Ismaning,
09
April
2024
|
08:00
Europe/Amsterdam

Künstliche Intelligenz im Unternehmen nutzen: Zwei Schlüssel zur erfolgreichen Umsetzung

Zusammenfassung

Bernd Christoph Meisheit, Head of Staff im Vorstandsressort Transformation der Sana Kliniken AG, diskutiert in seiner aktuellen Kolumne Trendscout im Fachmagazin f&w, welche Faktoren für die Nutzung von KI wichtig sind.

Bernd Christoph Meisheit

Die Diskussion über Künstliche Intelligenz (KI) ist allgegenwärtig. Jetzt ist es wichtig, nicht nur darüber zu sprechen, sondern auch zu handeln. In den letzten Jahren hat sich die KI-Technologie rasant entwickelt und beeinflusst mittlerweile viele Aspekte des alltäglichen Lebens. KI ist ein breites Feld mit vielfältigen Technologien und Anwendungen wie Maschinelles Lernen (ML), Natürliche Sprachverarbeitung (NLP), Generative KI, Edge KI sowie Automatisierung und Robotik. Besonders die beiden Technologiemodelle Generative KI und Edge KI werden dazu beitragen, die Gesundheitsversorgung zu optimieren, Innovationen voranzutreiben und Ressourcen effizienter zu nutzen. Dabei wird die Generative KI künftig vielfältige Anwendungsszenarien optimieren und automatisieren. Dazu zählen auch die medizinische  Ausbildung, die Unterstützung der klinischen Diagnose, die maschinelle Erstellung von strukturierten Daten und auch die Automatisierung von ärztlichen sowie pflegerischen Dokumentations-  und Verwaltungsaufgaben. 

Mit Blick auf den Datenschutz ist die Kombination von Generative KI mit Edge KI sehr interessant. Edge KI ermöglicht die lokale Verarbeitung von Daten auf Endgeräten wie PC, Smartphones oder IoT-Geräten (Internet of Things). Da keine Kommunikation in die Cloud notwendig ist, werden Latenzzeiten vermieden. Dadurch können Anwendungen schneller reagieren. Da die Daten nicht in der Cloud verarbeitet werden, bleiben sie auf dem jeweiligen lokalen Gerät und sind besser geschützt. Ein Vorteil, der aufgrund der Verarbeitung sensibler Informationen insbesondere im Gesundheitswesen bedeutend ist. Generative KI und Edge KI haben das Potenzial, die Branche und die Versorgungsprozesse zu revolutionieren, indem sie personalisierte Medizin ermöglichen, die diagnostische Genauigkeit verbessern und das Ressourcenmanagement optimieren.

Zur Nutzung braucht es zwei wichtige Schlüsselfaktoren: 

  1. Daten: KI ist auf qualitativ hochwertige Daten angewiesen. Ohne eine solide Datenbasis kann KI nicht effektiv arbeiten und die Ergebnisse sind nicht verlässlich. Die Daten müssen strukturiert und zentral – in einem Single Point of Thruth – verfügbar und nutzbar sein. Gesundheitsdienstleister, die ihre Informationen in einem Datenökosystem speichern, pflegen und effizient nutzen können, sind wettbewerbs- und zukunftsfähiger. Insgesamt sind Verfügbarkeit und Qualität von Daten das Fundament für den erfolgreichen Einsatz von KI in Einrichtungen des Gesundheitswesens. Der demografische Wandel hat erhebliche Auswirkungen auf das Gesundheitswesen, insbesondere auf Ärzte und Pflegefachkräfte. KI wird vor diesem Hintergrund eine entscheidende Rolle spielen. Jetzt ist die Zeit, die Möglichkeiten der KI nicht als Hype abzutun und abzuwarten, sondern deren Chancen zu erkennen und zu handeln. 
  2. Mut: Es braucht Mut, vielleicht auch die eigenen Ressentiments zu überwinden, im Unternehmen die Grundlagen für die Nutzung von KI zu schaffen und mit kleinen überschaubaren Use Cases die ersten Erfahrungen zu sammeln. Es gilt, Mitarbeitende zu beteiligen und die Anwendungsfälle sukzessive zu erweitern. 

Wer die Zukunft als Chance begreift und erfolgreich sein will, darf nicht nur über KI reden, sondern muss jetzt handeln.

Die Kolumne erschien zuerst in der Aprilausgabe 2024 des Fachmagazins f&w.