Adipositas Chirurgische Operationen

Magenbypass

Beim Magenbypass werden die restriktiven (magenverkleinernde) und malabsorptiven (Verringerung der Aufnahmefläche) Komponenten der Adipositas-Chirurgie kombiniert.

Zunächst wird eine kleine Magentasche direkt unterhalb der Einmündung der Speiseröhre in den Magen vom übrigen Restmagen (der belassen, aber aus der Nahrungspassage ausgeschlossen wird) abgetrennt. Diese kleine Tasche, auch Magenpouch genannt, wird dann mit dem hochgezogenen mittleren Teil des Dünndarmes verbunden.

Der Magenpouch (Füllvolumen 20 ml) verhindert die Zufuhr größerer Essenmengen. Der Übertritt der Speise aus dem Pouch in den hochgezogenen Dünndarm wird durch eine enge Neuverbindung behindert und der tiefe Zusammenfluss von Darminhalt und Verdauungssekreten (Säfte der Galle und Bauchspeicheldrüse) mindert die Fett- und Nährstoffaufnahme. Großen Zuckerkonsum lernt der Patient durch die ihm unangenehme Dumping-Symptomatik zu meiden (Herbig, 2004).

Vorteile des Magenbypass

Der Magenbypass fordert weniger Disziplin und weniger Mitarbeit vom Patienten. Die Einschränkung der Nahrungsaufnahme ist nicht so ausgeprägt wie beim Magenband und bedeutet mehr Lebensqualität für Patienten.

Der Magenbypass bietet eine hohe Effektivität bezüglich erfolgreichem Abnehmen. Patienten verlieren durchschnittlich 60-75% ihres Übergewichtes. Dasher ist das Verfahren insbesondere für Patienten mit hohem BMI geeignet.

Auch für Diabetiker und den so genannten „Sweet-eatern“ ist diese Methode von Vorteil. Die Heilung bzw. Besserung von Begleiterkrankungen (Bluthochdruck, Schlaf-Apnoe-Syndrom, Diabetes mellitus) ist beim Bypass-Verfahren wahrscheinlicher im Vergleich zum Magenband.

Mögliche Komplikationen und Nachteile

Der Magenbypass ist in der Hand eines erfahrenen bariatrischen Chirurgen eine relativ komplikationsarme Methode, besonders hinsichtlich der Langzeitkomplikationen. Nachdem die erste postoperative Phase überstanden und die Nahtstellen im Verdauungstrakt abgeheilt sind, ist die Wahrscheinlichkeit für Komplikationen eher gering. Trotzdem sollte der Patient sich etwa alle 3 Monate bei seinem Arzt vorstellen. Postoperativ können Nachblutungen und Nahtinsuffizienzen (Undichtigkeiten der Magen-Darmnaht) auftreten.

Bei einigen wenigen Patienten kann es zu einer Einengung der Nahtstellen kommen, eine Erweiterung dieser würde dann mittels Magenspiegelung erfolgen müssen. Eine weitere Komplikation die auftreten kann, ist ein Geschwür(Ulcus) im Bereich der Nahtstelle, dieses muss medikamentös behandelt werden.

Durch den schnellen Gewichtsverlust nach der Operation kann es zur Bildung von Gallensteinen kommen. Patienten, die bereits vor der Operation unter Gallensteinbeschwerden leiden, wird angeraten, die Gallensteine während der Operation entfernen zu lassen. Patienten ohne nachgewiesene Gallensteine erhalten postoperativ ein Medikament, um den Gallenfluss zu verbessern.

Weiter ist eine lebenslange Ergänzung der Nahrung mit Vitaminen, Calzium und Spurenelementen erforderlich.