Hürth

Ärztlicher Direktor Sana-Krankenhaus Hürth: Kapazitäten wurden erweitert

Dr. med. Torsten Schwalm, Chefarzt Innere Medizin und Ärztlicher Direktor Sana-Krankenhaus Hürth. Foto: Sana-Hürth

Der Umgang mit dem Coronavirus beschäftigt die Bürgerinnen und Bürger des Rhein-Erft-Kreises seit Beginn des Jahres 2020. Aktuell steigen die Zahlen im Rhein-Erft-Kreis und deutschlandweit wieder stark an. Derzeit sind über 1.200 Menschen im Kreis infiziert. Wir sprachen zu den Entwicklungen mit Dr. med. Torsten Schwalm, Ärztlicher Direktor am Sana-Krankenhaus Hürth und Chefarzt der Inneren Medizin

Dr. Schwalm, Sie sind für die Intensivstation und die COVID-Station verantwortlich und stehen damit ganz vorne bei der Versorgung von COVID Patienten. Wie haben Sie das am Sana-Krankenhaus Hürth erlebt?

Dr. Schwalm: Wir waren schon in der ersten Welle im Frühjahr 2020 betroffen. Ärzte und Pflegepersonal mussten sich mit Diagnostik und Therapie von COVID-19 vertraut machen – einem bis dahin unbekannten Krankheitsbild. Als Reaktion auf die um sich greifende Pandemie haben wir im Frühjahr schon eine komplette Station mit insgesamt 27 Betten zu einer Isolationsstation umfunktioniert. Das ist für ein Haus unserer Größe eine große Kapazität. Mit zusätzlichen Schleusen und einem nur dort arbeitenden Personal haben wir eine sichere und moderne Quarantänestation geschaffen.

Orientiert sich Sana an den gängigen Hygienekonzepten?

Dr. Schwalm: Im Sana-Verbund, dem deutschlandweit 52 Krankenhäuser angehören, ist bereits im Frühjahr 2020 ein umfassendes und von renommierten Experten verfasstes Hygienekonzept erstellt worden. Das wird seither kontinuierlich und für alle verbindlich – aktuell in der 7. Version – an die veränderten Pandemiesituationen angepasst, um Patientinnen und Patienten und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bestmöglich zu schützen. Das ist eine wichtige Leitplanke für uns alle im klinischen Alltag.

Wieviele COVID-Patientinnen und –Patienten versorgen Sie aktuell und wie stellt sich die klinische Kapazität in der Pandemie dar?

Dr. Schwalm: Wir versorgen aktuell 3 COVID-positive auf der Intensivstation, die auch beatmet werden. Zudem versorgen wir 4 COVID-positive und einen Verdachtsfall auf der Isolationsstation. Wir haben auf die steigenden Infektionszahlen im Kreis reagiert und erweiterte Kapazitäten geschaffen. Durch diese erhebliche Erweiterung der klinischen Kapazitäten sind wir in der Lage, auf steigende Patientenzahlen zu reagieren. Das müssen wir, denn die Notarztwagen fahren uns seit Freitagnacht 0 Uhr (7. November) wieder an.

Das war nicht immer so?                          

Dr. Schwalm:  Wir hatten Ende Oktober, trotz aller umfangreichen Schutzvorkehrungen, eine auf eine Station lokal begrenzte Verbreitung des Coronavirus in unserem Haus. Durch sofortige Maßnahmen konnte das Ausbruchsgeschehen eingedämmt und begrenzt werden. In den Tagen nach dem Ausbruch wurden alle Patienten und Mitarbeiter jeden Tag auf das Coronavirus überprüft, es wurden dabei insgesamt 1.256 Personen über sieben Tage getestet – ohne auffälligen Befund, womit eine Virusfreiheit im Haus sichergestellt wurde. Dies hat uns das Gesundheitsamt ebenfalls bestätigt. Es steht uns mittlerweile die neue Technologie der flächendeckenden Schnelltests zur Verfügung, um weiterhin mögliche Infektionen schnell und rechtzeitig zu entdecken.

Werden planbare (elektive) Operationen schon verschoben?

Dr. Schwalm: Wir kommen unserem Versorgungsauftrag in allen medizinischen Bereichen voll nach. Derzeit ist – sofern das im Rahmen aller getroffenen hygienischen Maßnahmen vertretbar ist – keine Verschiebung planbarer Eingriffe vorgesehen. Unsere Intensiv-Kapazitäten reichen noch aus. Wir strengen uns jeden Tag an, unsere Patientinnen und Patienten bestmöglich und sicher zu behandeln. Auch wir lernen in der Pandemie jeden Tag dazu.

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