Am 10. Februar fand in den Räumen des Sana-Krankenhauses Hürth in Anwesenheit des Vizepräsidenten der Ärztekammer Nordrhein, Herrn Bernd Zimmer, und dem Leiter der Weiterbildungsabteilung, Herrn Dipl. Volkswirt Karl-Dieter Menzel die feierliche Gründung des Verbundes Rhein-Erft Mitte, ein Weiterbildungsverbund für die Facharztausbildung „Allgemeinmedizin“, statt.
Während der Feierstunde wurden offiziell die Urkunden für die entsprechenden Weiterbildungsermächtigungen vom Vizepräsidenten an die beteiligten Ärzte übergeben. Der Verbund startet am 1.3.2014.
Mit diesem Verbund schließt sich die räumliche Lücke zwischen Wesseling und Bergheim, die jeweils bereits ein Jahr zuvor mit einer solchen Ausbildungsinitiative gestartet waren. Ziel dieser von der Ärztekammer Nordrhein ins Leben gerufenen und geförderten Initiative ist es, der drohenden künftigen Unterversorgung bei den Hausärzten durch attraktive Ausbildungsbedingungen für den Facharzt für Allgemeinmedizin entgegenzuwirken.
Bisher musste sich ein Arzt entsprechend den vorgesehenen Ausbildungsabschnitten seiner fünfjährigen Weiterbildung bei mindestens drei Arbeitgebern einzeln bewerben und dabei hoffen, dass er entsprechend prompt eine Anschluss-Stelle für seinen nächsten Ausbildungsabschnitt findet. Innerhalb einer Verbundweiterbildung bewirbt er sich jetzt nur noch einmal. Ein Koordinator innerhalb des Verbundes vermittelt und steuert dann alle Weiterbildungsabschnitte, sowohl die stationären als auch die hausärztlichen. Sind sich alle Beteiligten einig, werden schon von Beginn an alle Ausbildungsverträge der gesamten fünf Ausbildungsjahre gleichzeitig abgeschlossen. Der interessierte Arzt hat nun Planungssicherheit für seine gesamte Ausbildung. Im Idealfall lernt er dabei auch seine zukünftige, eigene Praxis in der Region kennen.
Der neu geründete Verbund Rhein-Erft Mitte umfasst die Krankenhäuser in Hürth (Sana), in Erftstadt (Marien-Hospital) und in Brühl (Marienhospital) für die stationäre Ausbildung mit 2 Jahre Innere Medizin und 1 Jahr Chirurgie, sowie sieben Hürther Hausarztpraxen.
Die Aufgaben des Koordinators für die Hausärzte übernimmt Herr Dr. C. Storck, Hausarzt aus Hürth-Hermühlheim. Bewerbungen richten sich dann an ihn oder an die jeweiligen Chefärzte der Krankenhäuser (Dr. Trapp, Dr. Titz, Dr. Kaufmann). Diese stellen dann die Kontakte zu den Fachrichtungen der Krankenhäuser und den Arztpraxen her und sorgen für eine optimale Abstimmung unter den beteiligten, zur Verbundweiterbildung ermächtigten Ärzten.
Das abnehmende Interesse zur Ausbildung zum Hausarzt ist schon jetzt deutlich zu spüren. Der Beruf des Hausarztes wird von den Medizinstudenten offensichtlich als unattraktiv empfunden mit zu vielen Überstunden, zu viel Bürokratie und mit mangelndem Vertrauen in die wirtschaftliche Zukunft, angesichts wiederholter gesetzlicher Spar- und Einsparungsregelungen.
Zusätzlich bedarf es im Gegensatz zu fast allen sonstigen Facharztausbildungen wegen der zu erwartenden unterschiedlichen Ausbildungsorte einer hohen räumlichen Flexibilität der Bewerber. Ein Hausärztemangel wird bekanntermaßen demnächst nur schwer abwendbar sein. Diese Ausbildungsinitiative ist dafür geeignet, die Hindernisse in Bezug auf die Koordination der Ausbildungsorte und -zeiten zu beseitigen.
„Wir sind stolz, mit den drei lokalen Krankenhäusern eine breit gefächerte Ausbildungsbasis bieten zu können“, sagt Bernd Zimmermann, Vizepräsident der Ärztekammer Nordrhein.
Die Erfahrung aus anderen Verbünden besagt, dass sie auch gut angenommen wird. Weitere Informationen zu Weiterbildungsverbünden kann man im Internet finden unter: <link http: www.aekno.de _blank external-link-new-window external link in new>www.aekno.de/page.asp
<link fileadmin bilderpool sana-huerth downloads urkunde_sana-huerth.pdf _blank download file>Urkunde Weiterbildungsverbund als PDF
Bild oben:
Namen von links: Dr. med. Manfred Sedlak (Praxis Dr.Sedlak), Karl Witow (Gemeinschaftspraxis Dr. Feldmann / Witow), Dr. med. Christoph Storck (Praxis Dankwartstraße), Dr. med. Reinhard Feldmann (Gemeinschaftspraxis Dr. Feldmann / Witow), Andrea Schmülling (Praxis Dankwartstraße), Silke Johannsen-Ferrauti (Berufsausbildungsgemeinschaft Johannsen-Ferrauti/Dr. Schlochtermeier), Dr. med. Andreas Bauer (Gemeinschaftspraxis Dr. Schilling/Dr. Bauer), Alois Schwind (Marien-Hospital Erftstadt), Dr. med. Matthias Schlochtermeier (Berufsausbildungsgemeinschaft Johannsen-Ferrauti/Dr. Schlochtermeier), Etienne Jean Claude Bart (Sana-Krankenhaus Hürth), Bernd Zimmer (Vizepräsident Ärztekammer Nordrhein), Dr. med. Rainer Verweel (Sana-Krankenhaus Hürth), Dr. med. Rainer Trapp (Ärztlicher Direktor Sana-Krankenhaus Hürth), Dr. med. Claudia-Susanne Kuke (Gemeinschaftspraxis Dr. Kuke/Dr. Kerker), Stephen Ziegler (Betriebsleiter Marienhospital Brühl), Karl-Dieter Menzel (Leiter der Weiterbildungsabteilung, Ärztekammer Nordrhein), Dr. med. Thomas Kaufmann, Dr. med. Pascal Schwerwitz (beide: Marienhospital Brühl).
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