Unfallchirurgie und Endoprothetik

Unfallchirurgie

Ein Unfall, sei es im Haushalt, bei der Arbeit oder im Straßenverkehr, kann sehr unterschiedliche Verletzungen zur Folge haben. Das Spektrum reicht von der einfachen Prellung bis zu komplizierten Mehrfragment-Brüchen. Je nach Unfallereignis und der Schwere der Verletzung kann eine Behandlung mit sogenannten konservativen Methoden oder durch eine Operation erforderlich sein. Die Ärzte des unfallchirurgischen Schwerpunkts legen daher Art und Umfang der Behandlung für jeden verletzten Patienten individuell fest.

Bei der konservativen Knochenbruchbehandlung verwenden wir in der Regel moderne Kunststoffverbände oder Orthesen (vorgefertigte Schienungssysteme). Gegenüber dem üblichen Gipsverband zeichnen sich die sich vor allem durch einen besseren Tragekomfort aus. Je nach Art und Umfang Ihrer Verletzung ist ein kurzer stationärer Aufenthalt notwendig.

Zu den Knochenbrüchen (Frakturen) die in unserer Abteilung operativ versorgt werden, zählen:

Hüftgelenknaher Oberschenkelbruch oder Schenkelhalsbruch

Der Oberschenkelhalsbruch tritt sehr häufig bei älteren Menschen mit verminderter Knochenqualität auf. Bei diesen Patienten besteht zudem das Risiko, dass der Bruch nicht verheilt bzw. der abgebrochene Hüftkopf abstirbt. Je nach vorliegender Bruchform implantieren wir in diesen Fällen eine Hüftprothese oder der Bruch wird mit einem sogenannten Gamma-Nagel, einer inneren Schienung des Knochens unter Erhalt des eigenen Gelenkes, versorgt. Diese Operationsverfahren erlauben es unseren Physiotherpeuten, den Patienten direkt nach der Operation unter voller Belastung des verletzten Beines zu mobilisieren. Das senkt deutlich die Gefahr von Komplikationen, wie z.B. eine Lungenentzündung oder eine Thrombose.

Bei jungen Patienten, deren Knochen in der Regel deutlich besser heilen, kann ein solcher Oberschenkelhalsbruch mit Schrauben stabilisiert werden.

Handgelenkbruch

Bei einem Bruch des Handgelenks hängt es entscheidend von der Bruchform ab, ob eine konservative oder eine operative Therapie gewählt werden muss. Viele Brüche im Bereich des Handgelenks können die Ärzte nach einer schonenden Wiedereinrichtung (Reposition) des Bruchs durch eine konservative Behandlung mit einem Unterarmgips erfolgreich geheilt werden. Zur Kontrolle des Heilungsverlaufs wird der Bruch regelmäßig mit einem Röntgenbild untersucht.

Kommt es zu einem Abrutschen des Bruches mit erneuter Fehlstellung, ist eine operative Versorgung und eine Stabilisierung mit modernen winkelstabilen Platten (Osteosynthesematerialien) erforderlich. Diese Versorgungsmöglichkeit wird auch bei Brüchen eingesetzt, die von vornherein nicht konservativ nur mit einem Gipsverband behandelt werden können.

Oberarmkopfbruch

Durch die herabgesetzte Knochenqualität kann es bei älteren Menschen bereits schon bei einfachen Stürzen zu einem Bruch im Bereich des Oberarmkopfes kommen. Sind die Bruchfragmente nur geringfügig verschoben, kann diese Verletzung konservativ ohne Operation behandelt werden. Nach einer Ruhigstellung schließt sich ein krankengymnastisches Übungsprogramm an, um die Funktion des Gelenkes wieder zu erlangen.

Bei starken Verschiebungen oder instabilen Brüchen mit mehreren Fragmenten ist dagegen eine Operation erforderlich. Hier wird unter Verwendung moderner, winkelstabiler Platten und Schrauben eine deutlich verbesserte Stabilisierung des Bruchs erzielt.

Sprunggelenkbruch

Diese auch bei jungen Menschen im Rahmen von Sportunfällen häufiger auftretenden Verletzungen zeigen oft eine so starke Verschiebung der Knochenfragmente, so dass in fast allen Fällen eine Operation zur Wiederherstellung der Gelenkflächen am Sprunggelenk notwendig wird.

Neben der operativen Versorgung knöchernen Verletzung gehören selbstverständlich auch die operative Versorgung der gerissenen Weichteile z. B. Achillessehne, Quadricepssehne, Kniescheibensehne zu unserem Behandlungsspektrum.