Sana Klinikum
Coburg

    Medizinische Schwerpunkte

    Angiologie

    Angiologie bedeutet „Die Lehre von den Gefäßen“. An erster Stelle steht daher für uns eine genaue Diagnostik einer ggf. vorliegenden Erkrankung der arteriellen oder venösen Blutgefäße bzw. der Lymphgefäße.

    Dafür stehen uns zunächst die nichtinvasiven Untersuchungsmethoden unserer Funktionsdiagnostik zur Verfügung inklusive

    • Gefäßultraschall der Arterien mittels Doppler- und Duplex-Sonographie
    • Messung des Knöchelarteriendruckes oder der Zehendrucks
    • Laufbandergometrie bzw. 6-Minuten-Gehtest
    • Sauerstoffpartialdruckmessung, Lichtreflexionsrheographie und Kapillarmikroskopie
    • Kompressionsultraschall und Duplexsonographie der Venen
    • Venenverschlussplethysmographie


    Sollten sich hier Gefäßerkrankungen ergeben, werden wir Sie hinsichtlich einer ggf. notwendigen Therapie beraten oder auch weitere diagnostische Maßnahmen einleiten.

    Die Abteilung Angiologie ist auf die minimal-invasive Behandlung arterieller Erkrankungen spezialisiert. Wenn akute oder chronische Verengungen bzw. Verschlüsse der Arterien (Schlagadern) festgestellt werden, können diese über eine kleine in die Arterie eingebrachte Kanüle mittels digitaler Subtraktionsangiographie dargestellt werden. Über diese Kanüle in der Leiste, der Ellenbeuge oder auch am Handgelenk können Gefäße mittels Ballonen (Ballonangioplastie) aufgeweitet und ggf. mit Stents stabilisiert werden, oder auch Gerinnsel und Verkalkungen mittels spezieller rotierender Kathetersysteme (Thrombektomie oder Atherektomie) aus den Blutgefäßen entfernt werden. Zusätzlich kommen spezielle Rekanalisationsmethoden zum Einsatz, um auch kleine Unterschenkel- und Fußgefäße wiedereröffnen zu können, zum Beispiel beim diabetischen Fuß-Syndrom oder kritischen Durchblutungsstörungen oder die Lithoplastie, mit der stark verkalkte Gefäße behandelt werden können. Diese Maßnahmen erfolgen in Lokalanästhesie, eine Narkose ist in der Regel nicht erforderlich.

    Typische Eingriffe sind:

    • Stentimplantation der Halsschlagader (A. carotis bzw. A. vertebralis) sowie der Schultergürtelgefäße (A. subclavia)
    • Wiedereröffnung akut oder chronisch verengter oder verschlossener Mesenterial- und Nierengefäße (Truncus coeliacus, A. mesenterica superior und inferior, A. renalis)
    • Interventionen bei Verengungen oder Verschlüssen der Bauchschlagader (Aorta), der Beckengefäße (A. iliaca), der Leisten- und Oberschenkelschlagader (A. femoralis) und der Kniekehlenarterie (A. poplitea)
    • Wiedereröffnung und Erweiterung der Unterschenkel- und Fußgefäße


    Bei der interventionellen Behandlung von arteriellen Durchblutungsstörungen legen wir besonderen Wert darauf, den Patienten die nach dem aktuellen Stand der Wissenschaft bestmögliche Therapie zukommen zu lassen. Daher kommen beispielsweise medikamentenbeschichtete Ballone und beschichtete Stents zum Einsatz, die dazu beitragen können, Wiederverengungen der Gefäße zu verhindern.

    Wir sind an zahlreichen nationalen und internationalen wissenschaftlichen Projekten beteiligt, die uns ermöglichen, unseren Patienten auch neue Behandlungsmethoden zu ermöglichen. Über unsere Studienambulanz können die Patienten auch im weiteren Verlauf betreut und ggf. weiterbehandelt werden.

    Einen weiteren Schwerpunkt bilden die Diagnostik und Therapie venöser Erkrankungen, insbesondere die Behandlung der tiefen Beinvenenthrombose und des sogenannten postthrombotischen Syndroms. Neben der Akutbehandlung mittels gerinnungshemmender Medikamente und der Kompressionstherapie bieten wir auch die interventionelle Therapie akuter und chronischer venöser Verschlüsse mittels verschiedener Kathetertechniken mit eventueller Implantation spezieller Venenstents an. Davon profitieren insbesondere Patienten mit offenen Beinen und zurückliegenden Thrombosen oder Patienten mit einer akuten Thrombose und ausgeprägter Beinschwellung.

    Ein weiterer Schwerpunkt sind spezielle minimalinvasive Eingriffe bei besonderen Krankheitsbildern, dazu zählen zum Beispiel:

    • TIPS-Anlagen bei therapierefraktärem Ascites oder gastrointestinalen Blutungen infolge einer Leberzirrhose, TIPS-Reduktion/ Revision
    • Embolisationen bei akuten Blutungen sowie bei Aneurysmen der Mesenterialgefäße
    • Embolisation von Uterusmyomen, bei Prostatahyperplasie sowie von Tumoren
    • Embolisationen von gelenknahen Gefäßen bei schwerer Gonarthrose
    • Behandlung von Stenosen der inneren Beckengefäße bei Potenzstörungen


    Diese Therapien führen wir in enger interdisziplinärer Abstimmung bzw. Indikationsstellung durch die Grundbehandler wie Gastroenterologen, Visceralchirurgen, Gynäkologen, Urologen, Orthopäden oder auf Empfehlung der Tumorkonferenz durch.