Proktologie: Erkrankungen des Enddarms, Symbolfoto Frosch auf Toilette erstellt von Alexas_Fotos

Allgemein- und Viszeralchirurgie

Proktologie: Erkrankungen des Analbereichs

Beschwerden im Analbereich können ein zermürbendes und sehr schmerzhaftes Problem darstellen. Deren Behandlung ist eine sensible Angelegenheit, denn es handelt sich um intimste Körperzonen. Aber auch hier gilt: Je eher die Erkrankung erkannt und behandelt wird, desto besser sind die Chancen für eine rasche Genesung.

Das Behandlungsspektrum im proktologischen Schwerpunkt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie erstreckt sich auf die konservative und operative Versorgung von Hämorrhoiden unterschiedlichster Schweregrade, komplizierter Analfisteln, Analfissuren sowie weitere Erkrankungen des Enddarms.

Hämorrhoiden

Zu den häufigsten proktologischen Krankheitsbildern gehören die Hämorrhoidenbeschwerden. Rund die Hälfte aller Menschen über 50 Jahren leiden an dieser Erkrankung des Analbereichs. Aber auch Jüngere sind betroffen, vor allem schwangere Frauen.

Hämorrhoiden sind ringförmig angeordnete Gefäßpolster am Ausgang des Enddarms. Sie sorgen gemeinsam mit dem Schließmuskel dafür, dass der Darm nach außen richtig schließt. Beschwerden in diesem Bereich können zum Beispiel Juckreiz, Brennen oder Blutungen während oder nach dem Stuhlgang sein. Ursache sind meist vergrößerte Hämorrhoiden, die dann auch nach außen sicht- und spürbar sein können (sogenannter Hämorrhoidal-Prolaps). Betroffene trauen sich aus Scham häufig nicht, über ihre Beschwerden zu sprechen oder eine ärztliche Praxis aufzusuchen. Dabei ist es wichtig, Probleme im Analbereich ärztlich abklären und behandeln zu lassen – auch, wenn die Erkrankungen meist harmlos sind.

Symptome bei Hämorrhoidalleiden

Das Hauptsymptom bei Hämorrhoidalleiden sind schmerzlose Blutungen während oder nach dem Stuhlgang, hervorgerufen durch festen Stuhl oder starkes Pressen und die daraus folgende Beschädigung der dünnen Gefäßwände der Hämorrhoiden. Diese werden meist durch entsprechende Spuren auf dem Toilettenpapier festgestellt. Weitere typische Symptome sind Juckreiz, Nässen, Brennen, unbeabsichtigter Abgang von kleinen Mengen Schleim und Stuhl, Gefühl von unvollständiger Darmentleerung nach dem Toilettengang sowie Druck- oder Fremdkörpergefühl. Schmerzen treten meist erst bei sehr weit fortgeschrittenem Hämorrhoidalleiden auf.

Beschwerden mit Hämorrhoiden werden in vier Schweregrade unterteilt:

Grad 1: Die Hämorrhoiden sind nur leicht vergrößert und von außen nicht sichtbar.

Grad 2: Die stärker vergrößerten Hämorrhoiden können beim Stuhlgang, seltener auch bei anderen körperlichen Aktivitäten, aus dem After heraustreten. Sie ziehen sich aber von selbst wieder zurück.

Grad 3: Die Hämorrhoiden treten beim Stuhlgang oder bei anderen körperlichen Aktivitäten aus dem After heraus. Sie ziehen sich nicht wieder von selbst zurück, können aber mit der Hand zurückgeschoben werden.

Grad 4: Die Hämorrhoiden sind dauerhaft aus dem After ausgetreten und können nicht mehr zurückgeschoben werden. In den meisten Fällen ragt dabei auch ein kleines Stück der Analschleimhaut aus dem After heraus. Dies wird auch als Analprolaps bezeichnet.

Behandlung von Hämorrhoidalleiden

Je nach Schweregrad können verschiedene konservative, aber gegebenenfalls auch operative Therapien zum Einsatz kommen. Das genaue therapeutische Verfahren wird nach eingehender Untersuchung und im direkten Gespräch mit den Betroffenen individuell festgelegt.

Weitere Erkrankungen des Enddarmbereichs

Neben den Hämorrhoidalleiden werden im Sana-Krankenhaus Hürth auch zahlreiche weitere Erkrankungen des Enddarms behandelt. Dazu gehören zum Beispiel

  • Schleimhautriss (Analfissur)
  • Analfistel
  • Analekzem
  • Analabszess
  • Marisken/Hautfalten
  • Stuhlinkontinenz / Schließmuskelschwäche
  • Entleerungsstörungen
  • Dickdarmpolypen
  • Dickdarmentzündung
  • Feigwarzen/Condylome
  • Analrandthrombosen
  • Reizdarm
  • Divertikelkrankheit
  • Morbus Crohn
  • Darmvorfall (Rektumprolaps)
  • Anal- oder Rektumkarzinom
  • Steißbeinfisteln und Abszesse

Auch in diesen Fällen werden die therapeutischen Möglichkeiten sorgfältig abgewogen und mit den Betroffenen besprochen.