreten.

Therapie der Parkinson-Krankheit

Seit den 1960er Jahren kann der Wirkstoff Dopamin künstlich hergestellt und dem menschlichen Gehirn verfügbar gemacht werden. Daneben gibt es wie Dopamin wirkende, synthetisch hergestellte Medikamente (»Dopaminagonisten«), die inzwischen auch als Pflaster auf der Haut oder als Spritzen unter die Bauchdecke verfügbar sind. Mit diesen Medikamenten lassen sich die Symptome der Parkinson-Erkrankung zumeist gut lindern.

Ähnlich wie bei der Zuckererkrankung ist die Parkinson-Erkrankung jedoch leider noch nicht ursächlich heilbar. In Spezialfällen werden Parkinson-Patienten inzwischen auch Hirnschrittmacher eingesetzt, die entsprechende Auswahl wird an spezialisierten Zentren vorgenommen. 

Zur Bewältigung der langfristigen Folgen von Parkinson kann auch die Teilnahme an einer Selbsthilfegruppe beitragen.

Selbsthilfe: Kann man selbst etwas gegen die Symptome der Parkinson-Krankheit tun?

Die Parkinson-Erkrankung ist eine Störung der Bewegungsabläufe. Durch gezielte Physiotherapie und sehr viel Eigeninitiative mit Bewegungsübungen können diese Symptome gelindert werden. Da die Betroffenen langsamer sind, sie wegen der verlangsamten Gesichtsbewegungen auch für Freunde häufig »nicht mehr die Alten« sind, kommt es zum sozialen Rückzug. Parkinson-Betroffene und -Angehörige sollten aktiv auf Freunde und ihre Umwelt zugehen, die Symptome erklären und sich mehr als Andere sozial verknüpfen. Hierbei können auch Selbsthilfegruppen helfen, hier wird einem auch bewusst, dass es anderen Menschen mit gleichen oder gar schlimmeren Erkrankungsbildern gibt. Inzwischen gibt es auch wissenschaftliche Belege, dass Spielekonsolen wie die X-Box® und die Wii® im Sinn von »ernsthaften Spielen« gegen die gestörten Bewegungsabläufe helfen können.