Diagnostik & Therapie

Wie werden Herzerkrankungen behandelt?

Die Abteilung für Kardiologie am Sana Klinikum Borna wendet ein weites Spektrum an diagnostischen und therapeutischen Verfahren an. Doch was verbirgt sich hinter den einzelnen Untersuchungs- und Behandlungsmethoden? Auf diesen Seiten finden Patient(inn)en oder Angehörige Information zu verschiedenen Angeboten unserer Kardiologie. Gerne beantworten wir weitere Fragen, die Ihnen wichtig sind, auch in einem persönlichen Gespräch.

Invasive Kardiologie

Seit Anfang 2008 arbeitet die Klinik für Innere Medizin am Standort Borna mit einem neuen Linksherzkatheter und verfügt somit über einen der modernsten Messplätze zwischen Leipzig und Chemnitz. Wir verfügen über das gesamte Spektrum invasiver Kardiologie und versorgen sowohl elektiv chronisch kranke als auch akut kranke Patienten sieben Tage die Woche, 24 Stunden am Tag.

Perkutane Koronarintervention

Die perkutane Koronarintervention (PCI) hat zum Ziel, die durch hochgradige Gefäßverengung oder Gefäßverschluss schlecht versorgte Herzmuskelregionen wieder gut zu durchbluten. Sie wird im Herzkatheterlabor vom Kardiologen vorgenommen.

Hierbei wird über die Blutbahn ein dünner Katheter in das Herz und herznahe Gefäße eingeschoben. So ist es möglich, krankhafte Veränderungen am Herzen, beispielsweise der Herzkranzgefäße oder der Herzklappen, ohne großen operativen Eingriff zu untersuchen und zu beheben. Meist werden die Untersuchungen geplant durchgeführt.

An der Spitze des Katheters befindet sich ein Ballon der vom Kardiologen aufgeblasen werden kann. Der Arzt spritzt Kontrastmittel in das Gefäß ein und kontrolliert unter Röntgentechnik, an welcher Stelle das Herzkranzgefäß verengt oder verschlossen ist. Mit dem Ballon weitet er die Engstelle.

Damit das Gefäß offen bleibt, wird oft gleichzeitig ein röhrenförmiges Metallgitter (»Stent«) als Gefäßstütze eingesetzt. Manche Stents können auch Medikamente in das Gefäß abgeben, um zu verhindern, dass ein Blutgerinnsel (»Thrombus«) entsteht. Mit der Ballondilatation kann der Arzt vielen helfen und das Gefäß wieder durchgängig machen.

Beim akuten Herzinfarkt sollte heute möglichst innerhalb von 90 Minuten die Wiedereröffnung des verschlossenen Blutgefäßes angestrebt werden. Ist abzusehen, dass dieses Zeitlimit nicht eingehalten werden kann, sollte möglichst früh nach Infarkteintritt mit einer medikamentösen Auflösung des Thrombus begonnen werden.
 

Schrittmacher-Implantation

Ein Herzschrittmacher wird immer dann implantiert, wenn der eigene Herzrhythmus zu langsam ist, zu lange Pausen im Herzschlag bestehen oder in bestimmten Fällen bei unregelmäßigem Herzschlag. In diesen Fällen ist die elektrische Erregungsausbreitung im Herzmuskel, welche für die Kontraktion, das heißt das Zusammenziehen des Herzens Voraussetzung ist, gestört. So wird zum Beispiel die elektrische Erregung vom Herzvorhof nicht oder nur unregelmäßig in die Herzkammer übertragen.

In vielen Fällen ist dann die Implantation eines Herzschrittmachers anzuraten. Dieser risikoarme Eingriff wird meistens in örtlicher Betäubung vorgenommen, auf Wunsch kann er auch in Allgemeinnarkose durchgeführt werden. Dieses Schrittmachersystem ist in der Lage, den eigenen Herzschlag zu erkennen und sich bei Bedarf zuzuschalten.

Das implantierte Schrittmacheraggregat beinhaltet die erforderliche Elektronik, welche jederzeit von außen umprogrammiert werden kann, um den individuellen Erfordernissen des Trägers gerecht werden zu können.

Die Nachsorge beispielsweise in der Schrittmacherambulanz oder bei entsprechend ausgerüsteten Kardiologen sollte regelmäßig erfolgen. Alle Herzschrittmacherpatienten erhalten einen speziellen Ausweis, den sie immer mit sich führen sollten, um ihn bei Bedarf den behandelnden Ärzten zu zeigen, da bestimmte Untersuchungen (Magnetresonanztomografie) nur in Ausnahmefällen durchgeführt werden können.