Düsseldorf

Blasenschwäche muss behandelt werden - Individuelle Therapie schützt vor schwerwiegenden Folgen

Blasenschwäche ist behandelbar und es gilt weitreichende gesundheitliche Folgen zu verhindern. Die Betroffenen über alle Therapiemöglichkeiten aufzuklären, das ist das Ziel der Welt-Kontinenz-Woche, die vom 20. bis zum 26. Juni 2011 stattfindet. Auch die Experten des SANA KRANKENHAUSES GERRESHEIM nehmen teil. Ihr Appell: "Inkontinenz kann fast immer geheilt werden. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt - suchen Sie Experten auf."

Der Appell ergeht nicht grundlos: Noch immer behalten viele Betroffene ihr Problem für sich, weil sie sich schämen und alleine fühlen. Depressionen können die Folge sein, Schwindel und daraus resultierende Stürze führen zu weiteren gesundheitlichen Einschränkungen und hohen Kosten. Angehörige fühlen sich durch eine starke Blasenschwäche mit der Betreuung überfordert – die Einweisung ist ein Heim ist die Folge.  Dabei ist Inkontinenz eine Volkskrankheit, und die Wahrscheinlichkeit, dass sich im Bekanntenkreis der Betroffenen weitere Leidensgenossinnen verbergen, ist hoch.

Millionen sind betroffen
In Deutschland leiden zwischen fünf und acht Millionen Frauen an Blasenschwäche. Das ist allerdings weder ein Geschlechts- noch ein Altersproblem, wenngleich Männer seltener betroffener sind. Bei den Frauen leiden auch 27 Prozent der Frauen zwischen 25 und 29 Jahren an einer sogenannten Belastungs- oder Stressinkontinenz. Die Blase schließt nicht mehr richtig, und wenn der Druck beim Niesen, Husten oder Lachen plötzlich ansteigt, verlieren die Frauen unfreiwillig Urin.

Welt-Kontinenz-Woche
Die Deutsche Kontinenz Gesellschaft (<link http: www.kontinenz-gesellschaft.de weltkontinenz.htm>www.kontinenz-gesellschaft.de/weltkontinenz.htm) beteiligt sich mit vielen  Informationsveranstaltungen, Plakatwänden und Fortbildungen für Ärzte und Patienten an der Welt Kontinenz Woche.  Auch die Spezialisten des Sana Krankenhausses Gerresheim engagieren sich in dieser Woche für Aufklärung. Inkontinenz soll als weit verbreitetes, quasi alltägliches Problem wahrgenommen werden. Wie Dr. Kourosh Taghavi, Chefarzt der Gynäkologie und Geburtshilfe im Sana Krankenhaus Gerresheim ausführt, ist es wichtig, zum Arzt zu gehen, "weil alle Formen der Inkontinenz einfach zu diagnostizieren, gut zu behandeln und in den meisten Fällen sogar vollkommen zu heilen sind."

Individuelle Therapie
In leichteren Stadien der Belastungsinkontinenz hilft schon ein Training der Beckenbodenmuskulatur oder eine medikamentöse Behandlung. Reicht das nicht aus, stehen operative Verfahren oder eine Unterspritzungstherapie zur Verfügung.  Bei der operativen Therapie wird in den meisten Fällen die geschwächte Harnröhre stabilisiert, indem sie durch ein Band (TVT)  unterfüttert wird. Das geschieht ohne Bauchschnitt und dauert nur knapp 20 Minuten. Mit dem Gynecare-TVT® sind 97 % aller Patientinnen nach dem Eingriff beschwerdefrei – auch Sport ist wieder möglich.

Ebenfalls sehr erfolgreich ist das Unterspritzungsverfahren mit Bulkamid®, einem speziellen Hydrogel. Dr. Kourosh Taghavi: „Wir setzen Bulkamid vor allem bei Patientinnen ein, für die ein anderes Verfahren nicht in Frage kommt. Aber auch Patientinnen, die eine größere Operation ablehnen oder die ihre Familienplanung noch nicht abgeschlossen haben, sind geeignet." Bulkamid® wird an mehreren Stellen zwischen Blasenhals und Schließmuskel injiziert. Der Druck auf die Harnröhre wird erhöht, und der Schließmuskel dichtet diese wieder zuverlässig ab.

Ursachen abklären
Häufig ist die Inkontinenz kein isoliertes Problem. Für die Behandlung ist es wichtig, vorher genau abzuklären, ob zusätzliche Probleme im Beckenbodenbereich bestehen. Dr. Kourosh Taghavi erklärt: „Der Beckenboden vereint auf engstem Raum sehr unterschiedliche Organsysteme: Knöcherne Strukturen, Muskeln, Bänder und Sehnen, Nerven und Blutgefäße, der Enddarm, das Genitale und den Blasenausgang. Durch das komplexe Zusammenspiel wirken sich Störungen eines Organs häufig auf die übrigen Strukturen aus."
Ein häufiger Zusammenhang besteht zwischen einer Belastungsinkontinenz und einer Gebärmuttersenkung. In solchen Fällen sollte zunächst die Senkung behandelt werden. Früher war dazu eine aufwändige Operation nötig, die häufig mit Rückfällen verbunden war. Heutzutage werden in einem minimal-invasiven Eingriff die abgesackten Organe durch Netzimplantate abgestützt. Mit Prolift+M® und Prosima® stehen Verfahren zur Verfügung, welche die Patientinnen kaum belasten. Schon nach wenigen Wochen ist im Alltag von dem Eingriff nichts mehr zu merken. Ein großer Vorteil ist auch, dass ein erfüllendes Sexualleben anschließend möglich ist, da die Anatomie geschont wird. Dieses Verfahren wird auch von den Experten im Sana Krankenhaus Gerresheim durchgeführt.

Teamwork ist wichtig
Zur optimalen Behandlung ist die fachübergreifende Zusammenarbeit sehr wichtig, wie sie am Beckenbodenzentrum des Sana Krankenhauses Gerresheim die Regel ist. Unterschiedliche Fachärzte und Physiotherapeuten besprechen dort jeden einzelnen Fall in der so genannten Beckenbodenkonferenz. Vor allem die exakte Diagnose ist entscheidend, erklärt Dr. Kourosh Taghavi. "Wie immer aber die Diagnose ausfällt: Alle Inkontinenzformen sind behandelbar.“

Der Inkontinenzexperte bedauert, dass Inkontinenz in unserer aufgeklärten Welt weiterhin ein Tabuthema ist und wünscht sich, "dass die Welt-Kontinenz-Woche die Bevölkerung für dieses Thema sensibilisiert und den Betroffenen Mut macht, offener mit ihrem Leiden umzugehen. Nur so können wir verhindern, dass gravierende Folgeerkrankungen ausbleiben."

Sind Sie betroffen? Melden Sie sich im Sekretariat der
Gynäkologie und Geburtshilfe
Sana Krankenhaus Gerresheim
Telefon: 02 11 / 28 00 – 35 02



Ihr Pressekontakt:
Dr. Tino Kessler-Thönes
Leiter Unternehmenskommunikation
Telefon 0211 2800-3016
Fax 0211 2800-971
Mobil 0172 8851911
E-Mail <link>tino.kessler@sana.de
<link http: www.sana-duesseldorf.de>www.sana-duesseldorf.de