"Erst als ich die Seele mit einbezog, kam ich zum Erfolg."
Eine kleine Bürste, ein Waschlappen, Wollsocken und ein kleiner Massageball, alles verpackt in einen kleinen Leinenbeutel. So sieht die Grundausstattung der kleinsten Kneippianer aus. Schon seit 2004 wird in der KiTa Zwergenhaus, in der vor allem der Nachwuchs der Klinikums-Mitarbeiter betreut wird, nach den Gesundheitsprinzipien von Sebastian Kneipp gearbeitet. 2012 erhielten wir eine offizielle Zertifizierung und das entsprechende Gütesiegel mit Urkunde und Plakette. Damit war unser Zwergenhaus die erste vom Kneippbund e. V. anerkannte Kneipp-KiTa in Oberfranken.
Fünf Säulen sind die Grundlage des KiTa-Konzeptes, das seinen Fokus auf die Gesundheitsförderung der Kinder legt. Dazu gehört Wasser als Vermittler natürlicher Reize. Mit Anwendungen werden über die Haut Temperaturreize vermittelt, die im Körper positive Reaktionen auslösen. Wasseranwendungen nach Sebastian Kneipp können individuell und genau auf die jeweiligen Bedürfnisse abgestimmt werden. Sie stärken die Abwehrkräfte, wirken ausgleichend und belebend auf Herz, Kreislauf und Nervensystem, fördern das Wohlbefinden und können Beschwerden lindern helfen.
Ein weiterer Schwerpunkt ist das seelische Wohlbefinden, denn Sebastian Kneipp war die Einheit von Körper, Geist und Seele bei seiner ganzheitlichen Gesundheitslehre sehr wichtig. Gerade in unserer schnelllebigen und leistungsorientierten Zeit sollte man einen Ausgleich für Kinder schaffen, regelmäßig auch der Ruhe und Muße genug Raum geben. Entspannung und soziale Geborgenheit helfen dabei, seelisch stabil zu werden und zu einer selbstbewussten Persönlichkeit heranzuwachsen. Eine weitere Säule ist die gesunde Ernährung, mit der viele Krankheiten vermieden werden können. Nach Sebastian Kneipp bedeutet das, durch möglichst naturbelassene Vollwertkost, Obst- und Gemüse, Vollkorn- und Milchprodukte den Körper mit reichlich Vitaminen, Spurenelementen, Ballaststoffen und Mineralien zu versorgen.
Im Garten des „Zwergenhauses“ gibt es ein Kräuter- und Gemüsebeet, das von der Anpflanzung über die Pflege bis zur Ernte von den Kindern „beackert“ wird. Durch den Umgang mit Kräutern und Heilpflanzen lernen die Kleinen, dass Heilpflanzen ohne Nebenwirkungen zur Vorbeugung und zur Heilung verschiedener Beschwerden eingesetzt werden können. In der Kinderkrippe fördert der direkte Umgang und die Nutzung von Kräutern und Heilpflanzen zudem das Verständnis und Interesse für die Natur.
Die letzte Säule der Kneippschen Lehre, die im Alltag der KiTa „Zwergenhaus“ integriert ist, heißt Bewegung. Das bedeutet: Im großen Garten mit Matschplatz wird die frische Luft bei jedem Wetter genossen. Darum zählen Gummistiefel und Matschsachen zur Grundausstattung der Kinder. Zusätzlich gibt es Wald- und Wiesentage. Bewegung schafft die Möglichkeit der aktiven Auseinandersetzung mit der Umwelt und dem eigenen Körper und ist damit nicht nur für die körperliche Entwicklung, sondern gleichermaßen auch für die Ausbildung der kindlichen Persönlichkeit von zentraler Bedeutung.
Mit hohem Engagement haben die Erzieherinnen sich nicht nur fortlaufend weitergebildet und qualifiziert, sondern dem Kneipp-Konzept einen festen Raum im KiTa-Alltag geschaffen. Ihr Ziel ist die Nachhaltigkeit der Methode. So soll das tägliche Erleben der Kneippschen Elemente dafür sorgen, dass die Kinder weniger anfällig für Krankheiten sind, also seltener krank werden oder zumindest schneller gesunden. Und natürlich sollen sie auf diesem Wege an eine gesunde Lebenseinstellung herangeführt werden. Dazu gehört auch, dass die Eltern das Konzept mittragen: Ziel ist die alltägliche Gesundheitsförderung auch zu Hause.