Zentrum für Innere Medizin - Gastroenterologie

Kapselendoskopie - Mit dem Given® Video-Kapsel-System

Mit den gängigen Routineuntersuchungen, wie Magen- und Darmspiegelungen, lassen sich nicht alle Details auf der gesamten Länge des Darms sichtbar machen. Insbesondere der Dünndarm wird nicht erreicht. Die sogenannte Kapselendoskopie ermöglicht die schmerzlose Betrachtung des gesamten Dünndarms und dadurch die Diagnose von Erkrankungen auch in diesem Bereich.

Die Untersuchung

Für die Untersuchung müssen die Patienten eine Kapsel einnehmen, deren Größe und Form mit einer Vitamintablette vergleichbar ist. Während die Kapsel passiv, durch die normale Darmbewegung angetrieben, durch den Verdauungstrakt wandert zeichnet sie Bilder des Dünndarms auf. Die Bilder werden über ein Sensorenfeld auf einen Rekorder übertragen, der während der Untersuchung an einem Gürtel getragen wird. Nach Beendigung der Untersuchung, d.h. nach sechs bis acht Stunden, werden die Bilder auf einen Computer überspielt, wo sie am Bildschirm betrachtet und ausgewertet werden können.

Vorraussetzungen für die Kapselendoskopie

Für die Untersuchung müssen Patientinnen und Patienten nüchtern sein. Ab dem Nachmittag des Vortages sollte daher keine feste Nahrungsaufnahme erfolgen.

Zur Darmreinigung sollten am Vortag ab dem Frühstück nur noch flüssige Ernährung erfolgen. Am Abend müssen zusätzlich zwei Liter Flüssigkeit getrunken werden.

Während der Untersuchung

Die Video-Kapsel sollte mit einem kleinen Schluck Wasser eingenommen werden. Frühestens zwei Stunden nach Einnahme der Kapsel können die Patientinnen und Patienten erneut Wasser trinken. Nach vier Stunden können sie einen leichten Imbiss zu sich nehmen. Während der gesamten Untersuchungszeit können sich die Patientinnen und Patienten frei bewegen.

Risiken der Kapselendoskopie

Die kleine Kapsel "wandert" durch den Darm und wird nach einigen Stunden auf natürlichem Weg ausgeschieden. Mit einer Wahrscheinlichkeit von maximal bis zu einem Prozent besteht die Möglichkeit, dass die Kapsel nicht auf natürlichem Wege ausgeschieden wird. In diesem Fall müssen sich die Betroffenen einem endoskopischen oder chirurgischen Eingriff unterziehen, um die Kapsel entfernen zu lassen. Das Risiko ist insbesondere dann erhöht, wenn Patientinnen oder Patienten zuvor im Bereich des Bauches operiert wurden oder Engstellen im Darm vorhanden sind, die eine normale Passage der Kapsel verhindern.