Medizinische Schwerpunkte

Brustchirurgie

Gynäkomastie

Bei der Gynäkomastie handelt es sich um eine Vergrößerung der männlichen Brustdrüse. Diese tritt meist einseitig auf, kann jedoch auch beidseitig auftreten.

Während der Pubertät ist die Gynäkomastie bei vielen Jungen zu finden und bildet sich oft spontan zurück.

Bei erwachsenen Männern gibt es vielfältige Ursachen, die vor der operativen Therapie interdiziplinär untersucht werden sollten. Es sollte ein aktueller Hormonstatus, eine Bildgebung der veränderten Brustdrüse mit Ultraschall oder Mammographie vorliegen. Hormonhaltige Medikamente, eine veränderte Leberfunktion, Übergewicht oder in seltenen Fällen ein Brusttumor oder hormonproduzierender anderer Tumor, sollten zuvor ausgeschlossen werden. Ebenfalls kann übermäßiger Alkoholkonsum sowie der Gebrauch anaboler Steroide (Anabolika) zu einer Vergrößerung der männlichen Brust führen. Meistens findet man jedoch keine organische Ursache für die Brustdrüsenvergrößerung.

 

Operation

Die operative Therapie der Gynäkomastie wird in Vollnarkose durchgeführt und dauern in der Regel 1 bis 2 Stunden. Die Entfernung des Brustdrüsengewebes kann entweder durch eine Fettabsaugung (Liposuction) alleine erfolgen, oder zusammen mit Entfernung des vergrößerten Drüsenkörpers über einen kleinen Schnitt am Brustwarzenrand erfolgen. Je nach Ausprägung des Befundes kann eine zusätzliche Hautstraffung notwendig werden, welche über einen Schnitt um die Brustwarze erfolgt. Eine feingewebliche Untersuchung der Brustdrüse durch einen Pathologen sollte immer erfolgen.

Der stationäre Aufenthalt beträgt in der Regel 1 Nacht. Unmittelbar nach Operation erhalten sie einen spezielles Kompressionshemd, das für insgesamt 6 Wochen getragen werden sollte. Die Hautnaht erfolgt durch Nähte die nach 14 Tagen gezogen werden müssen.  Sport, der den Brustmuskel beansprucht sollte für ca. 6 Wochen nicht durchgeführt werden.

 Arbeitsfähig sind Sie ca.1 Wochen nach der Operation wieder.

 

Risiken

Wie bei jeder Operation kann nach einer Korrektur einer Gynäkomastie zu einer Schwellung, Blutergüsse oder Blutungen, die nur in seltenen Fällen durch einen erneuten operativen Eingriff behoben werden müssen. Selten sind ebenfalls Infektionen oder Wundheilungsstörungen, die im Heilungsverlauf zu verbreiterten Narben führen können.

 In einzelnen Fällen kann es trotz sorgfältigster Operationstechnik zu vermehrter Narbenbildung, Farbveränderungen oder Einziehungen kommen. Diese können durch eine kleinere Korrekturoperation meist gut ausgeglichen werden.

 Das Gefühl an der Brustwarze bleibt normalerweise erhalten.

In einem ausführlichen Beratungsgespräch werden Möglichkeiten und auch eventuell auftretende Komplikationen und Risiken mit Ihnen besprochen.

Brustfehlbildung

Korrektur angeborener Fehlbildungen

Es gibt unterschiedliche Brustfehlbildungen. Die häufigsten Fehlbildungen der Brustdrüse und Brustwand sind die Brustasymmetrie, die tubuläre (Snoopy) Brust sowie die Trichterbrust und das Poland-Syndrom.

 

Brustasymmetrie/Anisomastie

Die wenigsten Menschen haben 2 gleichgroße Brüste. Liegt jedoch ein Größenunterschied von einer BH-Cupgröße oder mehr vor, kann dies gerade in der Pubertät, zu einer schweren psychischen Belastung des heranwachsenden Mädchen werden. Eine Brustasymmetrie kann sowohl durch eine Brustverkleinerung als auch durch eine Brustvergrößerung behoben werden.

 

Tubuläre Brust (Snoopy-Deformität)

Hier liegt eine Brustwachstumsstörung vor, die dazu führt, dass die Brustdrüse schlauchförmig wächst. Die tubuläre Brustdeformität kann ein- oder beidseitig auftreten. Vorallem im unteren Anteil bildet sich die Brustdrüse nicht aus. Der Brustwarzenhof ist häufig vergrößert und es kann ein Brustwarzenvorfall (Mamillenprolaps) vorliegen.

 Der operative Korrektur muss eine sorgfältige, individuelle Operationsplanung vorausgehen.

 Die Volumen- und Formkorrektur der Brust erfolgt durch eine Neuformung der Brustdrüse (unfurling prozedur) und ggf. durch das Einbringen von Silikongelimplantaten.

Ist die fehlentwickelte Brust viel kleiner und besteht ein grosses Hautdefizit,  kann es erforderlich sein, die Korrektur in 2 Schritten durchzuführen. Hier wird zuerst ein Hautexpander eingebracht. Die Haut wird dann langsam aufgedehnt, indem der Expander ambulant aufgefüllt wird.

 Meist werden die Implantate/Expander über einen Brustwarzenrandschnitt eingebracht. Die Brustformkorrektur erfolgt ebenfalls über diesen Schnitt. So dass nachdem die Brustwarze verkleinert und formkorrigiert ist, man nur einen unauffälligen Schnitt um die Brustwarze sieht.

 

Polandsyndrom und Amazonensyndrom

Beim Amazonensyndrom fehlt einseitig komplett die Brustdrüse und somit liegt eine Anisomastie vor.

 Beim Polandsyndrom fehlt zusätzlich noch der darunterliegende Brustmuskel. Die operative Korrektur besteht hier in einer Brustvergrößerung der fehlenden Brustdrüse. Die Brustwarze muss häufig in ihrer Position korrigiert werden.

 Im Falle des Polandsyndroms kann zusätzlich der fehlende Brustmuskel durch das Einbringen eines speziell angefertigten Implantates (custom made) behoben werden oder durch ein Lipofilling korrigiert werden.

 

Trichterbrust

Bei der Trichterbrust liegt eine knöcherne Brustwandfehlbildung vor. Das Brustbein und die Rippenansätze sind vertieft und bilden eine Grube zwischen den Brüsten. In sehr seltenen Fällen kann dies mit einer erschwerten Atmung und einem dadurch verminderten Leistungsvermögen einhergehen. In diesen Fällen ist eine thoraxchirurgische Korrektur erforderlich.

Ist durch die Vertiefung, wie in den meisten Fällen, nur die Brustkorbform verändert, kann ein speziell angefertigtes Silikonimplantat (custom made) über einen Schnitt in der Unterbrustfalte eingebracht werden.

 Bei allen angeborenen Brust- und Brustwandfehlbildungen ist eine individuelle Beratung und ein individuelles Operationsplanung erforderlich.

Bruststraffung

Mit zunehmendem Alter, nach Schwangerschaft und Stillen, oder nach Gewichtsabnahme kann es durch den Verlust der Hautelastizität und des Volumens zu einer Erschlaffung der Brust kommen. Für viele Frauen kann ein schlaffer, hängender Busen zu einer erheblichen psychischen Belastung werden.

Bei einer Bruststraffung kann eine erschlaffte Brust geliftet und neu geformt werden. Der tiefstehende und häufig vergrößerte Warzenhof wird in eine höhere Position gebracht und kann gleichzeitig verkleinert werden.

Operation

Bruststraffungen werden in Vollnarkose durchgeführt und dauern in der Regel 1 bis 2 Stunden. Vor der Operation wird die Schnittführung und die neue Position der Brustwarze im Stehen angezeichnet. Die resultierende Narbe verläuft um die Brustwarze und senkrecht nach unten. Individuell je nach Ausprägung des Hautüberschusses kann der Schnitt in der Unterbrustfalte in ein L oder T verlängert werden, um 3 dimensional eine neue Brustform zu schaffen. Nachdem der Hautüberschuss entfernt worden ist, werden die Brustwarzen an die zuvor bestimmte Position gebracht, wobei der Warzenhof entsprechend verkleinert wird. Die Brustdrüse wird auf der Brustmuskelfaszie mobilisiert und ebenfalls so umgeformt, dass die Bruststraffung ein langanhaltendes Ergebnis liefert. Im unteren Anteil der Brust wird die überschüssige Haut nur oberflächlich entfernt, damit man die Unterhaut noch als „inneren BH“ für eine zusätzliche Stützung der Brust verwenden kann.

Der stationäre Aufenthalt beträgt ca. 1 – 2 Tage. Unmittelbar nach Operation erhalten sie einen speziellen Kompressions-BH, der für insgesamt 6 Wochen getragen werden sollte. Die Hautnaht erfolgt durch Nähte, die sich selbst auflösen, lediglich um den Warzenhof wird ein Faden verwendet, der nach 14 Tagen gezogen werden müssen.  Sport, der den Brustmuskel beansprucht sollte für ca. 4 -6 Wochen nicht durchgeführt werden.

 Arbeitsfähig sind Sie ca.1-2 Wochen nach der Operation wieder.

 

Risiken

Eine Bruststraffung ist eine Operation, die im Allgemeinen mit niedrigen Risiken verbunden ist, jedoch die „üblichen“ allgemeinen Operationskomplikationen zur Folge haben kann. Hierunter fallen u.a. Blutergüsse oder Blutungen, die nur in seltenen Fällen durch einen erneuten operativen Eingriff behoben werden müssen. Selten sind ebenfalls Infektionen oder Wundheilungsstörungen, die im Heilungsverlauf zu verbreiterten Narben führen können.

 Das Gefühl an der Brustwarze und die Möglichkeit zum Stillen bleiben normalerweise erhalten.

 In einem ausführlichen Beratungsgespräch werden Möglichkeiten und auch eventuell auftretende Komplikationen und Risiken mit Ihnen besprochen.

 

Brustvergrößerung

Brustvergrößerung (Brustaugmentation)

Den Wunsch nach einer Brustvergrößerung haben viele Frauen aus den unterschiedlichsten Gründen. Die meisten Frauen halten ihre Brust für zu klein und möchten ihre Körperform verbessern. Auch Brustasymmetrien, der Verlust an Brustvolumen nach Schwangerschaft oder der Stillzeit sind mögliche Gründe für eine Brustvergrößerung. Sie führt in vielen Fällen zu einer Verbesserung des Selbstwertgefühls und der individuellen Lebenszufriedenheit und des Wohlbefindens.

Wichtige Aspekte wie Allgemeinzustand der Patientin, Alter, Hautelastizität, individuelle Wünsche, u.v.a. müssen bei der Planung berücksichtigt werden.
 

Implantate

Wir verwenden Silikongel-Implantate von verschiedenen Herstellern. Wir wählen mit Ihnen zusammen, welche Form und welcher Hersteller für Sie das beste Implantat herstellt.

Die Implantate bestehen aus einer Hülle aus Silikon und einer kohäsiven Silikongelfüllung. Es gibt diese in einer Tropfenform (anatomisch), einer runden Form und Implantate, die im liegen „rund“ imponieren und im Stehen eine Tropfenform annehmen (ergonomisch).  Alle Silikongelprothesen sind in einer Vielzahl von Größe und Form vorhanden, so dass wir gemeinsam mit Ihnen in einem persönlichen Beratungsgespräch das richtige Implantat für Sie finden.

 

Operation

Die Brustvergrößerung wird in Vollnarkose durchgeführt und dauert in der Regel 1 bis 1,5 Stunden.

Das Implantat kann durch einen Schnitt in der Unterbrustfalte, über die Achselhöhle oder durch den Brustwarzenrand eingebracht werden. Das Implantat wird entweder vor den Brustmuskel oder hinter den Brustmuskel eingesetzt. Dies ist abhängig von der Gewebedicke über dem Implantat und ob Sie Ihren Brustmuskel viel benutzen (Tennis, Golf).

Es ist wichtig, dass wir in einem ausführlichen Vorgespräch gemeinsam, die am besten geeigneten Schnittführung und Implantatlage und -größe individuell für Sie finden.

Der stationäre Aufenthalt beträgt in der Regel 1 Nacht. Unmittelbar nach Operation erhalten Sie einen speziellen Kompressions-BH, den Sie für insgesamt 6 Wochen tragen sollten. Die Fäden sind selbstauflösend und müssen daher nicht gezogen werden. Sport, der den Brustmuskel beansprucht sollte für 6 Wochen nicht durchgeführt werden. Arbeitsfähig sind Sie 1  – 2 Wochen nach der Operation.

Eine Brustvergrößerung kann auch mit einer Bruststraffung kombiniert werden. Man spricht dann von einer Augmentationsmastopexie.

 

Risiken

Eine Brustvergrößerung ist eine Operation, die im Allgemeinen mit niedrigen Risiken verbunden ist, jedoch die „üblichen“ allgemeinen Operationskomplikationen zur Folge haben kann, die nicht immer vorhersehbar sind. Hierunter fallen u.a Blutungen oder Blutergüsse, die nur in seltenen Fällen durch einen erneuten operativen Eingriff behoben werden müssen. Selten sind ebenfalls Infektionen oder Wundheilungsstörungen, die im Heilungsverlauf zu verbreiterten Narben führen können.

Eine mögliche Folge nach einer Brustvergrößerung mit Implantaten ist die Kapselfibrose. Der Körper bildet um das Silikongelimplantat eine bindegewebige Hüllle. Diese ist in der Regel so dünn, dass sie nicht zu ertasten ist. In bis zu 5% der Fälle kommt es innerhalb der ersten 5 Jahre zu einer schmerzhaften Verdickung und Verhärtung dieser Bindegewebshülle, so dass diese operativ korrigiert werden sollte.

Bei manchen Frauen kann es nach der Operation zu einer verminderten, aber auch vermehrten Sensibilität der Brustwarzen kommen. Die Stillfähigkeit wird durch das Einsetzen der Brustimplantate in der Regel nicht beeinträchtigt.

Bei einer Brustvergrößerung besteht die Möglichkeit eine Folgekostenversicherung bei verschiedenen Anbietern abzuschließen, die auch die Kapselfibrose beinhaltet. Nähere Information hierzu erhalten Sie gerne bei dem persönlichen Vorstellungsgespräch.

Brustverkleinerung

Brustverkleinerung (Mammareduktionsplastik)

Der Wunsch nach einer Brustverkleinerung kann ästhetische oder gesundheitliche Gründe haben. Sehr große und/oder hängende Brüste können das Selbstwertgefühl einer Frau beeinträchtigen. Die Brust passt nicht zum restlichen Körper und schränkt die Betroffene in vielen Situationen ein. Eine übergroße Brust kann auch Haltungsschäden an der Wirbelsäule und Schmerzen verursachen. Ziel der Operation ist eine Brustform, die in ihrer Größe den Körperproportionen entspricht. Im Rahmen der Brustverkleinerung wird das Volumen der Brust reduziert sowie auch eine Straffung und Verbesserung der Form erreicht.

 

Operation

Eine Brustverkleinerung wird in Vollnarkose durchgeführt und dauert in der Regel 2 bis 3 Stunden. Vor der Operation wird die Schnittführung und die neue Position der Brustwarzen im Stehen angezeichnet. Die resultierende Narben verläufen um die Brustwarze, senkrecht nach unten in Richtung der Brustumschlagsfalte und je nach Brustgröße und Brustform auch in der Brustumschlagsfalte (Anker- oder umgekehrter T-Schnitt). Durch eine spezielle Operationsmethode – den „inneren BH“ – erreicht man ein langanhaltendes, stabiles Ergebnis. Pro Brust wird eine Drainage eingelegt, um Wundsekret nach außen abzuleiten. Die Drainagen werden meist am zweiten oder dritten Tag nach der Operation entfernt.

Der stationäre Aufenthalt beträgt ca. 1-3 Tage. Unmittelbar nach Operation erhalten Sie einen speziellen Kompressions – BH, den Sie für insgesamt 6 Wochen tragen sollten. Die Hautnaht erfolgt durch Nähte, die sich selbst auflösen und um die Brustwarze durch Nähte, die nach 2 – 3 Wochen wieder entfernt werden. Sport sollte für 4 – 6 Wochen nicht durchgeführt werden.

Arbeitsfähig sind Sie in der Regel 2 Wochen nach der Operation wieder.

 

Risiken

Eine Brustverkleinerung ist eine Operation, die im allgemeinen mit niedrigen Risiken verbunden ist, jedoch die „üblichen“ allgemeinen Operationskomplikationen zur Folge haben kann, wie z.B. Blutergüsse oder Blutungen, die nur in seltenen Fällen durch einen erneuten operativen Eingriff behoben werden müssen. Selten sind Infektionen oder Wundheilungsstörungen, die im Heilungsverlauf zu verbreiterten Narben führen können. In seltenen Fällen kann es zu asymmetrischen Brustwarzen, einem Gefühlsverlust an den Brustwarzen und/oder einer Einschränkung der Stillfähigkeit kommen. Eine Brustverkleinerung hinterlässt wie alle Operationen bleibende, mehr oder weniger sichtbare Narben. Diese werden jedoch gut durch einen BH oder Badekleidung verdeckt.

 In einem ausführlichen Beratungsgespräch werden wir die Möglichkeiten und auch eventuell auftretende Komplikationen und Risiken besprechen

Schlupfwarzenkorrektur

Schlupfwarzenkorrektur

Eingefallene oder eingezogene Brustwarzen werden auch Schlupfwarzen genannt. Diese lassen sich mit einem geringfügigen Eingriff in örtlicher Betäubung korrigieren.
 

Operation

Die Schlupfwarzenkorrektur wird in der Regel ambulant in örtlicher Betäubung durchgeführt und dauert in der Regel 30 – 45 Minuten. Die Korrektur der Schlupfwarzen erfolgt über einen kleinen Schnitt unterhalb des Nippels und im Areolenhof, der eine nur sehr unauffällige Narben zurück läßt. Die verwendeten Fäden sind teils selbstauflösend und teils nicht resorbierbar. Sie müssen dann nach 10-14 Tagen gezogen werden.

Risiken

Die Sensibilität bleibt nach der Operation meist erhalten, in manchen Fällen kann sie jedoch etwas eingeschränkt sein. Die Brustwarzen können sich in der Regel wieder problemlos zusammenziehen. Die Stillfähigkeit ist meist jedoch beeinträchtigt. Zudem kann es durch den Narbenzug zu einem Rezidiv und wiedereinziehen des Nippels kommen