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Multimodale Schmerztherapie

Chronische Schmerzen - was kann ich tun?

Beim chronischen Schmerz handelt es sich um einen anhaltenden Schmerz, der nicht mehr (nur) auf eine rein körperliche Schädigung hinweist. Er hat sich vielmehr weiter entwickelt zu einem eigenständigen Krankheitsbild, zu dessen Fortbestehen häufig auch seelische und soziale Faktoren beitragen. In Deutschland leiden ca. 8 Millionen Menschen an solchen chronischen Schmerzzuständen, die die Betroffenen zermürben und in ihrer Lebensqualität oft deutlich beeinträchtigen. 

Ihre Beschwerden zeigen sich vielleicht als Kopf- und Gesichts-, Rücken- oder Gelenkschmerz, manchmal gar als Ganzkörperschmerz, wie wir ihn vom Fibromyalgie-Syndrom her kennen. 

Was ist beim akuten Schmerz anders? 

Der akute Schmerz ist Zeichen einer gerade ablaufenden Krankheit mit Fehlfunktionen oder einer aktuellen Verletzung. Durch verschiedene diagnostische Untersuchungen können wir seine Ursachen finden. Behandeln wir diese, klingt in aller Regel die Schmerzsymptomatik auch wieder ab. Allerdings gibt es einige akute Schmerzsyndrome, die gerade bei älteren Menschen schnell chronisch werden können. Dazu gehören zum Beispiel Nervenschmerzen im Rahmen einer Gürtelrose.

In der medizinischen Erstuntersuchung können wir Ärztinnen und Ärzte häufig keine vordergründige körperliche Ursache für das Weiterbestehen Ihrer Schmerzen entdecken. Viele von Ihnen berichten uns über bereits lange bestehende Beschwerden, viele unbefriedigende Behandlungsversuche bis hin zu operativen Eingriffen und können sich selbst ihr eigenes Leiden nicht recht erklären. 

Schmerzkonferenzen 2025

Die Veranstaltung ist mit 2 CME Punkten der ÄKNO anerkannt

Datum

Uhrzeit

Thema

Referent(in)

Veranstaltungsort

24.05.2025

16:00 – 18:00

Komplexes regionales Schmerzsyndrom

Markus Hochstetter

Konferenzraum BS2

Ambulante Ärztliche Schmerztherapie

In unserer Ambulanz können Menschen mit chronischen und bestimmten, schwerer behandelbaren akuten Schmerzen ärztlich-schmerztherapeutisch betreut werden.

Schmerzdiagnose und Behandlungsplan

Nachdem wir Ihre Vorbefunde durchgesehen, eine schmerzbezogene Krankengeschichte erhoben und Sie untersucht haben, stellen wir eine Schmerzdiagnose. Anschließend erläutern wir Ihnen unseren Behandlungsplan und legen mit Ihnen gemeinsam ein individuelles Behandlungsziel fest, das wir zusammen erreichen möchten.

Unser Konzept besteht neben medikamentöser Behandlung aus Krankengymnastik, Trainingstherapie und Entspannungsverfahren. Auch eine psychotherapeutische Begleitbehandlung kann wichtig sein. Manchmal - besonders in der Akutphase eines erfahrungsgemäß rasch chronifizierenden Schmerzbildes - setzen wir auch spezielle Injektionstechniken ein.

Falls uns eine schmerztherapeutische Behandlung nicht oder noch nicht sinnvoll erscheint, z.B. weil gerade eine schwere seelische Problematik oder eine Suchterkrankung im Vordergrund steht, beraten wir Sie natürlich gerne über andere erfolgversprechende Behandlungsschritte.

Behandlungsbedürftige akute Schmerzbilder 

Schmerzen durch Erkrankungen oder Schädigungen von Nerven sind meist besonders quälend und erweisen sich oft als schwerer zu behandeln, da die klassischen Schmerzmittel oft geringere Wirkung zeigen. Schmerzen dieser Art treten z.B. auf bei und nach Gürtelrose, im Rahmen von Nervenschäden bei Zuckerkrankheit (Polyneuropathie), nach Verletzungen oder Bandscheiben-Problemen. 

  • Neuropathische Schmerzen
    Schmerzen durch Erkrankungen oder Schädigungen von Nerven sind meist besonders quälend und erweisen sich oft als schwerer zu behandeln, da die klassischen Schmerzmittel oft geringere Wirkung zeigen. Schmerzen dieser Art treten z.B. auf bei und nach Gürtelrose, im Rahmen von Nervenschäden bei Zuckerkrankheit (Polyneuropathie), nach Verletzungen oder Bandscheiben-Problemen.
  • Tumorschmerzen
    Im Rahmen von Tumorerkrankungen treten oft Schmerzen auf, die sich im Verlauf der Erkrankung verändern und eine kontinuierliche Anpassung der Behandlung erfordern.

Mehr zu unseren Behandlungsangeboten für Menschen mit Tumorerkrankungen finden Sie in unserem Informationsblatt zur Palliativmedizin.

Stationäre Multimodale Schmerztherapie

Die stationäre multimodale Schmerztherapie bietet Menschen mit chronischen Schmerzen ein zweiwöchiges intensives Behandlungsprogramm in einer Gruppe Mitbetroffener.

Wie bei allen chronischen Erkrankungen ist eine Heilung im Sinne vollständiger und dauerhafter Schmerzfreiheit meist nicht möglich, aber zusammen mit unserem Team aus Ärzten, Psychologen, Physio-, Musik- und Kunsttherapeuten und erfahrenem Pflegepersonal können Sie einen Weg finden, Ihren Schmerz positiv zu beeinflussen statt sich ihm ausgeliefert zu fühlen. 

Diese Form der Behandlung bietet einen intensiven Einstieg in alle Behandlungsaspekte chronischer Schmerzen. Ihre Wirksamkeit ist wissenschaftlich erwiesen.

Sie erfordert auf Seiten der Patienten die Fähigkeit und Bereitschaft, sich neue Blickwinkel und Fähigkeiten bzgl. ihrer Schmerzerkrankung anzueignen und sich mit Mitbetroffenen und dem behandelnden Team auszutauschen.

Einschränkungen der Teilnahme gibt es deshalb bei Menschen mit schweren psychiatrischen Erkrankungen, unbehandelten Suchterkrankungen, schweren Einschränkungen der körperlichen Belastbarkeit, wie z.B. schwersten Herz- und Lungenerkrankungen oder ausgedehnten Lähmungen. Deutliche Beeinträchtigungen der Aufmerksamkeit und Lernfähigkeit, wie z.B. bei Demenz, aber auch fehlende Kenntnisse der deutschen Sprache verhindern ebenfalls einen Behandlungserfolg.

Im Einzelfall kann deshalb eine stationäre Schmerztherapie mit umschriebener Zielsetzung, z.B. Medikamenteneinstellung, Medikamentenentzug, etc. auch außerhalb der multimodalen Gruppentherapie notwendig sein. 

Bitte beachten Sie, dass eine Aufnahme in die stationäre Schmerztherapie nur nach Terminabsprache möglich ist. In vielen Fällen ist eine Sichtung der Befunde und Vorbehandlungen vor der Entscheidung über eine Aufnahme sinnvoll, sodass wir Sie bitten werden, uns diese Befunde in Kopie zur Verfügung zu stellen.

Die Stationäre Multimodale Schmerztherapie umfasst:

  • Krankengymnastik und Trainingstherapie
  • Psychologische Therapie
  • Patientenschulung
  • Medikamentöse Therapie
  • Elektrotherapie (TENS = Elektrostimulation von Nerven über die Haut)
  • Entspannungstherapie
  • Kunst- und Musiktherapie

Sekretariat

Annette Benkert
Tel.: 02191 13-5100
Fax: 02191 13-4109
annette.benkert@sana.de

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Heike Trossin
Tel.: 02191 13-5100
Fax: 02191 13-4109
heike.trossin@sana.de