Nierenleiden

Medizinische Klinik III

In Deutschland leiden etwa zwei Millionen Menschen an einer chronischen Niereninsuffizienz (chronische Nierenfunktionseinschränkung). Von diesen sind ca. 80.000 Menschen auf die chronische Dialyse angewiesen. Grund für die Nierenfunktionseinschränkungen können seltene Erkrankungen der Nierenkörperchen, in der Regel jedoch „Volkskrankheiten“ wie Bluthochdruck und Diabetes sein.

Ein Anliegen einer Nierenfachklinik ist es, Frühzeichen und Risikofaktoren einer chronischen Niereninsuffizienz, lange bevor der Patient selbst subjektive Beeinträchtigungen bemerkt, zu entdecken und zu behandeln, bzw. den Patienten zu schulen, mit welchen Maßnahmen er selbst präventiv tätig sein kann.

Die chronische Niereninsuffizienz ist insofern gefährlich, als sie von den Betroffenen meist erst in der Spätphase bemerkt wird. Die Beschwerden wie allgemeine Schwäche, Juckreiz der Haut und Abgeschlagenheit sind noch dazu recht unspezifisch. Zu diesem Zeitpunkt ist die Nierenfunktion dann in der Regel auf 10-15% des Regelleistung reduziert und es droht die Notwendigkeit eines chronischen Nierenersatzverfahrens.

In diesen Fällen versuchen wir in unserer nephrologischen Fachklinik, die Nierenfunktion bestmöglich zu stabilisieren. Hierzu ist neben spezifischen Therapieformen die Behandlung der Ursachen wie Hypertonie und Blutzuckererkrankung vorrangig.

Sollte sich durch körperliche Untersuchung, Labordaten aus Blut und Urin und Ultraschalluntersuchungen nicht sicher genug feststellen lassen, um welches Nierenleiden es sich handelt, kann die Durchführung einer Sonographie gesteuerten Nierenbiopsie in örtlicher Betäubung sinnvoll sein. Dabei wird eine winzige Gewebeprobe aus einer Niere gewonnen, die dann unter dem Mikroskop von einem Nierenpathologen untersucht wird.

Wenn trotz aller Bemühungen eine Dialysebehandlung notwendig wird, finden wir in Absprache mit den Patientinnen und Patienten das jeweils bestgeeignete Behandlungsverfahren. Dies bedeutet, dass man prüft, ob eine Nierentransplantation in Frage kommt, wenn ja, mit welchem Spendeverfahren, evt. schon vor Dialyseeileitung. Wegen der ausführlichen Gesundheitsprüfung des Organempfängers und ggf. auch des Spenders ist dies oft nicht kurzfristig realisierbar. In diesem Falle werden parallel Vorbereitungen zu einem Dialyse(Blutreinigungs)verfahren (Blutwäsche an der Maschine = Hämodialyse, oder Bauchfelldialyse) mit Ihnen und Ihren Angehörigen besprochen und eingeleitet.