Medizinische Schwerpunkte

Schulter Engpass-Syndrom (Impingement)

Das Impingement-Syndrom der Schulter bezeichnet eine schmerzhafte Enge zwischen dem knöchernen Schulterdach und dem Oberarmkopf beim seitlichen Heben des Armes.

Die Sehnen, die den Oberarmkopf wie eine Manschette umgeben, und der aufliegende Schleimbeutel können bei verschiedenen Bewegungen unter dem Schulterdach eingeengt werden. Dabei werden die Strukturen so belastet, dass es neben Schmerzen zu degenerativen Veränderungen und Entzündungen kommen kann. Die Einengung kann mechanisch (Knochenvorsprünge), funktionell (gestörter Bewegungsablauf, Instabilität) sowie durch eine Kombination beider bedingt sein.

Symptome

Im Vordergrund stehen die Beschwerden bei aktiver Seitführung des Armes, insbesondere gegen Widerstand im mittleren Bereich (sog. „schmerzhafter Bogen“).
Beim weiteren Seitheben (Abduktion) über 120 Grad wird der Raum unter dem knöchernen Schulterdach durch Tiefertreten des Oberarmkopfes wieder erweitert und die Bewegung daher häufig schmerzfrei oder schmerzarm. Neben dem Abduktionsschmerz bestehen oft chronische Beschwerden bei monotoner Belastung, aber auch in Ruhe. Oft wird auch eine gestörte Nachtruhe beim Liegen auf der betreffenden Schulter beklagt.

Diagnostik

Das Syndrom selbst kann durch die Krankengeschichte und die spezielle klinische Untersuchung diagnostiziert werden. Röntgenaufnahmen können das Schulterdach und das Schultereckgelenk mit eventuell vorhandenen Knochenveränderungen sichtbar machen. Eine MRT-Untersuchung (Kernspintomographie) ist bei speziellen Fragestellungen, insbesondere bei Verdacht auf Begleitverletzungen, sinnvoll. Durch eine Injektion in den Raum unterhalb des knöchernen Schulterdaches kann ein sog. "Ausschalttest" durchgeführt werden. Dieser dient der ergänzenden Diagnostik und kann gleichzeitig therapeutisch eingesetzt werden.

Therapie

Bei akuten Beschwerden können physikalische Anwendungen und cortisonhaltige Injektionsbehandlungen durchgeführt werden. Begleitend werden entzündungshemmende und schmerzlindernde Medikamente aus der Gruppe der nichtsteroidalen Antiphlogistika (z.B. Diclofenac, Ibuprofen) empfohlen. Funktionelle Ursachen können oft rein konservativ behandelt werden, strukturelle in der Regel nur operativ. Als operativer Eingriff wird eine Gelenkspiegelung (sog. Arthroskopie) vorgenommen, bei der die entzündeten Schleimbeutelanteile entfernt und störenden Teile des knöchernen Schulterdaches abgetragen werden. So wird operativ das schmerzhafte Entzündungsgewebe entfernt und mehr Bewegungsspielraum für die Sehnenplatte geschaffen. Je nach Begleitverletzungen und Begleiterkrankungen erfolgt eine ambulante oder stationäre Behandlung.